
Ende Dezember 2024 meldeten die chinesischen Behörden einen Anstieg von Erkältungskrankheiten. Das chinesische Zentrum für Seuchenkontrolle und -prävention (CCDC) berichtete, dass HMPV bei 6,2 % aller Erkrankungen nachgewiesen wurde - mehr als bei Covid-19, Rhinoviren und Adenoviren.
HMPV ist aber nicht nur in China ein relevanter Erreger. Auch in anderen Ländern wie Deutschland und den USA wird das Virus regelmäßig nachgewiesen. Laut einer Studie aus dem Jahr 2021 waren weltweit 3 bis 10 Prozent der Krankenhauseinweisungen und 1 Prozent der Todesfälle im Zusammenhang mit akuten Infektionen der unteren Atemwege bei Kindern unter fünf Jahren im Jahr 2018 auf HMPV zurückzuführen.
HMPV-Welle trifft auf vulnerable Jahrgänge
Die aktuelle Situation in China zeigt, dass HMPV-Ausbrüche Gesundheitssysteme vor Herausforderungen stellen können. Besonders in der kalten Jahreszeit steigt das Infektionsrisiko, da Atemwegserkrankungen generell zunehmen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf jüngeren Altersgruppen: Durch die strengen Hygienemaßnahmen während der Corona-Pandemie hatten viele Kleinkinder weniger Kontakt zu Erregern wie HMPV. Nach der Lockerung der Maßnahmen sind diese Jahrgänge nun anfälliger für Infektionen - ein Phänomen, das als "Nachholeffekt" bezeichnet wird und auch bei RSV beobachtet wurde
Was genau ist HMPV?
Das humane Metapneumovirus wurde erstmals 2001 in den Niederlanden isoliert und identifiziert. Es gehört zur Familie der Pneumoviridae und ist eng mit dem bekannteren Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) verwandt. HMPV ist ein RNA-Virus, das in vier Subtypen unterteilt wird: A1, A2, B1 und B2.
HMPV verursacht Atemwegsinfektionen mit grippeähnlichen Symptomen.
Zu den häufigsten Beschwerden gehören:
- Fieber
- Husten
- Schnupfen
- Kurzatmigkeit
In den meisten Fällen verläuft eine HMPV-Infektion mild. Allerdings können bei bestimmten Risikogruppen auch schwere Verläufe auftreten.
Das sind die Gründe für den Anstieg von HMPV
Experten vermuten mehrere Gründe für den aktuellen Anstieg der HMPV-Fälle in China:
- Erhöhte Anfälligkeit für gleichzeitige Infektionen mit anderen Erregern wie RSV und Influenza
- Saisonale und umweltbedingte Faktoren wie Kälte, die die Virusübertragung begünstigen
- Verbesserte Diagnostikmöglichkeiten, die zu einer häufigeren Erkennung von HMPV führen.
Wie schützt man sich am besten vor HMPV?
Um sich bestmöglich vor dem Humanen Metapneumovirus (HMPV) zu schützen, sind mehrere Maßnahmen wichtig. An erster Stelle steht eine gute Hygiene, insbesondere häufiges und gründliches Händewaschen. Dies gilt sowohl für Erkrankte als auch für gesunde Personen.
In medizinischen Einrichtungen sollten zusätzlich zur Händedesinfektion auch Schutzkleidung wie Handschuhe und bei engem Kontakt zu Infizierten ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Kontakt-Vorsichtsmaßnahmen sind besonders in Krankenhäusern wichtig, wo eine Isolation infizierter Patienten empfohlen wird.
Die allgemeinen Schutzmaßnahmen, die für Atemwegsviren gelten, sind daher besonders wichtig. Dazu gehören auch eine gute Raumhygiene und regelmäßige Desinfektion von häufig berührten Oberflächen.
Da HMPV ähnliche Symptome wie andere Atemwegsviren verursacht, ist es ratsam, bei Anzeichen einer Erkrankung zu Hause zu bleiben und den Kontakt zu anderen Personen zu minimieren. Dies hilft, die Ausbreitung des Virus zu verhindern