Brustkrebs ist eine Erkrankung, bei der es zur Bildung von bösartigen Tumoren im Brustgewebe kommt, die medizinisch auch als Mammakarzinom bezeichnet werden. Die genaue Ursache für Brustkrebs ist oft unklar, allerdings gelten erbliche Veranlagung, ein höheres Alter, eine frühe Menstruation, eine späte Menopause, Alkoholkonsum sowie das weibliche Geschlecht als Risikofaktoren. Laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKB) erkranken in Deutschland jährlich circa 69.000 Frauen an Brustkrebs.
Da die Erkrankung bei Frauen wesentlich häufiger auftritt, kommen Männer meist gar nicht auf den Gedanken, ebenfalls betroffen zu sein. Doch auch rund 700 männliche Erkrankte gibt es jedes Jahr. Woran Sie Brustkrebs beim Mann erkennen können, erklären wir Ihnen genauer.
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Brustkrebs beim Mann: Achten Sie auf diese Symptome
1. Veränderungen der Brust
Tatsächlich treten beim Mann ähnliche Symptome auf, wie beim Brustkrebs der Frau. In der Regel kommt es zu Veränderungen des Brustgewebes, die normalerweise keine Schmerzen bereiten. Sie entstehen, wenn sich die Zellen in der Brust unkontrolliert teilen und vermehren, was zur Bildung eines Tumors führt, der wiederum als Knoten oder Verdickung in der Brust wahrgenommen werden kann. Da der Tumor das umliegende Gewebe beeinflusst, kann es ebenfalls zu Veränderungen an der Haut über der Brust kommen. Dazu zählen etwa Dellen, Falten oder Rötungen.
2. Veränderungen der Brustwarze
Auch Veränderungen der Brustwarze sind typische Anzeichen von Brustkrebs. Wenn ein Tumor nahe der Brustwarze wächst, kann er Druck auf das umliegende Gewebe ausüben, wodurch es zum Einziehen oder zur Verformung der Brustwarze kommen kann. Außerdem können Krebszellen in die Haut der Brustwarze eindringen und dort eine Entzündungsreaktion oder Hautveränderungen wie Schuppung, Rötung oder einen Ekzem-ähnlichen Ausschlag verursachen.
3. Geschwollene Lymphknoten
Bei Lymphknoten handelt es sich um kleine, bohnenförmige Gewebeknoten, die Teil unseres Immunsystems sind. Sie fungieren als Filter, indem sie schädliche Substanzen wie Bakterien, Viren und Krebszellen aus der Lymphflüssigkeit zu filtern. Bei Brustkrebs können Krebszellen von dem ursprünglichen Tumor in der Brust in die nahegelegenen Lymphknoten in der Achselhöhle gelangen. Da die Lymphknoten versuchen, die Krebszellen zu bekämpfen und sie daran hindern, sich im Körper auszubreiten, können sie anschwellen. Geschwollene Lymphknoten können zudem ein Anzeichen dafür sein, dass der Krebs fortgeschritten ist und sich Metastasen in anderen Teilen des Körpers gebildet haben. Daher ist der Zustand der Lymphknoten oft ein wichtiger Faktor bei der Bestimmung des Stadiums und der Prognose von Brustkrebs. Geschwollene Lymphknoten können allerdings auch durch harmlosere Faktoren, wie Infektionen und Immunreaktionen, hervorgerufen werden.
Wann zum Arzt?
Die genannten Symptome sind nicht immer ein Hinweis auf Brustkrebs und können auch durch andere, weniger ernste Erkrankungen verursacht werden. Wenn Sie allerdings eines oder mehrere der Symptome bei sich bemerken, sollten Sie ärztlichen Rat einholen, um eine Krebserkrankung als Ursache auszuschließen. Früh erkannt, ist Brustkrebs in den meisten Fällen gut behandelbar.
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Risikofaktoren für Brustkrebs beim Mann
Es gibt einige Risikofaktoren, die mit einem erhöhten Risiko für Brustkrebs bei Männern in Verbindung gebracht werden. Das Risiko für Brustkrebs steigt mit zunehmendem Alter. Die meisten Fälle von Brustkrebs bei Männern treten nach dem 60. Lebensjahr auf. Außerdem spielt familiäre Vorbelastung eine Rolle: Männer, deren Verwandte ersten Grades (Vater oder Bruder) an Brustkrebs erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko, selbst an Brustkrebs zu erkranken. Bestimmte genetische Veränderungen, insbesondere Mutationen in den BRCA1- und BRCA2-Genen, können das Risiko für Brustkrebs bei Männern erhöhen. Darüber hinaus können Männer, die eine Hormontherapie mit Östrogenen erhalten haben, wie beispielsweise zur Behandlung von Prostatakrebs, können ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs haben. Männer mit Lebererkrankungen, wie z.B. Leberzirrhose, haben möglicherweise ebenfalls ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs.
Wie wird Brustkrebs beim Mann behandelt?
Die Behandlung von Brustkrebs beim Mann hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Stadium des Krebses, der Ausbreitung der Erkrankung und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten. Die wichtigsten Behandlungsmodalitäten für Brustkrebs beim Mann umfassen:
- Chirurgie: Eine Operation zur Entfernung des Tumors und möglicherweise der umliegenden Lymphknoten ist oft die erste Behandlungsoption. Je nach Größe und Stadium des Tumors kann eine brusterhaltende Operation (Teilentfernung der Brust) oder eine Mastektomie (vollständige Entfernung der Brust) durchgeführt werden.
- Strahlentherapie: Nach der Operation kann eine Strahlentherapie empfohlen werden, um sicherzustellen, dass alle Krebszellen entfernt wurden und das Risiko eines Rückfalls verringert wird. Die Strahlentherapie verwendet hochenergetische Strahlen, um Krebszellen abzutöten.
- Systemische Therapien: Bei fortgeschrittenem Brustkrebs oder wenn der Tumor sich auf andere Teile des Körpers ausgebreitet hat, können systemische Therapien wie Chemotherapie oder Hormontherapie eingesetzt werden. Diese Behandlungen zielen darauf ab, Krebszellen im gesamten Körper zu bekämpfen und das Wachstum des Tumors zu kontrollieren.
- Nachsorge und Überwachung: Nach der Behandlung ist regelmäßige Nachsorge wichtig, um den Krankheitsverlauf zu überwachen und mögliche Rückfälle frühzeitig zu erkennen. Dies kann Untersuchungen wie Mammografien, Bluttests und bildgebende Verfahren umfassen.
Die genaue Behandlungsstrategie wird individuell auf den Patienten abgestimmt und in enger Zusammenarbeit mit einem Onkologen oder Brustkrebs-Spezialisten festgelegt. Es ist wichtig, dass der Patient alle Fragen und Bedenken mit seinem medizinischen Team bespricht und Unterstützung von Angehörigen oder Selbsthilfegruppen sucht.