Laut Studie: Immer mehr Mikroplastik gelangt in unseren Körper

Schon länger ist bekannt, dass wir Mikroplastik über die Nahrung und das Trinkwasser aufnehmen. Nun zeigt eine aktuelle Studie, dass immer mehr davon in unseren Körper gelangt. 

Mikroplastik auf Teelöffel vor blauem Hintergrund© iStock/Olena Sakhnenko
Immer mehr Mikroplastik gelangt in unseren Körper.

Mikroplastik gelangt auf verschiedenen Wegen in unseren Körper. Die Hauptaufnahmequelle ist unsere Nahrung, insbesondere durch den Verzehr von Fisch und Meeresfrüchten, die Mikroplastik aus den Gewässern aufgenommen haben. Aber auch über belastetes Trinkwasser nehmen wir Mikroplastikpartikel auf oder atmen Mikroplastik ein, das in der Luft schwebt, vor allem durch Reifenabrieb. Sogar über die Haut können wir Mikroplastik aus Kosmetika, Wasch- oder Reinigungsprodukten aufnehmen. Untersuchungen zeigen, dass ein Mensch durchschnittlich etwa fünf Gramm Mikroplastik pro Woche zu sich nimmt. Eine neue Studie ergab nun, dass immer mehr Mikroplastik in unsere Körper gelangt.

Studie ergibt: Immer mehr Mikroplastik gelangt in unseren Körper

Eine aktuelle Studie von Forschern der University of New Mexico unter der Leitung von Matthew Campen zeigt einen besorgniserregenden Anstieg von Nano- und Mikroplastik im menschlichen Körper. Die Untersuchung, die im Fachmagazin Nature Medicine veröffentlicht wurde, verglich Gewebeproben von Verstorbenen aus den Jahren 2016 und 2024. 

Die Ergebnisse zeigten 2024 deutlich höhere Konzentrationen in Leber und Gehirn im Vergleich zu 2016. Eine besonders hohe Belastung wurde im Gehirn festgestellt – dort wurde bis zu 30-mal mehr Mikroplastik als in anderen Organen gefunden. In der Leber stieg die Konzentration von 141,9 auf 465,3 Mikrogramm pro Gramm Gewebe, während die Konzentration im Gehirn von 3.420 auf 4.763 anstieg.

Die Forscher nutzten fortschrittliche Mikroskopietechniken, um auch kleinste Partikel zu erfassen. Polyethylen war der häufigste gefundene Kunststoff, besonders im Gehirn. Bei Demenzpatienten wurden extrem hohe Werte von 12.000 bis 48.000 Mikrogramm pro Gramm Gewebe gemessen. Die Studienautoren weisen auf einen beunruhigenden Trend hin, betonen aber auch, dass kein kausaler Zusammenhang zwischen Plastikbelastung und Gesundheitsschäden nachgewiesen wurde.