Durchbruch in der Tinnitus-Forschung: Tinnitus effektiv lindern

Forscher in den USA haben womöglich einen Durchbruch in der Tinnitus-Forschung gemacht. Sie fanden heraus, dass TNF-A die Kommunikation zwischen Neutronen stören könnte. Auch eine spezielle App kann nun zur Behandlung zum Einsatz kommen.

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Tinnitus – was hat es damit auf sich?

Fast jeder hatte schon mal Ohrgeräusche – ein Brummen, Rauschen, Pfeifen oder Summen. In den meisten Fällen dauert es nur wenige Sekunden oder Minuten, dann ist das Geräusch einfach wieder verschwunden. Jedoch gibt es auch hier leider Ausnahmen: Jährlich erkranken etwa 270.000 Menschen an Tinnitus. Bei diesen Personen klingen die Ohrgeräusche, das Ohrensausen oder Ohrenklingeln nicht ab, ganz im Gegenteil. Die Geräusche sind dauerhaft oder immer wieder über einen längeren Zeitraum wahrnehmbar. Das "Geräusch" wird vom Patienten selbst verursacht und ist für Außenstehende nicht wahrnehmbar.

Die Ursachen für Tinnitus sind vielfältig, so kann auch ein emotionales Erlebnis oder eine starke Lärmbelästigung der Grund sein. Ein Tinnitus kann sich auch aus einem anfänglichen Hörsturz entwickeln. Generell kann diese Erkrankung in jedem Alter vorkommen. Jedoch erkranken die meisten Personen in zunehmenden Alter zwischen 40 und 50 Jahren.

Durchbruch: Kann die Heilung von Tinnitus ermöglicht werden?

Nun haben Forscher in den USA womöglich einen Durchbruch in Sachen Heilung von Tinnitus geschafft. Sie fanden heraus, dass das Molekül TNF-A bei einem aktiven Tinnitus die Kommunikation zwischen Neutronen offenbar stört. Mit dieser Erkenntnis könnte die bislang nicht heilbare Krankheit eventuell besiegt werden. Bei der Untersuchung an der University of Arizona stellten die Wissenschaftler fest, dass der Tinnitus durch die Blockierung eines bestimmten Proteins unterbrochen wurde.

Test bei Mäusen zeigte erste Erfolge

In der Studie, die im Fachmagazin PLOS Biology erschienen ist, gelang es dem Team, bei Mäusen den Tinnitus zu stoppen. Dafür wurden den Nagern durch Lärmbelästigung in Tinnitus zugefügt, der anschließend mit Hilfe eines Proteins unterbrochen wurde. Der Signalstoff TNF-A wurde blockiert und verhinderte so die Entzündung des Nervensystems, welche das klingelnde Geräusch verursachte.

Tinnitus-App kann Therapie individuell unterstützen

Die App Kalmeda soll Tinnitus-Patienten bei der individuellen Behandlung unterstützen. Die App vereint die Bereiche der Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde sowie Psychologie. So entsteht mit der Kalmeda-App eine komplett individuelle Tinnitusbehandlung auf Basis einer kognitiven Verhaltenstherapie. Patienten können sich die App auf Kassenrezept verordnen lassen. Dafür müssen Patienten das Rezept bei der gesetzlichen Krankenkasse einreichen und erhalten darauf einen Code zur Freischaltung. Pro Quartal und viermal jährlich kann das Rezept ausgestellt werden. Es ist budgetneutral und zuzahlungsfrei.