Medikamente bei Hitze einnehmen: Das müssen Sie wissen
Schon wieder zeigt das Thermometer im ganzen Land Temperaturen über 30 Grad Celsius an. An Hitze müssen wir uns wegen des menschengemachten Klimawandels leider gewöhnen. Doch die drückende Hitze einfach ertragen, reicht oft nicht aus. Wir müssen bei hohen Temperaturen ganz besondere Maßnahmen ergreifen, um unsere Gesundheit zu schützen.
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Bei starker und andauernder Hitze leidet unser Kreislauf, das Herz, der gesamte Körper. Hitze kann sogar auf den Darm schlagen und Durchfall verursachen. Denn hohe Temperaturen sind purer Stress für unseren Körper.
Die wichtigste Maßnahe bei Hitze ist: Ausreichend Flüssigkeit trinken, um den Körper hydratisiert zu halten und das Risiko von Dehydration zu verringern. Die genaue Menge an Flüssigkeit, die man trinken sollte, kann von Person zu Person variieren, abhängig von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Aktivitätsniveau und individuellen Bedürfnissen.
Als allgemeine Richtlinie wird empfohlen, täglich mindestens 2-3 Liter Flüssigkeit zu trinken. Bei heißem Wetter oder bei körperlicher Anstrengung kann der Flüssigkeitsbedarf jedoch höher sein. Es wird empfohlen, zusätzliche Flüssigkeit zu trinken, um den durch Schwitzen verlorenen Wasser- und Elektrolytverlust auszugleichen.
Diese Medikamente entziehen besonders viel Wasser
Wer bestimmte Medikamente einnimmt, muss bei heißem Wetter aber tatsächlich noch mehr Flüssigkeit zu sich nehmen. Denn einige Arzneimittel entziehen dem Körper Wasser – und dieser Flüssigkeitsverlust macht sich bei Hitze dann doppelt bemerkbar. Das Risiko für Kreislaufzusammenbrüche, Schwächeanfälle oder Unfälle steigt.
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- Medikamente gegen hohen Blutdruck: Einige Blutdruckmedikamente können dehydrierende Nebenwirkungen haben. Die Mittel sorgen mitunter auch dafür, dass Patienten und Patientinnen weniger Durst verspüren. Bei Hitze ist das besonders gefährlich.
- Diuretika: Diuretika, auch bekannt als Wassertabletten, werden häufig zur Behandlung von Bluthochdruck oder Ödemen eingesetzt. Sie erhöhen die Urinproduktion und können dazu führen, dass der Körper mehr Flüssigkeit ausscheidet.
- Abführmittel: Bestimmte Arten von Abführmitteln können ebenfalls dehydrierend wirken, da sie den Wasser- und Elektrolythaushalt im Körper beeinflussen und zu einem erhöhten Wasserverlust führen können.
- Diabetesmedikamente: Einige Diabetesmedikamente können dehydrierende Nebenwirkungen haben, insbesondere wenn sie zu einer erhöhten Urinproduktion führen. So zum Beispiel Medikamente mit SGLT2-Hemmern. Diese Medikamentenklasse, zu der Wirkstoffe wie Empagliflozin, Dapagliflozin und Canagliflozin gehören, wirkt, indem sie die Rückresorption von Glukose in den Nieren hemmt und somit den Glukosegehalt im Urin erhöht. Dies kann zu einer erhöhten Urinproduktion führen und zu einem erhöhten Flüssigkeitsverlust führen.
Wie erkenne ich, dass ich dehydriert bin?
Dehydration kann schneller passieren, als man denken mag. Bevor es richtig gefährlich wird, macht sich der Flüssigkeitsmangel aber mit einigen deutlichen Anzeichen bemerkbar. So etwa:
- Durst: Wenn Sie starken Durst verspüren, kann das ein Hinweis auf Dehydration sein. Es ist wichtig, auf den Durst zu hören und ausreichend Flüssigkeit zu trinken.
- Trockener Mund und verminderte Speichelproduktion: Eine geringe Speichelproduktion und ein trockener Mund können ebenfalls Anzeichen für Dehydration sein.
- Dunkler Urin: Wenn Ihr Urin dunkelgelb oder bernsteinfarben ist, kann das auf eine Dehydration hinweisen. Normalerweise sollte der Urin eine hellgelbe bis klare Farbe haben.
- Müdigkeit und Schwäche: Dehydration kann zu Müdigkeit, Erschöpfung und allgemeiner Schwäche führen. Wenn Sie sich ungewöhnlich müde fühlen, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass Sie dehydriert sind.
- Schwindel und Kopfschmerzen: Dehydration kann auch Schwindelgefühle und Kopfschmerzen verursachen.
- Trockene Haut: Bei Flüssigkeitsmangel wird auch die Haut trockener. Die Haut von dehydrierten Menschen verliert außerdem an Elastizität. Den Test können Sie ganz einfach selbst machen: Greifen Sie etwas Haut am Handrücken oder den Fingerknöcheln. Bleibt die Hautfalte auch nachdem Sie wieder losgelassen haben noch sichtbar stehen? Ein klares Zeichen, dass Sie dehydriert sind.