Beobachtungsstudie des US-Militärs zeigt, welche Gewohnheiten unser Leben verlängern
Wer lange leben möchte – und dabei möglichst gesund bleiben will – muss einem gesunden Lebensstil folgen. Doch was genau bedeutet das? Und wie viel länger lebt man denn, wenn man „alles richtig“ macht?
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Antworten darauf liefert eine neue Studie einer Forscherin des US-Kriegsveteranenministeriums. Mit ihrem Team untersuchte sie Krankenakten und Gesundheitsdaten von 719.147 Personen, die Teil eines Datenprojekts des Ministeriums waren.
Über den Zeitraum von 2011 bis 2019 wurden relevante Daten gesammelt, um herauszufinden, wie die Gene, Gewohnheiten, Lebensstile und Erfahrungen aus militärischen Einsätzen die Gesundheit und das Wohlbefinden der Personen beeinflussten.
Es konnten acht Gewohnheiten abgeleitet werden, die, wenn befolgt, das Leben einer Person verlängerten. Das sind:
- regelmäßige körperliche Aktivität
- nicht rauchen
- Stress reduzieren
- gesunde Ernährung
- nicht regelmäßig exzessiv Alkohol trinken
- regelmäßiger, guter Schlaf
- regelmäßiger, positiver sozialer Kontakt
- nicht abhängig von Opioiden sein (Schmerz- und Betäubungsmittel)
Die große Erkenntnis der Studie: Personen, die bis zum 40. Lebensjahr alle acht dieser Gewohnheiten regelmäßig befolgten, hatten eine 24 Jahre längere Lebenserwartung als solche, die keine der acht Gewohnheiten befolgten.
Die größten negativen Auswirkungen auf die Lebenserwartung hatten naturgemäß Opioid-Abhängigkeit, Rauchen und mangelnde körperliche Aktivität. Personen, die diese schlechten Angewohnheiten hatten, hatten ein 30 bis 45 Prozent höheres Sterberisiko.
Was bedeuten die Daten?
Es ist nicht überraschend, dass ein gesunder Lebensstil direkt mit einem längeren Leben korreliert. Dies zeigen die Auswertungen der US-Studie des Kriegsveteranenministeriums. Was allerdings tatsächlich als große Überraschung aus der Datenanalyse herausging, war, wie lang sich die Leben der Veteranen durchschnittlich wirklich verlängerten, wenn sie die acht gesunden Gewohnheiten befolgten.
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Die Studie macht deutlich: Je mehr der acht gesunden Gewohnheiten wir befolgen, desto wahrscheinlicher ist uns ein längeres Leben. Eine ebenso wichtige Erkenntnis aus der Untersuchung: Es ist nie zu spät, seine Gewohnheiten zu ändern. Wer mit 30, 40 oder 50 das Rauchen aufgibt, auf Opioide verzichtet oder sich auch einfach nur regelmäßiger bewegt, kann konkrete Gesundheitsvorteile für sich nutzen und sein Leben mitunter um einige Jahre verlängern.
Die Autorin der Studie sagte diesbezüglich:
Wir waren wirklich sehr überrascht, wie viel Lebenszeitverlängerung auch nur mit der Übernahme einer, zwei, drei oder aller acht Gewohnheiten gewonnen werden konnte. (…) Unsere Forschungsergebnisse zeigen, dass ein gesunder Lebensstil sowohl für die Gesundheit der Bevölkerung als auch die persönliche Gesundheit vorteilhaft ist. Je früher man mit gesunden Gewohnheiten anfängt, desto besser. Doch selbst später im Leben können Gewohnheitsverbesserungen immer noch positive Effekte haben.
Was ist eine gesunde Ernährung?
Eine gesunde Ernährung sollte immer ausgewogen sein. Das bedeutet, dass wir innerhalb jeder Lebensmittelgruppe viele verschiedene Nahrungsmittel zu uns nehmen, damit wir unserem Körper eine breite Palette von Nährstoffen zuführen. Setzen Sie vor allem auf nähr- und ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte sowie Nüsse und Samen. Besonders wichtig ist auch die Zufuhr von gesundheitsfördernden, ungesättigten Fettsäuren. Ungesunde gesättigte Fette, Zucker und Salz sollten nur in Maßen verzehrt werden.