
Ätherische Öle wirken sich, vor allem jetzt in der Erkältungszeit, positiv auf Erkältungssymptome aus und lindern schnell und effektiv verschiedene Beschwerden. Allgemein gilt für die äußere Anwendung: Weniger ist mehr! Schon bei einer niedrigen Dosierung haben Öle einen starken Einfluss auf die Haut und Schleimhäute. Wir haben für Sie einige dieser sanften Helfer zusammengetragen und verraten, wie die Öle wirken, wie sie angewendet werden, z. B. als Aromatherapie, und worauf man bei der Verwendung achten muss.
Wie kann ich ätherische Öle anwenden?
Um ätherische Öle in einer Aromatherapie anzuwenden, bieten sich vielfältige Möglichkeiten:
- Inhalation
- Duftlampen, Raumbefeuchter und -spray
- Massageöl für Hautpflege und Entspannung
- Balsam für die Haut, z. B. Nasenbalsam
- Saunaaufgüsse
- Badezusätze, z. B. als Erkältungsbad
- Riechen an Ölen
- Einnahme und innerliche Anwendung
- Mundspülungen
- Verdünnte Öle zum Auftragen auf die Haut
Ätherische Öle bei Kindern und Babys
Besonders bei Babys und Kleinkindern sollte mich ätherischen Ölen vorsichtig umgegangen werden. Bei Kleinkindern sind die Schleimhäute in den ersten Lebensmonaten viel empfindlicher als bei Kindern und Erwachsenen. Schon wenige unverdünnte Tropfen eines Öls können zu Vergiftungserscheinungen wie Bewusstseinsstörungen, Atemnot und Krämpfen führen. Für Kinder bis zwei Jahre sind Kampfer-, Thymian-, Eukalyptus und Pfefferminzöl nicht zu verwenden. Auch sollten Personen, die dem Kleinkind nahe stehen, sparsam mit ätherischen Ölen umgehen oder ganz meiden. Grundsätzlich sollte die Verwendung von ätherischen Ölen immer mit dem Kinderarzt abgesprochen werden. Sanfte Öle wie Kamille, Fenchel, Mandarine und Lavendel eignen sich verdünnt schon ab dem vierten Lebensmonat.
Kinder ab dem 5. Lebensjahr
Ab dem fünften Lebensjahr können milde Öle bei Kindern zum Einsatz kommen. Dazu zählen Fenchel, Angelikawurzel, Kamille, Geranium, Manuka, Lavendel, Mandarine, Majoran, Pfefferminze, Rose, Orange und Zitrone.
Dosierempfehlungen
Bis zum 14. Lebensjahr sollten ätherische Öle viel stärker verdünnt werden als die dreiprozentige Verdünnung für Erwachsene. Als Richtwert gilt ein Anteil von einem Prozent des ätherischen Öls auf das Trägeröl (Mischverhältnis von 1:99). Als Trägeröl eignen sich zum Beispiel Kokosöl, Avocadoöl, Nachtkerzenöl, Jojobaöl und Mandelöl.
Welche Nebenwirkungen bringen ätherische Öle?
Ätherische Öle sollten nicht pur auf die Haut oder die Schleimhäute aufgetragen werden, da sie sehr stark reizend wirken können. Daher sollten Öle immer nur verdünnt angewendet werden. Auch bei der Dosierung sollten Sie sparsam sein, da zu hohe Konzentrationen zu starken Reizungen und Kopfschmerzen führen können. Asthmatiker sollten bei der Anwendung von Ölen besonders vorsichtig sein, da das Einatmen der Düfte zu Reizungen der Atemwege und Atemproblemen führen kann.
Allergische Reaktionen
Bevor Sie ein neues ätherisches Öl anwenden, testen Sie zunächst die Verträglichkeit. Träufel Sie dazu etwas verdünntes Öl in die Ellenbeuge auf und warten Sie, ob sich eine allergische Reaktion ergibt. Tritt auch nach längerem Warten keine Reaktion auf, können Sie das Öl verwenden.
Ätherische Öle in der Schwangerschaft
Während der Schwangerschaft sollten Sie darauf achten, bestimmte Öle nicht zu verwenden, da diese wehenfördernd sind und somit vorzeitig die Geburt auslösen können. Meiden Sie deshalb diese Öle:
- Muskat
- Basilikum
- Rosmarin
- Wacholderbeeren
- Rose
- Jasmin
- Muskatellersalbei
- Lorbeer
- Anis
- Kümmel
- Thymian
- Zimtblatt
- Citronella
Warum ist die Wirkung ätherischer Öle umstritten?
- Ätherische Öle bestehen häufig aus vielen Hunderten Inhaltsstoffen und Komponenten, welche nur schwer identifizierbar sind. Zudem schwankt die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe je nach Ernte, wodurch immer ein Öl entsteht, dass nicht dem Vorgänger gleicht. Zwar gibt es Tausende Studien auf dem Gebiet. Die unterschiedlichen Zusammensetzungen erschweren jedoch die generelle Beweisbarkeit.
- Die Pflanzenvielfalt ist enorm, sodass z. B. die Öle von sieben Eukalyptus-Arten in ihrer chemischen Zusammensetzung keine Gemeinsamkeiten aufweisen. Dadurch können sie alle auch unterschiedlich wirken.
Eukalyptusöl
In diesem ätherischen Öl stecken frische Blätter und Zweige unterschiedlicher Eukalyptusarten. Inhaliert man mit Eukalyptusöl hat das eine antiseptische Wirkung bei Halsschmerzen und Bronchitis. Außerdem hemmt es das Wachstum von Bakterien und Viren, wirkt also immunstimmulierend, und löst den Schleim. Durch den kühlenden Effekt fällt das Atmen durch die Nase wieder leichter.
