Öko-Test verblüfft: Ausgerechnet BIO-Kartoffelchips fallen durch!

Für Fans von Kartoffelchips sind die neuen Testergebnisse des Öko-Tests bestimmt keine große Freude. Fast alle BIO-Produkte fallen durch. Viele stecken voller Schadstoffe.

Kartoffelchips: Einer der beliebtesten Snacks der Deutschen

Chips sind der knusprige Klassiker unter den Snacks. Die frittierten oder gebackenen Kartoffelleckereien gibt es in unendlicher Form- und Geschmacksvielfalt. Laut einer Splendid-Umfrage essen 38 Prozent der Deutschen regelmäßig Chips – 17 Prozent greifen einmal pro Woche in die Tüte, 16 Prozent mehrmals pro Woche. 

Im Video: Vorsicht vor der Chilli-Challange

Dass Chips in großen Mengen ungesund sind, ist bekannt. Selbst fett- und salzreduzierte Kartoffelchips sollten nur in kleinen Mengen gegessen werden. Daher ist uns auch besonders wichtig, zu qualitativ möglichst hochwertigen Chips zu greifen, wenn wir denn schon fröhlich vor uns hinknuspern.

In der Oktoberausgabe 2023 des Öko-Tests wurden 20 Produkte getestet. Den kompletten Test finden Sie hier > >

Große Enttäuschung im BIO-Segment: Fast nur Verlierer

Die Verbraucherschützer von Öko-Test haben sich einen unsere liebsten Snacks vorgenommen und geprüft, was die knusprigen Leckerbissen zu bieten haben. Getestet wurden 20 Produkte. Davon stammen sieben Produkte aus dem BIO-Sortiment – für uns als Gesundheitsmagazin besonders interessant.

Da wir selbst so oft es geht – und so oft der Geldbeutel es erlaubt – zu BIO-Produkten greifen, haben wir uns die Ergebnisse aus dem Öko-Test ganz genau angesehen. Die traurige Überraschung: 

  • Von sieben BIO-Kartoffelchips fallen sechs mit „ungenügend“ durch! Grund für die erschreckend schlechte Bewertung war der bei fast allen BIO-Chips stark erhöhte Gehalt von Acrylamid. Der wahrscheinlich krebserregende Stoff entsteht, wenn bestimmte Aminosäuren und Zucker in Lebensmittel stark erhitzt werden. Daher sind vor allem gebratene, gebackene, gegrillte oder frittierte Lebensmittel oft mit Acrylamid belastet.
  • Im Test durchgefallen sind etwa die Bio-Chips von 
    • Alnatura, 
    • De Rit Organics oder 
    • Heimatgut

Mehr erfahren: Das passiert, wenn Sie jeden Tag Chips essen > >

Bei den BIO-Produkten wurde im Öko-Test auch auf andere Rückstände geprüft. Es wurden vor allem auch Mineralölbestandteile in den Kartoffelchips gefunden. Solche Stoffe werden MOAH genannt – mineralölhaltige aromatische Kohlenwasserstoffe. Von den Verbraucherschützern selbst heißt es zu den erschreckenden Ergebnissen:

Wir wussten, dass Chips nicht gerade gesund sind, aber dass sie teilweise so voller Schadstoffe stecken, erschreckt auch uns – gerade bei den Bio-Produkten. Bis die Hersteller hier nicht nachbessern, sollten aus unserer Sicht Verbraucherinnen und Verbraucher von einigen Produkten die Finger lassen.

Wie kommen Mineralöle eigentlich in die Chips? Ganz einfach: Die Produktion der knusprigen Chips ist ein hochtechnologisiertes, industrielles Unterfangen. Auf vollautomatischen Anlagenstraßen werden die beliebten Snacks vom Ausgangsprodukt bis zum fertig gebackenen und frittierten Chip hergestellt. Dabei gehen unweigerlich Schmieröle der Maschinen und von den Rollen der Förderbänder und Laufbänder auf die Lebensmittel über. 

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Das ist die einzige BIO-Marke, die mit „sehr gut“ abschneidet

Der einzige Hersteller, der das Problem mit Acrylamiden und Mineralölrückständen im Griff zu haben scheint, ist FZ Organic Food. Das Unternehmen produziert die Dennree Kartoffelchips Paprika, die im Öko-Test mit „sehr gut“ abschnitten. 

  • Die BIO-Chips von Dennree sind Gesamttestsieger, selbst bei den herkömmlichen Kartoffelchips gab es keine „sehr gute“ Wertung. 

Was die Testsieger von Dennree so besonders macht:

  • nur kleine Spuren von Acrylamid
  • keine Mineralölrückstände
  • keine Pestizide
  • keine Aromen
  • keine Geschmacksverstärker

Aber bedenken Sie: Kartoffelchips sollten Sie nur in Maßen genießen. Die Chips sind salz- und fetthaltig und enthalten viele Kalorien. Im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung und eines gesunden Lebensstils können mal eins auch ein paar Kartoffelchips im Bauch landen – übertreiben sollten Sie es mit den krossen Knusperchips aber nicht.

Chips aus dem Discounter im Öko-Test besser als BIO-Marken

Im Vergleich zu den BIO-Vertretern unter den Kartoffelchips schnitten die herkömmlichen Marken besser ab. Sechs konventionelle Chips kamen mit der Note "gut" aus dem Test, darunter die Discounter-Chis von 

  • Netto
  • Penny
  • Funny-Frisch

Gesund sind die konventionellen Chips aber trotzdem nicht. Auch hier wurden Mineralölrückstände gefunden – allerdings scheinen die Hersteller das Problem mit dem Acrylamid besser im Griff zu haben.

Kartoffelchips selber machen: So gelingt die gesündere Variante zu Hause

Sie können Kartoffelchips auch ganz leicht selbst zu Hause machen. Da Sie frische Zutaten verwenden und keine Zusatzstoffe wie in der Lebensmittelindustrie verwenden, können hausgemachte Chips als etwas gesündere Option betrachtet werden. Den Fett- und Salzgehalt der DIY-Chips haben Sie ebenfalls selbst in der Hand.

Sie brauchen: 

  • Kartoffeln
  • Öl (z.B. Sonnenblumenöl oder Rapsöl)
  • Salz oder Gewürze nach Geschmack

Und so funktioniert es:

  1. Schälen Sie die Kartoffeln und spülen Sie sie gründlich ab, um Schmutz zu entfernen.
  2. Schneiden Sie die Kartoffeln in sehr dünne Scheiben. Sie können dies entweder von Hand mit einem scharfen Messer tun oder eine Mandoline oder Küchenmaschine verwenden, um gleichmäßige Scheiben zu schneiden.
  3. Legen Sie die Kartoffelscheiben in eine Schüssel mit kaltem Wasser und lassen Sie sie für etwa 30 Minuten einweichen. Dadurch wird überschüssige Stärke entfernt und die Chips werden knuspriger.
  4. Gießen Sie das Wasser ab und tupfen Sie die Kartoffelscheiben mit einem sauberen Geschirrtuch oder Papiertüchern trocken.
  5. Bestreichen Sie die Kartoffelscheiben nun dünn mit Öl und auf breiten Sie sie auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech aus. 
  6. Backen Sie sie bei etwa 200 Grad Celsius für 20-30 Minuten oder bis sie knusprig sind, wobei Sie sie gelegentlich wenden.

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