In Kürze: Weicher Stuhl ist normal – zu weich darf das Geschäft aber auch nicht sein
- Ein gesunder, normaler Stuhlgang sollte weich sein. Bestenfalls erinnert die Konsistenz und Textur an Zahnpasta. Weicher Stuhl schont Rektum und Anus und lässt sich ohne Mühe ausscheiden.
- Laut Bristol-Stuhlform-Skala gibt es zwei ideale Arten des Stuhlgangs: wurstförmige, mit Rissen an der Oberfläche und dünne, schlangenartige, mit glatter Oberfläche. Beide Arten sind weich und leicht formbar.
- Ist der Stuhlgang zu weich, könnte das ein Zeichen für Verdauungsprobleme, Krankheiten oder Stress sein.
- Mit der richtigen Ernährung, ausreichend Ballaststoffen und genügend Flüssigkeit können Sie zu harten oder zu weichen Stuhl vermeiden.
- In Kürze: Weicher Stuhl ist normal – zu weich darf das Geschäft aber auch nicht sein
- Weicher Stuhl ein Zeichen für normale Verdauung
- Verstopfung und zu harter Stuhl – So machen Sie Ihren Stuhlgang weicher
- Weicher Stuhlgang: Muss ich zum Arzt?
- Bestimmte Krankheiten verändern den Stuhl
- Ursachen von zu weichem Stuhlgang
- Weicher Stuhl oder schon Durchfall?
- Was kann man gegen weichen Stuhlgang tun? Setzen Sie auf folgende Lebensmittel:
- Hausmittel gegen weichen Stuhlgang
Unser Stuhlgang entsteht bei den Verdauungsvorgängen im Darm und besteht zu 75 Prozent aus Wasser. Den festen Anteil bilden unter anderem unverdauliche Lebensmittelreste, Darmbakterien und abgestoßene Zellen der Darmschleimhaut. Da unser Stuhl maßgeblich von der Ernährung abhängt, ist die tägliche Stuhlmenge von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Normal sind zwischen 100 und 250 Gramm pro Tag. Eine Stuhlfrequenz zwischen dreimal täglich bis dreimal in der Woche gilt als gesund.
Video: Der Weg der Nahrung – Schritt für Schritt
Weicher Stuhl ein Zeichen für normale Verdauung
Gesunder Stuhlgang sollte gelblich braun bis dunkelbraun sein, eine weiche Konsistenz haben und klar geformt sein. Menschen, die sich ballaststoffreich ernähren, scheiden eine größere Menge Stuhl aus, als diejenigen mit einer ballaststoffarmen Ernährung.
Gesunder, weicher Stuhl sollte außerdem leicht und ohne große Mühe oder Pressdruck auszuscheiden sein. Die weiche, formbare Konsistenz von normalem Stuhlgang ist gut für unsere rektale Gesundheit. Bei weichem Stuhl müssen wir weniger stark pressen, das Risiko für die Entstehung von Hämorriden oder Analfissuren sinkt dadurch.
Die Bristol-Stuhlgang-Skala zeigt, wie gesunder Stuhl beschaffen sein sollte
Die Bristol-Stuhlform-Skala ist ein medizinisches Hilfsmittel zur Klassifizierung der Form und Konsistenz des Stuhls in sieben verschiedene Kategorien:
- Art: Hasenköttel – separate harte, nussige Klumpen, sehr schwer auszuscheiden
- Art: Wurstförmig, aber klumpig
- Art: Wurstähnlich, aber mit Rissen an der Oberfläche
- Art: Wurst- oder schlangenförmig, glatt und weich
- Art: Weiche Klumpen mit klar abgegrenzten Rändern
- Art: Flauschige Stücke mit zerrissenen Rändern, matschiger Stuhl
- Art: Wässrig, ohne feste Stücke, völlig flüssig
Typ 3 und 4 sind ideale Konsistenzen für gesunden Stuhlgang. Wenn Sie bemerken, dass Ihr Stuhlgang nicht normal ist oder wenn Sie sich Sorgen um Ihre Verdauungsgesundheit machen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Verstopfung und zu harter Stuhl – So machen Sie Ihren Stuhlgang weicher
Verstopfungen und zu harter Stuhlgang sind ein Zeichen, dass Ihre Verdauung aus dem Gleichgewicht geraten ist. Bleibt unser Stuhl zu lange im Darm, wird ihm mehr und mehr Wasser entzogen – das macht den Kot sehr hart und das Ausscheiden mühsamer. Wer beim Ausscheiden stark pressen muss, riskiert die Entstehung von Hämorriden und Analfissuren.
Es gibt einige natürliche Mittel und Maßnahmen, wie Sie Ihren Stuhl weicher bekommen:
- Ausreichend Ballaststoffe essen: Ballaststoffe helfen, den Stuhl weich und leicht passierbar zu machen. Wenn Sie nicht genug Ballaststoffe aus Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten zu sich nehmen, kann dies zu Verstopfung führen.
- Flüssigkeitszufuhr beachten: Wasser spielt eine entscheidende Rolle bei der Verdauung. Wenn Sie nicht genug trinken, kann Ihr Stuhl hart und schwierig zu passieren sein.
- Genügend körperliche Aktivität: Regelmäßige Bewegung kann dazu beitragen, die Darmtätigkeit zu stimulieren und Verstopfungen zu verhindern.
Weicher Stuhlgang: Muss ich zum Arzt?
Zwar gibt es einen Idealbereich, wie Stuhlgang beschaffen sein sollte, jedoch sind unsere Ausscheidungen so verschieden, wie wir selbst. Was für den einen normal und regelmäßig ist, kann für die andere bereits ein Zeichen einer Erkrankung sein. Jeder Mensch hat eine leicht unterschiedliche "normale" Darmfunktion.
