
Was ist eigentlich "Functional Food"?
"Functional Food" bezeichnet Lebensmittel, die über die reine Grundversorgung hinaus mit gezielten Zusatzstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, probiotischen Kulturen oder Omega-3-Fettsäuren angereichert werden, um einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen zu erzielen. Anders als Nahrungsergänzungsmittel werden sie in ganz normalen Produktformen wie Joghurts, Drinks oder Brot angeboten und sollen langfristig das Wohlbefinden und bestimmte Körperfunktionen positiv beeinflussen. Eine gesetzliche Definition existiert nicht, weshalb Hersteller viele Produkte als „funktionell“ vermarkten – wichtig bleibt ein kritischer Blick auf die tatsächliche Wirkung und den persönlichen Bedarf.
Functional Food Lebensmittel: Beispiele im Check
Hier einige Beispiele aus Deutschland im Check:
- Margarine mit Pflanzensterinen: Diese können helfen, den Cholesterinspiegel zu senken und sind speziell für Personen mit erhöhtem Cholesterin gedacht, jedoch nicht für gesunde Verbraucher empfohlen.
- Probiotische Joghurts und Trinkdrinks: Enthalten lebende Bakterienkulturen, die die Darmflora unterstützen und das Immunsystem stärken können.
- Müslis und Cerealien: Viele Produkte sind mit Eisen, Calcium und Vitaminen angereichert, um die Nährstoffzufuhr zu verbessern.
- Brote mit Omega-3-Fettsäuren: Einige Brotsorten werden zusätzlich mit Omega-3 angereichert zur Unterstützung der Herzgesundheit.
- Vitaminwasser und ACE-Getränke: Getränke, die mit Vitaminen wie A, C und E angereichert sind, sollen das Wohlbefinden steigern – sie enthalten aber oft auch Zusatzstoffe und Zucker.
- Kinderlebensmittel: Viele Produkte für Kinder werden mit Calcium oder anderen Nährstoffen angereichert, die für Wachstum und Entwicklung wichtig sind, wobei manchmal hoher Zucker- oder Fettgehalt kritisch gesehen wird.
- Sportliche und spezielle Nahrung: Isotonische Sportgetränke, Energydrinks mit Coffein oder Guarana und spezielle Trinknahrungen für Diäten oder medizinische Zwecke zählen ebenfalls dazu.
Was leisten "Functional Food"-Produkte wirklich?
Functional-Food-Produkte können tatsächlich gesundheitliche Vorteile bieten, vor allem wenn sie mit Wirkstoffen wie Probiotika, Antioxidantien, Omega-3-Fettsäuren oder Vitaminen angereichert sind.
Studien zeigen, dass einige dieser Produkte das Immunsystem stärken, die Darmgesundheit fördern und das Risiko für ernährungsbedingte Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Leiden, Diabetes oder Osteoporose reduzieren können. Allerdings ist die Wirksamkeit oft von der richtigen Dosierung und der individuellen Situation abhängig. Functional Food ist also kein Wundermittel, sondern kann als Teil einer ausgewogenen Ernährung einen Beitrag zur Gesundheit leisten, sofern die Produkte sinnvoll gewählt werden und auf wissenschaftlich belegten Inhaltsstoffen basieren.
Functional Foods: Wie hoch ist die Gefahr einer Überdosierung?
Functional-Food-Produkte bergen ein Risiko der Überdosierung, insbesondere bei fettlöslichen Vitaminen wie A, D, E und K, die sich im Körper anreichern können und bei zu hoher Zufuhr zu schweren gesundheitlichen Problemen führen können, darunter Vergiftungen, Nierenschäden oder Herzrhythmusstörungen. Auch Mineralstoffe wie Eisen, Calcium oder Magnesium können bei übermäßigem Verzehr schaden. Wasserlösliche Vitamine (z.B. B-Vitamine, Vitamin C) werden im Überschuss in der Regel ausgeschieden, bergen aber bei Mischkonsum aus verschiedenen Quellen eine gewisse Vorsicht.
Langfristige und unkontrollierte Einnahme angereicherter Lebensmittel oder Nahrungsergänzungsmittel kann zu einer schleichenden Überdosierung führen, da viele Produkte keine genauen Verzehrempfehlungen haben. Experten empfehlen deshalb, vor allem den individuellen Bedarf ärztlich abzuklären und Functional Food nicht unkritisch zu konsumieren. Insgesamt ist die Bevölkerung in Deutschland meist ausreichend mit Nährstoffen versorgt, sodass eine Überdosierung durch Functional Food ein relevantes, aber vermeidbares Risiko darstellt