
Demenz ist durch eine fortschreitende Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten gekennzeichnet. Dabei handelt es sich nicht um eine einzelne Erkrankung, sondern um eine Gruppe von Symptomen, wie Gedächtnisverlust, Probleme mit der Sprache und Kommunikation sowie eingeschränktes Denkvermögen. Eine kürzlich veröffentlichte Studie im Fachjournal Neurology stellte nun einen überraschenden Zusammenhang zwischen den Cholesterinwerten und dem Demenzrisiko fest.
Studie ergibt: Überraschender Blutwert kann Demenz begünstigen
Wissenschaftler der Monash University in Melbourne analysierten die Blutfettwerte von fast 10.000 Probanden über einen Zeitraum von bis zu elf Jahren. Dabei untersuchten sie das Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und die Triglyzeride zu Studienbeginn sowie in den folgenden drei Jahren.
Die Forscher stellten fest, dass Personen mit den höchsten Schwankungen beim Gesamtcholesterin ein um 60 Prozent höheres Demenzrisiko aufwiesen als jene mit den geringsten Schwankungen. Für das LDL-Cholesterin erhöhte sich das Risiko durch starke Schwankungen um 48 Prozent. Interessanterweise spielten die absoluten Cholesterinwerte eine untergeordnete Rolle. Weder der Durchschnittswert noch dessen langfristige Entwicklung hatten einen so großen Einfluss auf das Demenzrisiko wie die Schwankungen.
Die Studie zeigte auch, dass stärkere Cholesterinschwankungen mit einer schnelleren Abnahme bestimmter Gedächtnisleistungen einhergingen. Besonders betroffen war die Fähigkeit, Veränderungen in der Umgebung zu erkennen und darauf zu reagieren. Die Studienergebnisse unterstreichen, wie wichtig die Regulierung unserer Cholesterinwerte ist, auch zum Schutz der kognitiven Gesundheit.
So wichtig sind unsere Cholesterinwerte
Cholesterinwerte spielen eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit, da zu hohe Werte, insbesondere des LDL-Cholesterins, ein erhebliches Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen darstellen. Erhöhte Cholesterinwerte können zu Ablagerung von Cholesterin in den Blutgefäßwänden zur Folge haben, was als Arteriosklerose bezeichnet wird. Diese Gefäßverkalkungen verengen die Arterien, machen sie starrer und erhöhen das Risiko für gefährliche Blutgerinnsel, die Herzinfarkte oder Schlaganfälle verursachen können.
Studien haben gezeigt, dass eine lebenslange Senkung des Cholesterinspiegels das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen erheblich reduzieren kann. Daher ist es wichtig, die Cholesterinwerte regelmäßig überprüfen zu lassen und bei Bedarf durch Lebensstiländerungen oder medikamentöse Therapie zu regulieren, um langfristig die Gesundheit von Herz und Gefäßen zu schützen.