- In Kürze: So deuten Sie den Geruch Ihres Stuhlgangs
- Der Stuhlgang: Der Indikator für die Darmgesundheit
- Stuhlgang-Geruch deuten: Was der Geruch über die Gesundheit verrät
- Ein Überblick: Das bedeutet die Farbe Ihres Stuhlgangs
- Stuhlgang-Geruch: Wann zum Arzt?
- Extra: Ein Blick in die Windel – Stuhlgang bei Babys
In Kürze: So deuten Sie den Geruch Ihres Stuhlgangs
- Ammoniak: Ein stechender, beißender Geruch, der auf eine Leber- oder Nierenerkrankung hindeuten kann.
- Schwefel: Ein fauler, an Eier erinnernder Geruch, der durch die Verdauung von schwefelhaltigen Lebensmitteln wie Fleisch, Käse und Kohl entsteht.
- Süßlich: Ein vergorener Geruch, der auf eine Fehlgärung im Darm oder eine Laktoseintoleranz hinweisen kann.
- Sauer: Ein säuerlicher Geruch, der auf eine Magenübersäuerung oder eine Reizung des Darms zurückzuführen sein kann.
- Fischig: Ein unangenehmer, an Fisch erinnernder Geruch, der auf eine bakterielle Infektion im Darm oder eine Darmerkrankung wie Morbus Crohn hindeuten kann.
Der Stuhlgang: Der Indikator für die Darmgesundheit
Der menschliche Stuhlgang besteht fast zu 75 Prozent aus Wasser. Der Rest sind Darmsekrete, Darmbakterien, unverdaute Nahrungsbestandteile sowie Farbstoffe der Galle, welche eine genaue Aussage über unsere Gesundheit und mögliche Krankheiten treffen können.
Auch wenn der gesunde Stuhl bei Menschen eine braune Farbe hat, kann Farbe und Konsistenz des Stuhlgangs von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen. Es gibt deshalb keine universelle Regel für das Aussehen eines gesunden oder ungesunden Stuhlgangs. Normaler, gesunder Stuhlgang ist weich, geschmeidig und dennoch geformt. Es ist aber immer davon abhängig, wie viel Flüssigkeit und Ballaststoffe mit der Nahrung aufgenommen wurden. Die Menge, die ein gesunder Mensch täglich ausscheidet, sollte zwischen 100 und 300 Gramm liegen. Nach einem üppigen Essen kann das Gewicht auch bis zu 1000 Gramm erreichen.
Wichtig: Sollten Farbe, Konsistenz und Geruch nach drei Tagen nicht zur normalen, bekannten Form zurückgekehrt sein, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Bei Blut im Stuhl oder starken Schmerzen sollten Sie direkt handeln und einen Arzt aufsuchen.
Stuhlgang-Geruch deuten: Was der Geruch über die Gesundheit verrät
Der Geruch des Stuhlgangs kann weit mehr über unsere Gesundheit verraten, als man auf den ersten Blick denkt. Indem man auf bestimmte Gerüche achtet, lassen sich mögliche gesundheitliche Probleme frühzeitig erkennen und gezielt behandeln.
1. Stuhlgang riecht beißend
Ammoniak, eine chemische Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff, entsteht im Darm bei der Verstoffwechselung von tierischen Eiweißen. In einem gesunden Darm wird es in harmloses Ammoniaksalz umgewandelt und ausgeschieden. Ein starker Ammoniakgeruch im Stuhlgang deutet jedoch darauf hin, dass diese Umwandlung nicht funktioniert. Dies kann ein Zeichen für eine Erkrankung der Leber oder der Nieren sein, die für die Entgiftung des Körpers verantwortlich sind. Nehmen Sie einen beißenden Ammoniakgeruch beim Stuhlgang wahr, zögern Sie nicht und suchen Sie umgehend einen Arzt auf.
2. Metallisch riechender Stuhlgang
Ein unangenehmer Geruch des Stuhls ist normal. Ein metallischer Geruch kann jedoch ein ernstzunehmendes Warnzeichen sein und auf Blut im Stuhl hindeute: Blut kann den Stuhlgang schwarz oder dunkelrot färben und einen metallischen Geruch verursachen. Auch Blutungen aus Magengeschwüren, können in den Verdauungstrakt gelangen und mit dem Stuhl ausgeschieden werden, ebenso verursachen Blutungen aus dem Magen oder Darm einen metallischen Stuhlgeruch.
3. Stuhlgang riecht nach faulen Eiern und Schwefel
Ein Stuhlgang, der nach faulen Eiern riecht, kann zunächst harmlos sein. Schwefelhaltige Gase, die nach dem Verzehr schwer verdaulicher Lebensmittel wie Fleisch, Milchprodukte oder Kohl entstehen, können diesen Geruch verursachen. Wenn der üble Geruch auch nach dem Weglassen dieser Lebensmittel anhält, sollte ein Arzt konsultiert werden. Denn es könnte sich um eine Darmerkrankung, wie beispielsweise einer Divertikulitis handeln: Hier sammeln sich Nahrungsreste in Darmausstülpungen und vergammeln dort. Dies kann zu einem Stuhlgeruch nach faulen Eiern führen.
