„Frühere Generationen waren schon früher erwachsen, unsere Kinder sitzen dagegen ein bisschen im Wartezimmer des Lebens“ – Durch die Pubertät navigieren mit Diplom-Pädagoge Matthias Jung

Welche Strategien Eltern entwickeln können, um ihre aufmüpfigen Teenager durch die Pubertät zu bringen – und wie die Eltern-Kind-Beziehung dabei unbeschadet bleiben kann – verrät Diplom-Pädagoge Matthias Jung im Podcast.

Gruppe Jugendlicher steht an Backsteinwand und alle schauen auf ihre Handys© iStock/Drazen Zigic/vital.de
Pubertät ohne Drama? So geht es.

Die Pubertät markiert eine der größten Wesensveränderungen im Laufe eines Menschenlebens. Natürlich sorgen die nun massenhaft ausgeschütteten Hormone für allerhand körperlicher Veränderungen – es sind aber in der Regel nicht die körperlichen Veränderungen, die die Nerven in Familien während dieser besonderen Lebensphase blank liegen lassen. Hormone und neue neuronale Vernetzungen in den Gehirnen der Teenager sorgen nun für 

  • Stimmungsschwankungen
  • Reizbarkeit
  • intensivere emotionale Verarbeitung
  • Schwierigkeiten mit der Impulskontrolle.

Dass bei all den wilden Emotionen und körperlichen und geistigen Veränderungen aber nicht immer die Fetzen zwischen Eltern und ihren pubertierenden Kindern fliegen müssen, weiß Matthias Jung. Clarissa Corrêa da Silva spricht in Folge 97 unseres Podcasts mit dem Diplom-Pädagogen über diese stürmische Phase im Familienleben. Tipps, Strategien und Informationen gibt der Familiencoach und Spiegel-Bestseller-Autor im Podcast!

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In dieser Folge zu Gast
Dipl.-Pädagoge Matthias Jung

Matthias Jung ist Familien- und Pubertätscoach. Der studierte Pädagoge bietet Seminare an und tourt mit seinem humoristisch-leichtherzige Programm „Erziehung für Anfänger“ durch ganz Deutschland. Sein Spiegel-Bestseller „Chill mal! Am Ende der Geduld ist noch viel Pubertät übrig“ war der erfolgreichste Pubertätsratgeber 2018. Auf seiner Website und Instagram klärt der Pubertätscoach faktenreich, sachverständig und humorvoll über diesen ganz besonderen Lebensabschnitt auf.

Die wichtigsten Ratschläge für Eltern von pubertierenden Kindern

Die Pubertät ist eine herausfordernde Zeit – für Teenager und die Eltern gleichermaßen. Meinungen und Gefühle ändern sich bei den Teenagern jetzt mitunter im stündlichen Takt, für die Eltern ist es dann fast unmöglich, richtig zu reagieren oder „das Richtige“ zu sagen. Das müssen sie aber auch gar nicht. Es geht nämlich gar nicht darum, die bestmöglichen Antworten oder Ratschläge zu geben, sondern den Kindern eine stabile Stütze zu sein. Das weiß auch Matthias Jung:

Kinder brauchen weiterhin in der Pubertät Verlässlichkeit und starke Eltern, die für ihre Werte einstehen und nicht wackelig werden und auch weiterhin Orientierung geben.

Die wichtigsten Ratschläge sind also:

Unterstützung anbieten: Bieten Sie Ihren Kindern Unterstützung an, wenn sie diese benötigen. Seien Sie für sie da, hören Sie zu und ermutigen Sie sie, über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen.

Grenzen setzen: Setzen Sie klare Regeln und Grenzen, aber seien Sie auch bereit, Kompromisse einzugehen. Geben Sie Ihren Kindern Raum, um sich auszuprobieren und Fehler zu machen, aber stellen Sie sicher, dass sie sich innerhalb sicherer Grenzen bewegen.

Geduld haben: Die Pubertät ist eine Phase des Übergangs, die Zeit und Geduld erfordert. Seien Sie geduldig mit sich selbst und Ihren Kindern, während Sie gemeinsam durch diese Veränderungen navigieren.

Clarissa Corrêa da Silva: Die Stimme des Vital-Podcasts

© Marco Fischer
Sie wollen mehr über TV-Moderatorin und Wissenschaftsredakteurin Clarissa Corrêa da Silva erfahren? Auf Instagram und Facebook mehr Content von ihr. Ihr neues Kindersachbuch „Mein wunderbares Ich“ ist dieses Jahr beim cbj Kinderbücher-Verlag erschienen.