Was ist ein Stupor?
Ein Stupor ist ein ernstzunehmender medizinischer Notfall, bei dem Betroffene körperlich und psychisch erstarren. Menschen mit Stupor reagieren nicht oder kaum auf äußere Reize, können sich nicht oder kaum artikulieren – obwohl sie bei Bewusstsein sind. Der Zustand der Erstarrung kann körperliche oder psychische Ursachen haben.
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Die klassischen Symptome eines Stupors sind:
- Wachheit und Bewusstsein
- Fehlende Reaktion auf äußere Reize
- Bewegungslosigkeit
- Verstummtheit oder eingeschränkte sprachliche Kommunikation
- Innere Anspannung mit erhöhtem Muskeltonus
Welche Erkrankungen lösen einen Stupor aus?
Ein Stupor kann viele verschiedene Ursachen haben. Der Zustand der Erstarrung kann durch Krankheiten ausgelöst werden und körperliche oder psychische Gründe haben. Die nachfolgenden Beschreibungen sind nicht vollständig und geben nur einen groben Überblick, wie vielfältig die Ursachen für einen Stupor sein können.
Psychische Ursachen, die einen Stupor auslösen können:
- Schizophrenie: Insbesondere die katatone Schizophrenie ist mit einem Stupor assoziiert. Die Betroffenen sind in diesem Fall nicht in der Lage, auf Ansprache oder andere Reize zu reagieren. Sie wirken starr und unbeweglich und können sich nicht selbst versorgen.
- Depression: Bei einer schweren Depression kann es ebenfalls zu einem Stupor kommen. Die Betroffenen sind in diesem Fall antriebslos und teilnahmslos. Sie können sich nicht auf etwas konzentrieren und haben keine Lust, etwas zu tun.
- Dissoziative Störungen: Bei dissoziativen Störungen wie der dissoziativen Amnesie oder der dissoziativen Fugue können ebenfalls Stuporzustände auftreten. Die Betroffenen sind in diesem Fall nicht in der Lage, sich an ihre Identität oder ihre Vergangenheit zu erinnern. Sie können sich auch nicht auf die Gegenwart konzentrieren und reagieren nicht auf Ansprache.
- Psychogener Stupor: In seltenen Fällen kann ein Stupor auch psychogen bedingt sein. Die Betroffenen sind in diesem Fall nicht in der Lage, sich zu bewegen oder zu sprechen, weil sie dies bewusst unterdrücken.
Organische Stupor-Ursachen:
- Erkrankungen des Zentralnervensystems (ZNS): Dazu gehören unter anderem: Hirnverletzungen, Hirntumoren, Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) oder der Hirnhäute (Meningitis), Schlaganfälle, Schädel-Hirn-Trauma
- Metabolische Störungen: Dazu gehören unter anderem Hypoglykämie (Unterzuckerung), Hyperglykämie (Überzuckerung), Elektrolytstörungen, Leberinsuffizienz, Niereninsuffizienz
- Vergiftungen: Dazu gehören unter anderem Drogen, Medikamente, Alkohol, Schwermetalle
Was tue ich bei Stupor?
Ein Stupor ist ein medizinischer Notfall und sollte schnellstmöglich behandelt werden. Wer selbst einen Stupor erlebt, ist auf die Hilfe anderer angewiesen.
Bemerken Sie, dass eine Person in einen Zustand der motorischen und psychischen Erstarrung verfallen ist, rufen Sie umgehend den Notruf. Medizinische Fachkräfte müssen jetzt schnellstmöglich herausfinden, was die genaue Ursache des Stupors ist. Nur wenn die Ursache bekannt ist, kann eine effektive Behandlung des Stupors erfolgen.
Ärzte und Ärztinnen gehen auf Ursachenforschung, indem sie Vitalwerte messen und auswerten. Die Vitalzeichen sind:
- Blutdruck
- Puls (Herzschlagfrequenz)
- Temperatur
- Atmung
- Bewusstsein
Es werden nun auch neurologische Untersuchungen vorgenommen. Dazu zählen etwa Tests der Reflexe. Weitere Maßnahmen sind Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren wie die Untersuchung mit dem Computertomografen.
Ist die zugrundeliegende Ursache oder Erkrankung, die den Zustand des Stupor ausgelöst hat, gefunden, kann eine gezielte Behandlung eingeleitet werden.