Bereits im Jahr 2019 gab es in Peru eine größere Welle von Guillain-Barré-Syndrom-Fällen. Gemäß einer Analyse, die 2020 in der Fachzeitschrift "Emerging Infectious Diseases" veröffentlicht wurde, wurden im Zeitraum vom 20. Mai bis 27. Juli insgesamt 683 vermutete oder bestätigte GBS-Fälle registriert.
Was ist das Guillain-Barré-Syndrom?
Das Guillain-Barré-Syndrom (GBS) ist eine seltene, aber ernste neurologische Erkrankung, die das periphere Nervensystem betrifft. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise die eigenen Nervenzellen angreift und zu Entzündung der Nerven führt. Die genaue Ursache des GBS ist noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass bestimmte Infektionen wie zum Beispiel eine bakterielle oder virale Infektion den Auslöser darstellen können.
Im Video: Nervenkrankheit breitet sich aus: Peru erklärt nationalen Gesundheitsnotstand
Das Guillain-Barré-Syndrom: Symptome, Verlauf und Behandlung
Die Symptome variieren von Fall zu Fall, aber typischerweise beginnt die Krankheit mit Kribbeln und Schwäche in den Beinen, Muskelschwäche und einem Taubheitsgefühl. In einigen Fällen können diese Symptome sogar zu Lähmungen führen, die sich dann auf den Rest des Körpers ausbreiten können.
Verlauf der Erkrankung
Die Erkrankung kann unbehandelt sehr schnell fortschreiten und zu schweren Behinderungen führen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind daher entscheidend, um Komplikationen zu vermeiden und die Genesung zu unterstützen. In seltenen Fällen kann GBS tödlich verlaufen; die durchschnittliche Mortalitätsrate beträgt zwei Prozent.
Behandlung des Guillain-Barré-Syndroms
Eine wichtige Maßnahme ist die intravenöse Verabreichung von Immunglobulinen oder Plasmapherese, um das Immunsystem zu modulieren und die Entzündungsreaktion zu reduzieren. Schmerzmittel können zur Linderung von neuropathischen Schmerzen eingesetzt werden. Physiotherapie und Ergotherapie sind ebenfalls wichtige Bestandteile der Behandlung, um die Muskelfunktion und Beweglichkeit wiederherzustellen. In einigen Fällen kann auch eine Atemunterstützung erforderlich sein, wenn die Atemmuskulatur betroffen ist.
Wie entsteht das Guillain-Barré-Syndrom?
Die genaue Ursache für das Auftreten des GBS ist noch nicht vollständig geklärt. Eine häufige Auslöserin ist eine vorangegangene Infektion, wie beispielsweise eine bakterielle oder virale Erkrankung. Insbesondere Infektionen mit Campylobacter jejuni, Epstein-Barr-Virus oder dem Zika-Virus werden mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung des GBS in Verbindung gebracht. Darüber hinaus können auch bestimmte Medikamente oder Impfungen das Syndrom auslösen.
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