
Das Sperma ermöglicht die Zeugungsfähigkeit des Mannes und spielt eine entscheidende Rolle bei der Fortpflanzung. Die Flüssigkeit besteht zum Großteil aus Spermien und Samenplasma und weist in der Regel direkt nach der Ejakulation eine dickflüssige Konsistenz auf.
Nach zehn bis dreißig Minuten verflüssigt sie sich. Die anfängliche zähflüssige Konsistenz wird hauptsächlich durch Proteine wie Semenogelin verursacht und erfüllt den Zweck, dass eine größere Menge Spermien in der Vagina verbleiben kann. Doch welche Ursachen gibt es, wenn das Sperma auffällig klumpig auftritt oder dickflüssig bleibt?
Klumpiges Sperma: Welche Ursachen gibt es?
Wenn das Sperma dauerhaft sehr dickflüssig oder klumpig aussieht, können verschiedene Ursachen verantwortlich sein. Dazu zählen:
1. Dehydrierung
Da der Wassergehalt im Körper direkt die Konsistenz der Samenflüssigkeit beeinflusst, zählt ein Flüssigkeitsmangel zu den häufigen Ursachen für klumpiges Sperma. Die Prostata und die Samenblasen, die für die Produktion des flüssigen Anteils des Ejakulats verantwortlich sind, können bei Dehydrierung nicht genügend Sekret produzieren, was zur Folge hat, dass das Sperma eine höhere Konzentration an festen Bestandteilen wie Spermien und Proteinen aufweist. Dadurch wird das Sekret dickflüssiger und klumpiger.
2. Hormonstörungen
Hormone wie Testosteron und andere Androgene beeinflussen die Funktion der Prostata und der Samenblasen, die für die Produktion der Samenflüssigkeit verantwortlich sind. Daher kann ein Ungleichgewicht dieser Hormone die Menge und Qualität der produzierten Flüssigkeit verändern. Beispielsweise kann ein niedriger Testosteronspiegel eine verminderte Produktion von Prostatasekret zur Folge haben, was wiederum die Konsistenz des Spermas beeinflusst. Auch Störungen der Schilddrüsenhormone oder ein erhöhter Prolaktinspiegel können die Spermienproduktion und die Zusammensetzung der Samenflüssigkeit beeinträchtigen.
3. Infektionen und Entzündungen
Auch Infektionen können verantwortlich sein. Bei Entzündungen im männlichen Genitalbereich, wie beispielsweise Prostataentzündung (Prostatitis) oder Infektionen der Samenblasen, kann es zu Veränderungen in der Zusammensetzung und Konsistenz des Ejakulats kommen. Die Entzündungsreaktion kann dazu führen, dass vermehrt Proteine und weiße Blutkörperchen in die Samenflüssigkeit abgegeben werden, sodass sie fester wird. Dasselbe gilt für sexuell übertragbare Erkrankungen wie Chlamydien oder Gonorrhö.
Zudem können Infektionen die normale Funktion der Prostata und Samenblasen beeinträchtigen, die für die Produktion der flüssigen Bestandteile des Spermas verantwortlich sind. In manchen Fällen können Infektionen auch dazu führen, dass weiße Blutkörperchen das Ejakulat angreifen, wodurch es zum Zusammenkleben der Spermien und somit zu einer klumpigen Konsistenz kommen kann.
4. Hohe Spermienkonzentration
Ebenso kann eine hohe Anzahl von Spermien im Ejakulat mit einer dickeren und klumpigeren Konsistenz des Spermas einhergehen. Obwohl eine gewisse Dichte des Spermas nach der Ejakulation normal und sogar vorteilhaft für die Befruchtung ist, kann ein sehr dichtes Ejakulat andere Parameter der Samenqualität wie die Spermienmotilität beeinträchtigen.
5. Ernährung und Lebensstil
Darüber hinaus haben die Ernährung und der allgemeine Lebensstil einen bedeutenden Einfluss auf die Konsistenz des Spermas. Eine unausgewogene Ernährung, insbesondere eine, die reich an verarbeiteten Lebensmitteln, Zucker und gesättigten Fetten ist, kann mit einer geringeren Spermienanzahl und -qualität in Verbindung stehen. Umgekehrt kann eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und Fisch die Spermienqualität verbessern. Auch Lebensstilfaktoren wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum und Bewegungsmangel können die Spermaproduktion negativ beeinflussen und zu Veränderungen in der Konsistenz führen.
Auswirkungen von klumpigem Sperma auf die Fruchtbarkeit
Normalerweise verflüssigt sich das Sperma nach der Ejakulation, was den Spermien ermöglicht, sich frei zu bewegen. Bei übermäßig dickflüssigem oder klumpigem Sperma wird dieser Prozess gestört. Die hohe Dichte des Spermas behindert die Beweglichkeit der Spermien, was als Asthenozoospermie bezeichnet wird. Dies erschwert es den wiederum den Spermien, den langen Weg durch den weiblichen Fortpflanzungstrakt zurückzulegen, um die Eizelle zu erreichen.
Da nur wenige hundert von ursprünglich Millionen Spermien überhaupt in die Nähe der Eizelle gelangen, reduziert eine eingeschränkte Beweglichkeit die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Befruchtung erheblich. Als Folge kann es daher zu Fruchtbarkeitsproblemen kommen und die Chancen auf eine natürliche Empfängnis sind verringert.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Betroffene sollten ärztlichen Rat einholen, wenn:
- Die Konsistenz des Spermas sich dauerhaft verändert hat
- Zusätzliche Symptome wie Schmerzen oder Verfärbungen auftreten
- Fruchtbarkeitsprobleme bestehen
Der Arzt oder die Ärztin kann durch verschiedene Tests, einschließlich eines Spermiogramms, die Ursache für das klumpige Sperma ermitteln und bei Bedarf eine Behandlung einleiten.