Hände schälen sich: Ursachen und was Sie tun können

Ihre Hände schälen sich? Welche Ursache dahinterstecken und was Sie jetzt tun können, um die sich schälende Haut in den Griff zu bekommen, erklären wir hier. Außerdem erfahren Sie, wann Sie zum Arzt gehen sollten.

Hände schälen sich und jucken© iStock/ipopba
Hände schälen sich beispielsweise dann, wenn sie zu trocken sind.

Hände schälen sich: Diese Ursachen kommen infrage

Häufig stecken hinter Händen, die sich schälen, recht harmlose Gründen. Dazu zählen etwa:

  • Trockene Haut: Wenn Ihre Haut zu trocken ist, kann sie sich schälen und rissig werden. Dies kann durch übermäßiges Händewaschen, zu viel Sonnenbestrahlung oder häufiger Kontakt mit sehr kaltem Wasser passieren.
  • Reaktion auf Kosmetika oder Reinigungsmittel: Einige (aggressive) Kosmetika oder Reinigungsmittel können dazu führen, dass Ihre Haut sich schält oder gereizt reagiert. Wenn Sie den Verdacht haben, dass dies der Fall ist, sollten Sie entsprechende Produkte meiden und aus Ihrer Putz- und Pflegeroutine streichen.

Wenn sich Ihre Haut weiterhin schält und Sie nicht sicher sind, was die Ursache sein könnte, sollten Sie eine Dermatologin aufsuchen. Sie weiß, bei welcher Krankheit sich die Hände schälen. Denn: Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die dazu führen können, dass sich die Haut an den Händen ablöst. Nur eine Fachperson kann eine fundierte Diagnose stellen und gegebenenfalls Medikamente verschreiben und einen Behandlungsplan erstellen. 

Einige häufige Krankheiten, die mit diesem Symptom verbunden sein können, sind:

1. (Chronische) Handekzeme

Bei (chronischen) Handekzemen handelt es sich um eine nicht-infektiöse entzündliche Hauterkrankung, die zu schuppiger, trockener und juckender Haut führen kann, die sich schält. Teils platzt die Haut an den Händen sogar auf, reißt ein und es bilden sich verkrustete Bläschen. Dies kann durch Allergien, Stress oder eine Veränderung der Umgebungstemperatur ausgelöst werden. Dazu gehören unter anderem atopische Dermatitis (obere Hautschichten sind entzündet und jucken, auch unter Neurodermitis bekannt), ein irritatives Kontaktekzem (Haut, die übermäßig gereizt oder irritiert wurde) sowie ein allergisches Kontaktekzem (allergische Reaktion der Haut, auch Kontaktallergie genannt). Unter chronischen Handekzemen leiden etwa 10 Prozent der Bundesbürgerinnen. 

2. Psoriasis (Schuppenflechte)

Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt, ist eine Autoimmunerkrankung. Die Erkrankung führt dazu, dass die Hautzellen zu schnell wachsen und sich auf der Hautoberfläche ansammeln. Dies kann dazu führen, dass sich die Haut schält, unter anderem auch an den Händen. Weltweit sind mindestens 100 Millionen Personen betroffen. Schuppenflechte ist – genauso wie ein Handekzem – nicht ansteckend.

3. Pilzinfektionen

Pilzinfektionen, etwa der Handpilz (Tinea manuum) können zu schuppiger, juckender und gereizter Haut an den Händen führen. Meist treten die juckenden Bläschen zunächst nur an einer Hand auf. Die Krankheit gilt als hochansteckend.

4. Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Dies ist eine durch Vieren ausgelöste Infektion, die zu schmerzhaften Blasen oder Wunden an den Handflächen und Fußsohlen führen kann, die sich schließlich schälen. Vor allem Kinder sind betroffen. Bis alle Symptome vollständig verschwunden sind, dürfen erkrankte Kinder mit dieser Erkrankung nicht in die Schule oder Kita. Denn: Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist sehr ansteckend.

5. Dyshidrose

Dyshidrose, auch dyshidrotischen Ekzem genannt, ist eine chronische Hauterkrankung, die zu 80 Prozent die Handflächen und Finger betrifft. Sie macht sich durch juckende Blasen an den Händen und Füßen bemerkbar, die sich nach geraumer Zeit schälen können. Ein dyshidrotisches Ekzem ist nicht ansteckend.

Hände schälen sich: Scharlach als Ursache?