4. Stuhlgang riecht bei Erwachsenen süßlich
Der Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln wie Süßigkeiten, Obst oder Fruchtsäften sowie von Süßstoffen wie Sorbit oder Xylitkann zu einem süßlichen Stuhlgang führen. Auch bei einer Laktoseintoleranz kann der Verzehr von Milchprodukten zu Durchfall und einem süßlichen Geruch führen. Wenn der süßliche Stuhlgang jedoch längerfristig anhält oder von anderen Symptomen wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Gewichtsverlust begleitet wird, sollte ein Arzt konsultiert werden.
5. Der Stuhlgang riecht nach Fisch
Ein fischartiger Geruch kann verschiedene Ursachen haben, von harmlos bis ernstzunehmend. Der Verzehr von Fisch, insbesondere von fettem Fisch wie Lachs oder Thunfisch, kann den Stuhlgang nach Fisch riechen lassen. In diesem Fall ist der Geruch harmlos und verschwindet von selbst, sobald der Fisch verdaut ist. Die seltene Stoffwechselstörung Trimethylaminurie (TMAU), bei der der Körper Trimethylamin nicht abbauen kann, führt zu einem fischartigen Geruch des Stuhls, der Haut und des Atems. TMAU ist eine genetische Erkrankung, die nicht heilbar ist. Es gibt jedoch Behandlungsmöglichkeiten, die den Geruch reduzieren können.
6. Säuerlich riechender Stuhlgang
Ein säuerlicher Stuhlgeruch ist nicht immer ein Grund zur Sorge. Beobachten Sie jedoch Konsistenz und Farbe Ihres Stuhls, um mögliche Veränderungen festzustellen. Ein heller und klebriger Fettstuhl, der durch eine erkrankte Bauchspeicheldrüse oder andere Faktoren ausgelöst werden kann, kann säuerlich riechen. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn sind ebenfalls mögliche Ursachen. Kurzfristig auftretender säuerlicher Geruch ist meist harmlos. Hält der Geruch jedoch über einen längeren Zeitraum an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Der saure Stuhl kann die Darmschleimhaut schädigen und weitere Beschwerden verursachen.
Ein Überblick: Das bedeutet die Farbe Ihres Stuhlgangs
- Braun: Alles bestens. Die Verdauungssäfte produzieren die Farbe des gesunden Stuhls.
- Grün: Meistens bedingt durchs Essen, wie zum Beispiel Spinat. Bei grünem Durchfall ist allerdings eine Salmonellen-Infektion naheliegend.
- Gelb: Der gelbe Fettstuhl ist schmierig und riecht unangenehm. Der Grund hierfür könnte eine Verdauungsstörung sein.
- Schwarz: Medikamente oder auch Nahrungsergänzungsmittel wie zum Beispiel Eisen können den Stuhl schwarz färben. Blut im Darm hat aber dieselbe Wirkung. Lassen Sie sich lieber untersuchen.
- Weiß oder lehmfarben: Ein Zeichen für den Mangel an Verdauungssäften, eventuell ein Gallenstein. Auch hier empfiehlt sich der Arztbesuch.
- Rot: Lebensmittel wie Rote Bete können die Ursache sein. Handelt es sich aber um Blut, muss ein Arzt aufgesucht werden.
Stuhlgang-Geruch: Wann zum Arzt?
Ein unangenehmer oder ungewöhnlicher Stuhlgang-Geruch kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen. Wenn der Geruch stark faulig oder übel riechend ist und von anderen Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall oder Gewichtsverlust begleitet wird, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Auch bei Veränderungen des Geruchs, die länger anhalten oder mit anderen Veränderungen im Stuhl (z. B. Blutbeimengungen oder ungewöhnliche Farben) einhergehen, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam. Mögliche Ursachen können Verdauungsstörungen, Infektionen oder ernsthafte Erkrankungen wie Reizdarmsyndrom oder entzündliche Darmerkrankungen sein. Eine rechtzeitige Diagnose kann helfen, die Ursache zu behandeln und mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Extra: Ein Blick in die Windel – Stuhlgang bei Babys
Der Stuhlgang zwischen Kleinkindern und Erwachsenen unterscheidet sich enorm. Während in unserer Gesellschaft unter Erwachsenen die Ausscheidungen meist ein Tabu-Thema sind, scheinen junge Eltern fast kein anderes Thema als den Windelinhalt des Nachwuchses zu kennen.