Ob Sie mit weichem Stuhlgang zum Arzt gehen sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Gelegentlicher weicher Stuhlgang kann normal sein und ist oft auf Ernährungsänderungen oder geringfügige gesundheitliche Probleme wie eine leichte Magenverstimmung zurückzuführen.
Wenn jedoch der zu weiche, breiige Stuhlgang anhält, begleitet wird von anderen Symptomen wie Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, Blut im Stuhl, Fieber oder wenn er wässrig ist und Zeichen von Durchfall zeigt, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Dies könnte ein Zeichen für eine ernsthaftere Erkrankung sein, wie eine Infektion, eine entzündliche Darmerkrankung oder sogar eine Lebensmittelunverträglichkeit.
Wenn Sie bemerken, dass sich Ihre Darmgewohnheiten dramatisch verändert haben oder wenn Sie sich Sorgen um Ihre Verdauungsgesundheit machen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Bestimmte Krankheiten verändern den Stuhl
Verschiedene Krankheiten können die Konsistenz unseres Stuhlgangs verändern. Blut oder Eiter im Stuhl kann beispielsweise auf Infektionen, Tumore, Hämorrhoiden oder eine Reizdarmerkrankung hinweisen. Wenn zudem Bauchkrämpfe hinzukommen, kann das ein Hinweis auf eine Darmentzündung oder eine chronisch entzündliche Darmkrankheit wie Morbus Crohn sein.
Ursachen von zu weichem Stuhlgang
Es wird zwischen chronisch zu weichem Stuhl und akuten Problemen unterschieden. Wenn der zu weiche Stuhlgang nur temporär auftritt, dann gibt es meist keinen Grund zur Sorge. Er kann folgende Ursachen haben:
- Stress
- Aufnahme verdorbener Lebensmittel
- Magen- und Darminfekt
- Einnahme bestimmter Medikamente
- Zu viele Ballaststoffe
Wenn Sie chronisch einen zu weichen Stuhlgang haben, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, da dies auch ein Zeichen für einige Erkrankungen sein kann. Chronisch zu weicher Stuhlgang kann folgende Ursachen haben:
- Vitamin B-Mangel
- Reizdarmsyndrom
- Schilddrüsenüberfunktion
- Lebensmittelunverträglichkeit
- Bakterielle Fehlbesiedlung des Darms
- Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa)
- Darmkrebs
- Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose
- Störungen der Darmbeweglichkeit
Auch die Einnahme von Magnesium kann den Stuhl weicher werden lassen oder Durchfall hervorrufen. Durch das Magnesium wird vermehrt Wasser in den Darm gezogen, welches dann mit dem Stuhl ausgeschieden wird.
Weicher Stuhl oder schon Durchfall?
Wenn sich Ihre Stuhlfrequenz deutlich erhöht oder die Konsistenz des Stuhlgangs dauerhaft ändert, nicht mehr normal, sondern breiiger ist – dann handelt es sich wahrscheinlich bereits um Durchfall, dessen Ursache ärztlich abgeklärt werden sollte. Dies gilt besonders, wenn der Durchfall häufiger auftritt, länger als drei Tage anhält oder noch weitere Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen oder starke Bauchschmerzen hinzukommen. Bei anhaltendem breiigen Stuhlgang drohen Nährstoff- und Wassermangel, die Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme auslösen können. Betroffene verlieren häufig Gewicht und entwickeln aufgrund von Nährstoffmängeln weitere körperliche Symptome.
Um die Durchfall-Beschwerden zu lindern, setzen Sie auf Schonkost oder andickende Lebensmittel (dazu mehr im nächsten Absatz) und trinken Sie viel Wasser oder Kräutertees, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Wohltuend kann auch eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen sein.
Was kann man gegen weichen Stuhlgang tun? Setzen Sie auf folgende Lebensmittel:
Wenn der weiche Stuhlgang keine medizinische Ursache hat, können Sie versuchen, ihn mit bestimmten Lebensmitteln "anzudicken". Oft kann ein geriebener Apfel helfen, da dieser Pektin enthält, welches den Stuhl fester machen kann. Auch Nudeln, Reis, Bananen, Karotten, Leinsamen, Hülsenfrüchte, Trockenobst oder Weißbrot können helfen. Ballaststoffreiche Kost wie Flohsamen oder Getreide sind zu einem festeren Stuhl verhelfen.
Zu weicher Stuhlgang: Was Sie nicht essen sollten
Lebensmittel, die einen weichen Stuhl verursachen, sollten Sie hingegen meiden. Dazu zählen unter anderem Kaffee, Chili, Kohlgemüse, Alkohol, Milchprodukte und Zuckerersatzstoffe.
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Wichtig: Eine Veränderung von Konsistenz oder Menge des Stuhls sollte immer ärztlich abgeklärt werden, da die Beschwerden auch auf ernste Erkrankungen hinweisen können.
Hausmittel gegen weichen Stuhlgang
Neben der Ernährung können Sie auch mit einigen alt bewährten Hausmitteln gegen den weichen Stuhl vorgehen. So können zum Beispiel Kräutertees wie Anis, Fenchel, Salbei oder Kamille bei Verdauungsbeschwerden und dementsprechend bei weichem Stuhlgang Abhilfe schaffen. Ist Ihr flüssiger Stuhl Folge einer Durchfallerkrankung, sollten Sie grundsätzlich viel trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Haben Sie zusätzlich zum weichen Stuhlgang noch Blähungen, können ebenfalls eine Wärmflasche oder ein Körnerkissen entspannend und krampflösend sein.