Scharlach (auch als "Scarlatina" bekannt) ist eine bakterielle Infektion, die durch bestimmte Arten von Streptokokken-Bakterien verursacht wird. Die Erkrankung wird normalerweise durch direkten Kontakt mit einer infizierten Person oder durch kontaminierte Gegenstände übertragen.

Das Schälen der Haut an den Händen ist ein Symptom, das bei einigen Infektionen auftreten kann, einschließlich Scharlach. Vor allem ein bis zwei Wochen, nachdem der Ausschlag abgeklungen ist, kann die Haut beginnen, sich zu schälen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Schälen der Haut an den Händen auch durch andere Ursachen ausgelöst werden kann, wie z.B. Trockenheit, Kontaktdermatitis, allergische Reaktionen oder Pilzinfektionen.

Wichtig: Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie oder jemand in Ihrer Nähe an Scharlach erkrankt sein könnte, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Er oder sie kann eine genaue Diagnose stellen und eine angemessene Behandlung verschreiben, falls erforderlich.

Fingerkuppen schälen sich durch starke Belastung

Fingerkuppen beginnen oft, sich zu schälen, wenn sie stark beansprucht werden, etwa beim Gärtnern, Bouldern oder auch beim Gitarre spielen. Schützen Sie Ihre Fingerkuppen, indem Sie zum Beispiel beim Gärtnern Handschuhe tragen. Zudem braucht es manchmal etwas Zeit, bis sie sich an die neue Belastung gewöhnt haben. Dann lassen die Beschwerden oft schnell wieder nach.

Allerdings können auch andere Gründe hinter sich schälenden Fingerkuppen stecken, darunter etwa eine Allergie gegen Seife oder bestimmte Putzmittel sowie Handekzeme oder Pilzinfektionen. Lassen die Beschwerden nicht nach, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Hände schälen sich nach Erkältung oder Corona

In der Tat kann es nach einer Erkältung oder einer COVID-19-Infektion zu einem Schälen der Hände kommen. Die genauen Ursachen dafür sind noch nicht vollständig geklärt, aber es gibt verschiedene mögliche Erklärungen.

Sowohl Erkältungen als auch COVID-19 können zu einer Austrocknung der Haut an den Händen führen. Dies kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden, wie z. B. Fieber, dem vermehrten Händewaschen und der häufigen Anwendung von Desinfektionsmitteln. Bei einer Covid-19-Erkrankung könnte dies auch mit den Auswirkungen des Virus auf den Körper zusammenhängen.

Frau cremt sich Handrücken ein© AdobeStock/ Olga Miltsova
Weniger waschen, mehr cremen: In manchen Fällen kann die richtige Hautpflege schon Abhilfe bei offenen Händen schaffen. 

Tipps und Hilfe: Das können Sie tun, wenn die Hände sich schälen

Wenn Ihre Hände sich schälen, gibt es einige Dinge, die Sie tun können, um Ihre Haut zu beruhigen und zu pflegen:

  • Vermeiden Sie es, Ihre Hände zu oft zu waschen und verwenden Sie bei Bedarf milde Seifen oder Reinigungsmittel.
  • Tragen Sie Handschuhe, wenn Sie mit Reinigungsmitteln, Chemikalien oder anderen irritierenden Substanzen arbeiten.
  • Verwenden Sie eine feuchtigkeitsspendende Creme oder Lotion, um Ihre Haut zu pflegen und zu hydratisieren. Achten Sie darauf, eine Creme zu wählen, die speziell für trockene oder schuppige Haut entwickelt wurde.
  • Vermeiden Sie es, zu viel Sonnenlicht ausgesetzt zu sein – und cremen Sie sich immer mit Sonnenschutz ein, auch im Herbst und Winter!
  • Versuchen Sie, Stress zu reduzieren, da Stress Ekzeme und andere Hauterkrankungen verschlimmern kann.
  • Verwenden Sie gelegentlich ein sanftes Peeling, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen und die Regeneration der Haut zu fördern.
  • Teils kann es helfen, die Hände kurz vor dem Zubettgehen einzucremen und über Nacht feine Handschuhe aus Baumwolle zu tragen.

Im Zweifel zum Arzt!

Wenn sich Ihre Hände weiterhin schälen oder wenn Sie Schmerzen, Juckreiz oder andere ungewöhnliche Symptome bemerken, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder ein Dermatologin aufsuchen. Nur so kann die Ursache sicher abgeklärt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.