
Was ist Spätakne?
Spätakne, auch bekannt als Akne Tarda oder Erwachsenenakne, ist eine Form der Akne, die typischerweise nach dem 25. Lebensjahr auftritt und sowohl Frauen als auch Männer betreffen kann. Diese Hauterkrankung unterscheidet sich von der typischen Akne, die vor allem während der Pubertät auftritt, und kann bis ins hohe Alter bestehen bleiben. Im Gegensatz zur Pubertätsakne, die oft hormonell bedingt ist, können die Ursachen für Spätakne vielfältiger sein.
Symptome von Spätakne:
Diese Symptome treten häufig an Stellen auf, die viele Talgdrüsen besitzen:
- T-Zone (Stirn, Nase, Kinn)
- Wangen
- Kinn
- Rücken
- Schultern
Ursachen für Spätakne
Die genauen Ursachen für Spätakne sind noch nicht vollständig geklärt, aber folgende Faktoren spielen oft eine Rolle:
#1 Hormonelle Veränderungen
Auch im Erwachsenenalter können hormonelle Schwankungen, zum Beispiel im Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus oder der Menopause, zu Akne führen. Auch können Erkrankungen wie das Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS) oder an der Schilddrüse die Entstehung von Spätakne begünstigen.
Hormone, insbesondere Androgene (männliche Geschlechtshormone), stimulieren die Talgdrüsen in der Haut. Eine übermäßige Talgproduktion verstopft die Poren und schafft so einen Nährboden für Bakterien. Ebenfalls haben Hormone Einfluss auf die Verhornung der Haut. Diese trägt dazu bei, dass abgestorbene Hautzellen in den Poren eingeschlossen werden und so Mitesser entstehen. Entzündungen der Haut können ebenfalls durch hormonelle Veränderungen gefördert werden.
#2 Stress
Sind wir gestresst, schüttet unser Körper vermehrt Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin aus, die wiederum die Teigproduktion stimulieren. Darüber hinaus kann Stress unsere Hautbarriere schwächen, weshalb Schadstoffe leichter aufgenommen werden können und leichter Entzündungen entstehen.
Nicht selten achten wir in stressigen Phase weniger auf uns und unsere Gesundheit. Eine ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und unzureichender Schlaf können ebenfalls Auswirkungen auf unser Hautbild haben.
#3 Ungesunde Ernährung
Gehen wir noch einmal genauer auf eine ungesunde Ernährung ein: Zuckerhaltige Lebensmittel, gesättigte Fettsäuren, Weißmehl, Milchprodukte und stark verarbeitete Lebensmittel können die Talgproduktion anregen und somit zu Akne beitragen. Gerade Zucker ist Gift für unseren Teint. Ein hoher Blutzuckerspiegel, der durch den Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln verursacht wird, kann die Insulinproduktion anregen. Insulin wiederum kann die Talgproduktion stimulieren und zu Akne beitragen.
#4 Falsche Hautpflege
Falsche Hautpflegeprodukte und -routinen können einen erheblichen Einfluss auf das Auftreten von Spätakne haben. Folgende Fehler in unserer Skincare können unreine Haut begünstigen:
- Zu viel Reinigung: Die Haut wird ausgetrocknet und produziert mehr Talg.
- Falsche Produkte: Ölige oder reizende Inhaltsstoffe verstopfen die Poren.
- Überpflege: Zu viele oder falsche Produkte belasten die Haut.
- Mechanische Einwirkung: Ausdrücken und Rubbeln verschlimmern Entzündungen.
#5 Medikamente
Einige Medikamente, wie beispielsweise Kortison oder bestimmte Hormone, können als Nebenwirkung Akne verursachen.
Medikamente als Auslöser für Spätakne
Einige Medikamente können als Nebenwirkung zu Spätakne führen. Dies ist oft auf hormonelle Veränderungen zurückzuführen, die durch die Medikamente bzw. bestimmte Inhaltsstoffe ausgelöst werden.
- Androgene: Männliche Geschlechtshormone, die in bestimmten Medikamenten enthalten sein können, stimulieren die Talgproduktion und können so zu Akne führen.
- Kortikosteroide: Diese entzündungshemmenden Medikamente können den Blutzuckerspiegel erhöhen und die Talgproduktion stimulieren.
- Lithium: Dieses Medikament, das häufig bei bipolaren Störungen eingesetzt wird, kann zu einer Veränderung der Hormonbalance führen und Akne auslösen.
- Antiepileptika: Einige Antiepileptika können ebenfalls hormonelle Veränderungen verursachen und so zu Akne beitragen.
- Immunsuppressiva: Diese Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken, können zu einer verstärkten Talgproduktion führen.
Behandlung von Spätakne
Die Behandlung von Spätakne richtet sich nach der Schwere der Erkrankung und den individuellen Ursachen. Mögliche Therapieansätze sind:
- Medikamente:
- Rezeptfreie Produkte: Salben und Cremes mit Wirkstoffen wie Benzoylperoxid oder Salicylsäure können helfen, Mitesser zu lösen und Entzündungen zu reduzieren.
- Rezeptpflichtige Medikamente: Bei schwerer Akne können Antibiotika oder hormonelle Medikamente verschrieben werden.
- Äußerliche Anwendungen: Peelings, Masken und andere kosmetische Produkte können die Haut reinigen und das Hautbild verbessern.
- Professionelle Behandlungen: Dermatologen können weitere Behandlungsmöglichkeiten anbieten, wie zum Beispiel chemische Peelings, Lasertherapie oder Fruchtsäurepeelings.
- Änderung des Lebensstils: Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressreduktion können ebenfalls zur Verbesserung des Hautbilds beitragen.