
Unter Schüttelfrost versteht man eine körperliche Reaktion, die in der Regel als Zittern oder Schütteln des Körpers auftritt. Dieses wird in der Regel von einem plötzlichen Kältegefühl und Gänsehaut begleitet. Der Schüttelfrost tritt häufig als Reaktion auf eine Infektion auf, insbesondere bei Fieber.
Schüttelfrost ohne Fieber: Das sind die Ursachen
Auch, wenn Schüttelfrost häufig in Verbindung mit Infektionen und erhöhter Temperatur einhergeht, können auch viele andere Faktoren für das Symptom verantwortlich sein. Dazu zählen vor allem:
1. Kälteexposition
Wenn Sie sich bei niedrigen Temperaturen über einen längeren Zeitraum draußen aufgehalten haben – eventuell sogar zu dünn angezogen – kann Schüttelfrost hervorgerufen werden, da der Körper versucht, seine Kerntemperatur aufrechtzuerhalten und sich vor Unterkühlung zu schützen. Der Körper erzeugt das Zittern, um sich zu wärmen, da durch die Muskelkontraktionen Wärme erzeugt wird.
2. Stress und Angst
Schüttelfrost ist ebenso eine natürliche Reaktion des Körpers auf psychischen Stress und Angst. In stressigen oder angstauslösenden Situationen aktiviert der Körper das sympathische Nervensystem, das für die "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion verantwortlich ist. Dies führt zu einer Freisetzung von Stresshormonen wie Adrenalin und Noradrenalin, die wiederum Frieren und Schüttelfrost hervorrufen. Durch die emotionale Belastung kommt es außerdem zu einer erhöhten Muskelspannung, insbesondere in den großen Muskelgruppen wie Beinen und Armen, die Zittern und Schüttelfrost begünstigt.
3. Medikamenteneinnahme
Das Frieren kann obendrein als Nebenwirkung bestimmter Medikamente hervorgerufen werden. Zu den Arzneimitteln, die Schüttelfrost verursachen können, zählen beispielsweise Antidepressiva oder bestimmte Blutdruckmedikamente.
4. Hormonelle Veränderungen
Aber auch hormonelle Veränderungen können Schuld sein, da Hormone eine wichtige Rolle bei der Regulation der Körpertemperatur spielen. Bei Frauen können hormonelle Veränderungen, etwa im Menstruationszyklus, der Schwangerschaft oder den Wechseljahren, zu einem Abfall des Östrogenspiegels führen. Dieser kann die Thermoregulation des Körpers beeinflussen und Schüttelfrost hervorrufen.
5. Schlafmangel
Schlaf spielt eine wichtige Rolle für unsere Gesundheit, weshalb Schlafstörungen oder ein kurzzeitig auftretender Schlafmangel gesundheitliche Probleme hervorrufen können. Ein Beispiel hierfür ist Schüttelfrost. Der Grund für das Zittern: Der Schlafmangel stört die Hormonregulation, erhöht Stress und Angstgefühle, begünstigt Muskelverspannungen und beeinträchtigt die Körperwärmeregulierung.
6. Mangelernährung
Darüber hinaus kann eine Mangelernährung für Schüttelfrost verantwortlich sein. Eine unzureichende Zufuhr von Nährstoffen wie Proteinen, Vitaminen und Mineralstoffen kann zu einer Beeinträchtigung der Körperfunktionen führen, einschließlich der Thermoregulation. Dadurch kann es zu einer gestörten Wärmeabgabe kommen, die wiederum Frieren verursacht.
Zudem begünstigt die Mangelernährung einen Muskelabbau, da der Körper nicht ausreichend Energie und Nährstoffe erhält. Wenn dadurch Muskelmasse und -funktion abnehmen, können Zittern oder Schüttelfrost die Folge sein. Dadurch, dass eine unzureichende Nährstoffversorgung den Stoffwechsel verlangsamt, kann es auch zu einer verringerten Wärmeerzeugung kommen, die Schüttelfrost verursachen kann.

Bei welchen Krankheiten bekommt man Schüttelfrost?
Bei Infekten wie Erkältung, Grippe und Corona tritt der Schüttelfrost häufig mit erhöhter Temperatur oder Fieber auf. Schüttelfrost ohne Fieber können auch andere Erkrankungen hervorrufen. Unter anderem kann eine Überfunktion der Schilddrüse, bekannt als Hyperthyreose, hormonelle Veränderungen hervorrufen, die den Stoffwechsel beschleunigen und zu einer erhöhten Wärmeerzeugung führen, was bei manchen Betroffenen Schüttelfrost hervorruft.
Seltener kann Schüttelfrost ohne Fieber auch das Anzeichen für eine ernste Erkrankung wie Krebs sein. Einige Tumoren setzen Stoffwechselprodukte frei, die Schüttelfrost und Frieren hervorrufen können. Dazu kommt es beispielsweise häufig bei Krebsarten wie Leukämie oder Lymphdrüsenkrebs der Fall sein. Außerdem haben Krebspatienten oft ein geschwächtes Immunsystem, was sie anfälliger für Infektionen macht, die wiederum Fieber und Schüttelfrost verursachen. Weitere mögliche Erkrankungen sind:
- bakterielle Entzündung der Herzklappen
- Blutvergiftung
- Nierenbeckenentzündung
- Lungenentzündung
- Nebenhodenentzündung
- Malaria und andere Tropenkrankheiten
- Brustdrüsenentzündung
- Sonnenstich oder Hitzschlag
- Scharlach
- Tetanus
Was kann man gegen Schüttelfrost ohne Fieber machen?
Wenn Sie unter Schüttelfrost ohne Fieber leiden, können verschiedene Maßnahmen für Linderung sorgen. Ziehen Sie sich warme Kleidung an und decken Sie sich mit einer Decke zu, die zusätzliche Wärme spendet. Heiße Getränke wie Tee oder warme Brühe können helfen, den Körper von innen heraus zu erwärmen. Auch ein warmes Bad oder eine warme Dusche wirken wohltuend.
Da Stress und Anspannung Schüttelfrost begünstigen, können auch Atemübungen, Meditation oder Yoga gegen die Beschwerden helfen. Geben Sie Ihrem Körper ausreichend Zeit zur Erholung, indem Sie sich ausruhen und genug schlafen. Wenn der Schüttelfrost anhält oder von weiteren Symptomen begleitet wird, sollten Sie ärztlichen Rat einholen, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.