Was ist Demenz?
Bei Demenz handelt es sich um eine Störung des Gedächtnisses und des Denkvermögens. Vor allem das Kurzzeitgedächtnis verschlechtert sich, die Konzentration und die Orientierung nehmen ab. Wie die Deutsche Alzheimer Gesellschaft vermeldet, sind hierzulande etwa 1,8 Millionen Menschen von Demenz betroffen. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form der Demenz. Laut dem Bundesgesundheitsministerium ist Alzheimer schätzungsweise mit einem Anteil von 60 bis 65 Prozent die häufigste irreversible Demenzform.
So läuft Alzheimer ab: die 4 Stadien der Demenz
Eine Demenz beginnt in den meisten Fällen schleichend – so auch Alzheimer, worauf wir uns im Folgenden genauer konzentrieren. Alzheimer ist nicht heilbar und schreitet weiter voran. Der Verlauf kann allerdings durch Medikamente und andere Behandlungsverfahren günstig beeinflusst werden. Mediziner berichten von vier Stadien, welche Alzheimer durchläuft. Manche Quellen stufen die Erkrankung kleinteiliger ein und sprechen von fünf bis sieben Stadien.
1. Leichte kognitive Fähigkeiten
In der allerersten Phase der Alzheimer-Erkrankung treten leichte Gedächtnisveränderungen auf, die Patienten oder Angehörigen nicht auffallen. Dazu gehören Schwierigkeiten, sich an neu erlernte Informationen zu erinnern oder alltägliche Gegenstände zu finden. Erkennbar ist die erste Stufe der Alzheimer-Erkrankung erst durch Gedächtnistests.
2. Frühes Stadium
Erste Störungen im Kurzzeitgedächtnis sind erkennbar. Betroffene können Gesprächen weniger gut folgen oder verlegen häufiger Dinge. Auch Sprachstörungen können auftreten. Alltägliche Alltagsaufgaben wie der Haushalt sind noch leicht zu bewältigen, kompliziertere Aufgaben wie eine Banküberweisung stellen sich als Herausforderung dar. Veränderungen im Verhalten sind ebenfalls nicht untypisch. So können Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit oder Depressionen charakteristisch sein.
Viele Patienten können noch selbstständig leben, benötigen jedoch zunehmend Unterstützung bei komplexen Aufgaben wie finanziellen Angelegenheiten oder Behördengängen.
3. Mittleres Stadium
Die Krankheit betrifft nun nicht mehr allein das Kurzzeit-, sondern auch das Langzeitgedächtnis. Patienten können sich immer schlechter erinnern und erkennen vertraue Personen nicht mehr. Ein zeitliches oder räumliches Orientieren fällt betroffenen Personen zunehmend schwerer. Das Leben in den eigenen vier Wänden erweist sich als problematisch bis unmöglich, sodass Alzheimer-Patienten verstärkt Unterstützung und Betreuung bei alltäglichen Aktivitäten wie Kochen oder Hygiene benötigen. Die Kommunikation wird schwieriger, da sie oft keine vollständigen Sätze mehr bilden können. Verhaltensänderungen wie Unruhe oder aggressive Ausbrüche sind ebenfalls häufig.
4. Spätes Stadium
Im letzten Stadium von Alzheimer bauen Betroffene körperlich stark ab. Vermeintlich einfache Funktionen wie Sprechen, Kauen, Schlucken und Atmen werden immer anstrengender. Sie haben keine Kontrolle mehr über Blase und Darm, die Glieder versteifen sich und das Immunsystem ist geschwächt. In diesem Stadium sind betroffene Personen rund um die Uhr pflegebedürftig. Der Gesundheitszustand verschlechtert sich erheblich, und die Patienten sind anfälliger für Infektionen, was häufig zu Komplikationen führt.
Kann man Demenz vorbeugen?
Es gibt derzeit keine sichere Methode, um Demenz vollständig zu verhindern, da viele Faktoren, einschließlich Alter und Genetik, das Risiko einer Person, an Demenz zu erkranken, beeinflussen können. Es gibt jedoch einige Lebensstiländerungen und Strategien, die helfen können, das Risiko zu reduzieren oder den Beginn der Krankheit zu verzögern. Dazu gehören:
- Gesunde und ausgewogene Ernährung: Insbesondere die mediterrane Diät, die reich an Fisch, Nüssen, Vollkornprodukten, Olivenöl und frischem Obst und Gemüse ist, wurde mit einem niedrigeren Demenzrisiko in Verbindung gebracht.
- Regelmäßige körperliche Aktivität: Durch Bewegung wird die Durchblutung des Gehirns verbessert und die Bildung neuer Nervenzellen sowie die Vernetzung bestehender Nervenzellen gefördert. Zudem wirkt körperliche Aktivität entzündungshemmend und kann den Abbau von schädlichen Proteinen im Gehirn verlangsamen.
- Geistige Stimulation: Lesen, Rätsel lösen, Brettspiele spielen oder ein Musikinstrument lernen, können dazu beitragen, die kognitive Funktion zu verbessern und das Risiko einer Demenz zu verringern.
- Soziale Interaktion: Durch regelmäßige soziale Aktivitäten werden kognitive Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis und Problemlösung gefördert. Zudem sorgt der Austausch mit anderen Menschen für emotionale Unterstützung und reduziert Stress, was sich positiv auf die Gesundheit des Gehirns auswirken kann.
Tipp: Hier finden Betroffene und Angehörige Hilfe
Bei Fragen zum Krankheitsbild von Alzheimer, zum Verlauf oder zur Therapie können Sie sich an das Alzheimer-Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft wenden: Erreichbar von Montag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr sowie freitags von 9 bis 15 Uhr unter der Telefonnummer 030 25937 9514.