
Giftspinnen in Deutschland: 5 Arten, die Sie kennen sollten
Auch wenn Deutschland nicht für gefährliche Spinnen bekannt ist, kommen hier dennoch einige Arten vor, deren Biss unangenehme Folgen haben kann. In diesem Überblick stellen wir fünf Giftspinnen vor, die man kennen sollte - inklusive möglicher Symptome und Verhaltenshinweise.
1. Europäische Schwarze Witwe
Der Begriff "Schwarze Witwe" ist uns allen bekannt - schließlich handelt es sich dabei um eine Spinne, die mit ihrem Biss extreme Schmerzen hervorrufen kann. Den Namen verdankt die Spinnenart übrigens ihrem grausamen Paarungsverhalten, denn weibliche Exemplare fressen die Männchen nach der Fortpflanzung auf. Tatsächlich ist das Tier mittlerweile auch in Deutschland zu finden - die Europäische Schwarze Witwe erkennen Sie an ihrer schwarzen Färbung und den roten Punkten auf ihrem Körper. Die Spinnenart gehört zu den Webspinnen, was bedeutet, dass sie Netze spinnt, um ihre Beute zu jagen, die sich meist am Boden befinden. Der Biss der Spinne selber wird häufig kaum wahrgenommen, allerdings können sich Symptome wie Glieder- und Kopfschmerzen, Hautausschläge, Magenkrämpfe sowie eine erhöhte Körpertemperatur auftreten. Zwar sterben "nur" rund ein Prozent der Menschen, die von der Europäischen Schwarzen Witwe gebissen werden, allerdings kann der Biss in seltenen Fällen sogar Atemlähmungen oder gar einen Herzinfarkt verursachen.
2. Dornfingerspinne
Dürfen wir vorstellen: die wohl giftigste Spinne in Mitteleuropa. Dieser Kandidat zählt ebenfalls zur Familie der Echten Webspinnen und breitet sich vor allem aufgrund des Klimawandels auch in europäischen Gefilden immer weiter aus. Denn: Die Dornfingerspinne mag die Wärme. Eigentlich ist der Achtbeiner, teilweise auch einfach nur "Dornfinger" genannt, nur nachts auf Beutezug und dabei vor allem auf der Suche nach Insekten oder Zecken. Doch mit seinen starken Kieferklauen kann die Spinne auch menschliche Haut durchbeißen - und so ihr Gift in unseren Organismus bringen. Wenn Sie gebissen werden, kann es zu starken, brennenden Schmerzen und Schwellungen kommen. Dann helfen Kältepacks oder spezielle Salben gegen Insektenstiche. Nach etwa 24 Stunden sind die Beschwerden meist wieder abgeklungen. Sollten die Schmerzen anhalten und Begleiterscheinungen wie Fieber, Schüttelfrost oder Erbrechen auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
3. Kräuseljagdspinne
Dritte im Bunde ist die Kräuseljagdspinne, ein weiteres Mitglied der Echten Webspinnen und eigentlich unter anderem im Mittelmeerraum, Japan, Australien und Teilen Chinas zu Hause. Mittlerweile fühlt sich die giftige Spinne auch in Mitteleuropa wohl und wird hierzulande vor allem in Süddeutschland gesichtet - erstmals im Jahre 2005. Das Tierchen versteckt sich zum Beispiel in Häusern, Gärten oder Schuppen. Die Spinne ist zwar giftig, jedoch: Im Gegensatz zur Dornfingerspinne schafft es die Kräuseljagdspinne nur selten, unsere Haut mit ihren Klauen zu durchdringen. Außerdem beißt die Spinne nur dann zu, wenn sie sich bedroht fühlt. Der dann auftretende Schmerz ist in etwa vergleichbar mit einem Wespenstich - überwiegend sogar noch geringer. Zudem kann es zu Rötungen der Haut rund um die Bissstelle sowie Schwellungen kommen. Nach 24 bis 48 Stunden sollten die Symptome wieder verschwunden sein.
Wichtig: Spinnenbisse sollten Sie grundsätzlich nicht aufkratzen, da es sonst leichter zu Infektionen kommen kann.
4. Kreuzspinne
Eine heimische Giftspinne ist die Kreuzspinne, die wohl die meisten von uns kennen. Verschiedene Arten der Spinne leben in ganz Mitteleuropa verteilt. Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu den bereits genannten Arten ist die Kreuzspinne nur schwach giftig und daher auch weniger gefährlich als andere Spinnenarten. Obendrein kann die Kreuzspinne menschliche Haut nur schlecht mit ihren Beißwerkzeugen durchdringen - wenn überhaupt gelingt ihr das an Stellen mit dünner Haut wie zum Beispiel an den Kniekehlen. Werden wir gebissen, ist dies in der Regel harmlos und mit einem Mückenstich vergleichbar - der Biss kann rot werden und jucken.
5. Wasserspinne
Wie der Name schon sagt, handelt es sich bei der Wasserspinne um die Giftspinne, die als einzige unter Wasser und nicht an Land lebt. Aus diesem Grund ist die Gefahr eines Bisses geringer als bei den bereits vorgestellten Spinnenarten. Dennoch zählt die Wasserspinne zu den giftigen Tieren in Baden Württemberg, ihr Biss ist mit einem Wespenstich vergleichbar. Nur bei Allergikern ist Vorsicht geboten - diese sollten einen Arzt aufsuchen, wenn sie gebissen werden. Die Spinne, die ebenfalls zur Familie der Echten Webspinnen gehört, bevorzugt langsam fließende Gewässer, Seen sowie Moore. Da ihr Lebensraum immer weiter zerstört wird, steht das Tier mittlerweile auf der Liste der bedrohten Arten, was ein Aufeinandertreffen unwahrscheinlich macht.
Harmlos vs. gefährlich: Spinnen in Deutschland
Die meisten Spinnenarten hierzulande sind vollkommen ungefährlich - so etwa die Hauswinkelspinne, der Weberknecht oder die Zitterspinne, die es sich häufig in unseren vier Wänden gemütlich machen. Diese können uns Menschen sogar behilflich sein, da sie sich etwa von Insekten wie Silberfischen ernähren. Aus diesem Grund kann ein Spinnen-Fund dieser Art für Menschen mit Phobie zwar zur nervlichen Zerreißprobe werden, aber ist ansonsten kein Grund zur Sorge.
Doch bei einigen Spinnenarten, die aufgrund von steigenden Temperaturen und der Globalisierung ins Land gelangt sind, ist Vorsicht geboten. Diese gelangen zwar in der Regel nicht in unsere Wohnungen, weil sie sich draußen wohlfühlen. Allerdings können wir bei Wanderungen oder anderen Aufenthalten im Freien auf sie stoßen.