In den Kopf geschaut – So sieht es tief in unserem Innersten aus
Denken, handeln, bewegen: Alles hat seinen Ursprung in unserem Gehirn. Unbewusste Abläufe unseres Körpers, wie etwa das Atmen, werden genauso von der Schaltzentrale in unserem Kopf gesteuert wie bewusste, kognitive Prozesse. Beim Denken etwa ist das gesamte Gehirn involviert. Nervenzellen der Großhirnrinde feuern elektrische Signale ab, die sich über das gesamte Hirn ausbreiten. Synapsen spielen bei der Weiterleitung dieser Impulse eine wichtige Rolle als Verbindungszellen. Über die gleichzeitige Stimulierung von Nervenzellen durch elektrische Impulse und die Weiterleitung und Verarbeitung dieser elektrischen Signale entstehen unsere Gedanken.
Ein so hochkomplexes Organ wie unser Gehirn ist nun aber auch anfällig für Störungen. Schon kleinste Ausfälle von Nervenzellen oder Probleme der Synapsen können mitunter schwerwiegende neurologische Probleme auslösen. Zu den bekanntesten Störungen im Gehirn zählen:
- Alzheimer: Bei der degenerativen Erkrankung des Gehirns sterben mit fortschreitendem Krankheitsverlauf Nervenzellen ab. Grund für das Absterben scheinen Proteinablagerungen an den Nervenzellen zu sein. Betroffene erleben Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Verwirrtheit, Persönlichkeitsveränderungen, Wortfindungsstörungen und in schweren Fällen einen umfassenden Gedächtnisverlust.
- Parkinsons: Bei der fortschreitenden, unheilbaren Krankheit sterben ganz spezielle Gehirnzellen ab, deren Aufgabe die Produktion des Botenstoffs Dopamin ist. Dopamin wird unter anderem zur Bewegungssteuerung des Körpers benötigt. Durch den Mangel des Botenstoffs wird die Bewegungsfähigkeit von Parkinsons-Betroffenen immer mehr beeinträchtigt. Typisch für die Erkrankung sind daher verlangsamte Bewegungen, Muskelversteifungen, starre Mimik, Zittern der Muskeln in Ruhe und mitunter auch Demenz.
- Epilepsie: Bei der vorübergehenden Funktionsstörung des Gehirns kommt es zur gleichzeitigen Entladung vieler Nervenzellen. Durch das unkontrollierte Durcheinanderfeuern der Nervenzellen treten anfallartige, epileptische Störungen auf, die meist von allein wieder verschwinde. Solche Anfälle sind bei Betroffenen sehr individuell. Es kommen motorische Störungen mit Versteifungen und Krämpfen vor, aber auch kognitive Anfälle, bei denen Betroffene kurzzeitig geistig abwesend sind.
- Tourette-Syndrom: Beim Tourette-Syndrom erleben Betroffene motorische oder vokale Tics. Solche Tics sind nicht kontrollierbare Muskelbewegungen oder Lautäußerungen. Häufige Anzeichen sind etwa Zucken mit den Augen, Mundwinkeln, unwillkürliche Geräusche mit dem Mund, Hüpfen, Fußtrippeln oder das Ausstoßen von ganzen Wörtern. Die neuropsychiatrische Erkrankung wird wahrscheinlich durch eine Störung des Botenstoffwechsels im Gehirn ausgelöst. Der Stoffwechsel des Botenstoffs Dopamin, ein Neurotransmitter zur Weiterleitung von Informationen im Gehirn, scheint bei Betroffenen gestört zu sein.
Erfahren Sie alles darüber, wie unser Gehirn funktioniert, welche Rolle Nervenzellen und elektrische Impulse für unser Denken, Handeln und Bewegungen spielen, und auch, welche Störungen auftreten können!