Apfel für Allergiker kommt im Herbst in den Supermarkt

Ein juckender Gaumen, Brenne im Hals oder geschwollene Lippen – nach dem Verzehr eines Apfels können Allergiker mit solchen Beschwerden reagieren. Doch schon im Herbst soll es einen Apfel im Supermarkt geben, welche problemlos von Allergikern verzehrt werden kann. 

Frau hält einen Apfel in der Hand© Adobe Stock/paulovilela
Ab Herbst wird es einen speziellen Apfel für Allergiker im Handel geben. 

Ab September wird es in deutschen Supermärkten eine neue Apfelsorte geben, die speziell für Allergiker entwickelt wurde. Laut der Europäischen Allergiestiftung Ecarf wird im Januar 2026 eine weitere allergikerfreundliche Sorte auf den Markt kommen. Die Entwicklung dieser Sorten ist das Ergebnis eines fünfjährigen Forschungsprojekts, an dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Hochschule Osnabrück, der Technischen Universität München und der Charité Universitätsmedizin Berlin beteiligt waren.

"Die Äpfel sind nicht nur allergikerfreundlich, sondern auch mit gutem Geschmack", sagt Werner Dierend von der Hochschule Osnabrück, der für die Züchtung verantwortlich ist. "Allergikerfreundlich heißt aber nicht allergenfrei. Die Wahrscheinlichkeit, dass man diese Äpfel aber gut verträgt, ist relativ hoch", erklärt der Professor für Obstbau und Obstverwertung. "Das Interesse am Verkauf in allen großen Supermarktketten ist riesig."

Neue Apfelsorten für Allergiker: Hoffnung für Birkenpollen-Geplagte

Viele Menschen mit Birkenpollenallergie reagieren auch allergisch auf Äpfel. Der Grund dafür ist das Allergen Mal d 1, das sowohl in Birkenpollen als auch in Äpfeln vorkommt. Die Immunabwehr von Birkenpollenallergikern stuft dieses Allergen in Äpfeln fälschlicherweise als gefährlich ein und reagiert mit typischen Allergiesymptomen wie Juckreiz, Brennen oder Schwellungen im Mundbereich.

Neue Apfelsorten mit weniger Allergenen

Forscher haben nun zwei neue Apfelsorten gezüchtet, die deutlich weniger Mal d 1 enthalten und somit besser für Allergiker geeignet sind. Diese sollen mit einem Qualitätssiegel gekennzeichnet werden und in allen großen Supermarktketten erhältlich sein. Auch einige alte Apfelsorten wie Goldparmäne, Berlepsch oder Boskop sind bekannt dafür, weniger Allergene zu enthalten und werden von vielen Allergikern gut vertragen. Allerdings sind diese Sorten weniger verbreitet und nicht ausreichend getestet.

Studie bestätigt gute Verträglichkeit

Rund 150 Menschen haben an der Studie teilgenommen, erklärt der klinische Studienleiter von Ecarf, Karl-Christian Bergmann. Ein Großteil der Teilnehmer konnte die Äpfel ohne Probleme essen und hatte keine Symptome. Die Ergebnisse der Studie sollen im Sommer veröffentlicht werden.