Nelkenöl
Nelkenöl kann gegen in der Erkältungszeit Husten, sowie Kopf- und Gliederschmerzen eingesetzt werden. Vor allem wenn es inhaliert wird, kann Nelkenöl schnell bei Kopf- und Gliederschmerzen helfen. Ebenso wirkt es entzündungshemmend und hat eine leicht betäubende Wirkung, weshalb es auch bei Zahnbeschwerden eingesetzt werden kann. Reines Nelkenöl sollte jedoch nicht pur auf die Haut aufgetragen werden, da es gewebereizend wirkt.
Thymianöl
Das Öl wird durch Wasserdampfdestillation aus den frischen, blühenden oberirdischen Teilen gewonnen. Thymianöl wirkt schleimlösend, antibakteriell und krampflösend, weshalb er gegen starken Reizhusten eingesetzt wird. Thymian verflüssigt festsitzenden Schleim und erleichtert das Abhusten. Zudem wirkt es durchblutungsfördernd, antiviral und antibakteriell. Reines Thymianöl kann pur auf der Haut angewendet werden.
Kiefernnadelöl
Kiefernnadelöl ist ein starkes Antiseptikum und gehört zu den schleimlösenden Mitteln. Das Öl hemmt Entzündungen, lindert Atemnot, wirkt gegen Grippe und Lungenentzündung und ist desinfizierend und schleimlösend. Pures Kiefernnadelöl wirkt hautreizend und ähnlich wie Kortison, nur ohne die Nebenwirkungen des Medikamentes.
Wacholderöl
Wacholderöl hat eine stark desinfizierende Wirkung. Es regt das Immunsystem an, schneller gegen die Erkältung vorzugehen. Ebenso hilft es, die Muskel zu entspannen.
Fichtennadelöl
Gewonnen wird Fichtennadelöl aus den frischen Nadeln der Fichte. Es besitzt einen einmaligen warmen und würzigen Duft und wird wegen seiner krampf- und schleimlösenden Wirkung oft bei Infektionen der oberen und unteren Atemwege eingesetzt. Das Öl wirkt tonisierend, antiseptisch und desodorierend und regt die Atmung an. Auch hilft Fichtennadelöl gegen Erschöpfung, Stress, Nervosität, sowie Durchblutungsstörungen und rheumatischen Beschwerden.
Pfefferminzöl
Menthol, aus dem das ätherische Pfefferminzöl gewonnen wird, befindet sich in den Blättern der Pfefferminze und ist für das typische frischminzige Aroma verantwortlich. Bei festsitzendem Schnupfen beruhigt es die Nasenschleimhaut, erleichtert das Durchatmen und wird besonders wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften geschätzt. Aber auch bei Kopfschmerzen und Beschwerden im Magen- und Darmbereich kommt es durch seine krampflösende Wirkung zum Einsatz.
Salbeiöl
Wegen seines desinfizierenden Effekts finden Sie Salbeiöl in vielen verschiedenen Erkältungsprodukten. Um das ätherische Öl herzustellen, wird das Kraut der Pflanze destilliert. Salbeiöl wirkt in Hals, Mund und Rachen antiseptisch und kann gegen Bronchitis und Asthma helfen.
Cajeputöl
Der Baum Cajeput, auch Myrtenheide genannt, wächst in Australien, Malaysia und Indien. Das Öl wird aus den Blättern und den feinen Zweigspitzen durch Wasserdampfdestillation gewonnen. Inhaliert löst es den Schleim in den Bronchien und Nebenhöhlen und erleichtert das Abhusten. Zusätzlich lindert es Muskel- und Gelenkschmerzen. Cajeputöl wirkt antiseptisch und ist milder als Eukalyptus- und Pfefferminzöl.
Weißtannenöl
Weißtannenöl wirkt antiseptisch, durchblutungsfördernd, krampflösend und antimikrobiell. Es bekämpft Viren, löst Verschleimungen und hemmt Entzündungen in Hals und Lunge. Zudem stärkt es das Immunsystem und fördert die schnellere Heilung.
Anisöl
Das Öl der Gewürzpflanze Anis wirkt stark schleimlösend, krampflösend und antibakteriell. Es verflüssigt Sekrete und sorgt für leichteres Abhusten, wodurch es besonders bei Bronchitis zum Einsatz kommt. Zudem wirkt es krampflösend auf die Atemwege und gegen bakterielle Entzündungen. Anisöl lindert Kopfschmerzen und Atembeschwerden.
Orangen- und Zitronenöl
Orangen- und Zitronenöl wirken kreislaufanregend, entzündungshemmend, antibakteriell und keimabtötend. Sie stärken das Immunsystem und entspannen Muskeln. Zusätzlich reget Zitronenöl die Hitzeproduktion im Körper an. Orangenöl hilft zudem gegen Verspannungen und Muskelschmerzen.
Teebaumöl
Teebaumöl ist ein wahrer Alleskönner für die Gesundheit. Es hilft nicht nur gegen entzündliche Hautprobleme oder gegen Pilzerkrankungen, sondern auch gegen Erkältungen. Das Öl bekämpft Halsschmerzen und löst Schleim in Hals und Nase.
Zedernholzöl
Zedernholzöl wird aus dem Holz des Baumes gewonnen. Es wirkt antibakteriell gegen Infekte und entzündungshemmend. Das Öl lindert starken Hustenreiz, fördert die Durchblutung und stärkt das Immunsystem.