Gerade bei Kleinkindern ändert sich der Stuhlgang in Farbe, Konsistenz und Geruch rasant mit der Entwicklung. Umso wichtiger ist es für junge Eltern zu wissen, was der Inhalt der Windel über den Gesundheitszustand ihres Babys aussagt. Das Alter sowie die Art der zugeführten Nahrung spielen eine wesentliche Rolle bei den Ausscheidungen des Babys. So kann der Stuhlgang immer unterschiedlich aussehen. Genauer hinschauen lohnt sich, um auf das Wohlbefinden Ihres Babys schließen zu können.
Eltern sollten ihre Kinder nicht untereinander vergleichen, um Verwirrungen zu vermeiden. Jedes Kind entwickelt sich individuell und so auch seine Verdauung.
- Die erste Ausscheidung eines Säuglings nach der Geburt nennt sich Kindspech. Kurz nach der Geburt entleert das Kind das, was sich während der Zeit im Mutterleib im Darm angesammelt hat. Durch das Trinken der Vormilch wird die Verdauung des Babys angeregt, was die Ausscheidung der grün-schwarzen, zähen Flüssigkeit bedingt.
- Da der Stuhl des Kindes stark abhängig von der Nahrung ist, müssen die Windeln von Still- und Flaschenkindern unterschieden werden.
- Babys, die mit Muttermilch gestillt werden, haben in den ersten sechs Wochen bis zu dreimal täglich Stuhlgang. In den Wochen danach kann es sich auf nur alle drei Tage reduzieren. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern. Es handelt sich nicht um Verstopfungen. Solche Schwankungen sind normal. Die Konsistenz eines gesunden Stuhls bei Stillkindern ist weich bis wässrig und gekennzeichnet durch eine gelbliche Farbe sowie einen milden, leicht süßlichen Geruch. Da die Verdauung durch den Stillvorgang in Gang gesetzt wird, ist es normal, dass die Kinder während oder nach dem Stillen ihren Darm entleeren.
- Kinder, die mit Milchersatznahrung gefüttert werden, haben dagegen andere Stuhlgewohnheiten. Deren Ausscheidungen sind seltener, dafür aber regelmäßig und in größeren Mengen als bei Stillkindern. Der Darm braucht einfach länger, um die künstliche Milch zu verarbeiten. Die Konsistenz des Stuhls bei Flaschen-Babys ist breiig oder geformt und schwankt zwischen hellgelb und lehmbraun. Der Geruch entspricht dabei in etwa dem des Stuhlgangs bei Erwachsenen.
- Die Einführung von Beikost verändert wiederum den Inhalt der Windel. Die Ausscheidungen der Kinder werden durch die Nahrung dicker, dunkler und riechen strenger. Auch unverdaute Gemüsestücke im Stuhl sind normal, da sich der Körper erst an die neue Nahrung gewöhnen muss. Der Körper muss noch die neuen Enzyme bilden, die zur Spaltung der Lebensmittel notwendig sind. Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um Verstopfungen zu vermeiden.
- Wenn Ihr Kind einen harten Stuhlgang aufweist, könnte es sich um eine Verstopfung handeln. Anzeichen für eine Verstopfung sind seltene Darmentleerung, ein sehr harter Stuhl, starkes Pressen und gegebenenfalls Blut im Stuhl. Bei diesen Anzeichen hilft Milchzucker, Obst und Gemüse sowie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Sollten die Verstopfungen aber mehr als 24 Stunden anhalten, ist es sinnvoll den Kinderarzt zu kontaktieren.
- Grünlich gefärbter, schaumiger Stuhl muss kein Anzeichen für Durchfall sein. Nimmt Ihr Kind weiterhin zu und wirkt gesund, müssen Sie sich nicht sorgen. Beobachten Sie aber, ob Symptome von Durchfall auftreten. Hierfür spricht eine sehr häufige Darmentleerung sowie ein wässriger oder flüssiger Stuhlgang mit einem unangenehmen Geruch. Durchfall kann durch eine Lebensmittelunverträglichkeit oder einen Virusinfarkt hervorgerufen werden. Wenn der Durchfall oder der grünliche Stuhl innerhalb von 24 Stunden nicht abklingen, sollten Sie zum Kinderarzt gehen. Achten Sie aber unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr um Ihr Baby vor dem Austrocknen zu schützen.
- Bei grünen Ausscheidungen ist Aufmerksamkeit geboten. Wenn Ihr Kind mehrere giftgrüne Ausscheidungen aufweist, kann dies ein Zeichen für eine Virusinfektion oder eine zu hohe Aufnahme von Laktose sein. Befragen Sie hier auch Ihren Kinderarzt.
- Medikamenteneinnahme kann auch ein Grund für Stuhlveränderungen sein. Eisenpräparate können zum Beispiel zu dunkelgrünem bis schwarzem Stuhl führen. Wenn Ihr Kind allerdings keine Medikamente bekommt und trotzdem eine dunkle Stuhlfarbe aufweist, sollten Sie unbedingt zum Arzt. Es könnte ein Anzeichen für Blut im Stuhl aufgrund von Verletzungen des Darmtrakts sein.