Hormonell bedingter Haarausfall bei Frauen: Was gegen eine dünner werdende Mähne hilft

Haarausfall ist ein verbreitetes Problem. Nicht selten stecken hormonell bedingte Gründe dahinter. Wir klären auf, welchen Einfluss die Hormone auf unser Haarwachstum haben und welche Behandlungsmöglichkeiten infrage kommen. 

Wie erkennen Sie hormonell bedingten Haarausfall?

Jeden Tag verlieren wir Haare – etwa 60 bis 100 Stück sind ganz normal. Nach einer Haarwäsche können es sogar mehr sein. Fallen Ihnen mehr Haare aus, spricht man von einem krankhaften Haarausfall – auch bekannt als Alopezie. Die Gründe für Haarausfall sind vielfältig. So kann ein dünner werdender Schopf auf äußere Faktoren wie Stress oder Schlafmangel zurückgeführt werden. Auch kann ein Nährstoffmangel, die Einnahme von Medikamenten oder eine Schilddrüsenerkrankung verantwortlich sein. Ebenfalls verbreitet sind hormonbedingte Gründe, beispielsweise während der Wechseljahre oder nach dem Absetzen der Pille.

Video: Haarausfall – diese 5 Angewohnheiten können schuld sein

Anzeichen von hormonell bedingtem Haarausfall

  • Deutlich mehr Haare, die büschelweise nach dem Kämmen, im Waschbeckenausfluss oder nach dem Schlafen auf dem Kopfkissen zu finden sind. 
  • Das Haar wird immer dünner, zum Beispiel erkennbar an einem dünner werdenden Zopf.
  • Es entstehen zunehmend kahler Stellen und die Kopfhaut schimmert durch die Haare durch. Der Haarverlust macht sich meist in der Scheitelregion, im Bereich der Stirn oder der Schläfen bemerkbar.

Hormonell bedingter Haarausfall: Was die Wechseljahre damit zu tun haben?

Zwischen Mitte 40 und Anfang 50 kommen die meisten Frauen in die Wechseljahre. In dieser Zeit nimmt die Fruchtbarkeit der Eierstöcke allmählich ab und die Hormonproduktion verringert sich. Infolge der Hormonschwankungen werden die Eisprünge und die Periode unregelmäßiger, bis sie ganz ausfallen. 

Das hormonelle Auf und Ab macht sich körperlich bemerkbar. Zu den typischen Beschwerden gehören unter anderem Hitzewallungen, Schlafstörungen, Depressionen, Stimmungsschwankungen und eben auch Haarausfall. Etwa ein Drittel aller Frauen leidet während der Wechseljahre unter dünner werdendem und ausfallendem Haar. Woran das zu erklären ist? Die Haarwurzeln reagieren sehr empfindlich auf Hormonschwankungen. Gerade das Absinken des Östrogenspiegels schadet dem Haarwachstum. Denn je mehr Östrogen der Körper produziert, desto länger befinden sich die Haare in der Wachstumsphase.

Im Umkehrschluss bedeutet das: Fehlt das weibliche Sexualhormon, verlangsamt sich das Haarwachstum und der Haarwachstumszyklus wird gestört. Die Folgen: Es können weniger Haare ersetzt werden, als natürlich ausfallen. 

Haarausfall nach Absetzen der Pille

Weniger Wassereinlagerungen und eine zunehmende Libido – das sind einige Vorteile, die Frauen nach dem Absetzen der Pille genießen. Allerdings kann es auch zu Nachteilen kommen und so können Ihnen temporär die Haare ausfallen. Denn der Östrogenspiegel sinkt, da die künstlich zugeführten Hormone ausbleiben. Infolgedessen fallen die Haare, welche von der Wachstums- in die Ruhephase wechseln, vermehrt aus. Bis sich Ihr Hormonhaushalt nach dem Absetzen wieder eingependelt hat, kann es etwa drei bis sechs Monate dauern.

Behandlung von hormonell bedingtem Haarausfall

An Haarpracht einbüßen? Möchte wirklich niemand! Wenn Sie daher den Verdacht hegen, unter hormonell bedingtem Haarausfall zu leiden, sollten Sie sich ärztliche Hilfe einholen. Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um den Ausfall zu stoppen. Häufig wird das Blutdruckmedikament Minoxidil von Ärzten empfohlen, das direkt auf die Kopfhaut als Schaum oder Tinktur aufgetragen wird. Mediziner vermuten, dass aufgrund der erweiterten Blutgefäße die Blut- und Nährstoffversorgung der Kopfhaut und der Haarwurzeln verbessert werden.

Können weibliche Hormone gegen Haarausfall helfen?

Eine Hormonersatztherapie mit Östrogenen und Gestagenen kann ebenfalls infrage kommen. Allerdings ist diese umstritten, da aufgrund der Hormoneinnahme das Risiko für Brustkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht werden kann.

Hilft Mönchspfeffer gegen hormonellen Haarausfall?

Wenn Sie auf der Suche nach einem natürlichen und sanften Mittel gegen Haarausfall sind, kann Mönchspfeffer ein Versuch wert sein. Bekannt ist die Heilpflanze zur Linderung von Menstruationsbeschwerden, wie zum Beispiel Regelschmerzen. Aber auch bei Haarverlust kann Mönchspfeffer weiterhelfen. Und zwar beeinflusst es positiv den Hormonhaushalt und gleicht den Testosteronüberschuss aus.

Ist hormoneller Haarausfall reversibel?

Der Haarausfall kann so lange dauern, bis die Wechseljahre enden. Das heißt, dass Sie mitunter jahrelang sich mit hormonell bedingtem Haarausfall herumärgern müssen. Die gute Nachricht: Danach erholt sich das Haar wieder.

Wie den Haarausfall noch eindämmen?

Damit es Ihren Haarfollikeln gut geht und ein normales Haarwachstum möglich ist, sollten Sie einen gesunden Lebensstil führen. Achten Sie daher auf eine nährstoffreiche Ernährung und setzen dabei auf Vitamine wie Vitamin C und Mineralien wie Eisen und Selen. Pflegen Sie Ihr Haar richtig: Zu heißes Stylen mit Glätteisen und Lockenstab können auf Dauer das Haar austrocknen und brüchig werden lassen. Zu häufiges Kolorieren ist ebenfalls nicht förderlich, ebenso wie eine tägliche und zu heiße Haarwäsche. Diese kann zu einer trockenen Kopfhaut führen, was ebenfalls Haarverlust fördern kann.