
Klar, chronischer Stress macht krank, dabei ist Stress eigentlich eine gute Sache. Er ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf eine Herausforderung oder Bedrohung und hat uns in der menschlichen Vergangenheit oft das Leben gerettet. Auch in unseren Zeiten kann kurzfristiger Stress in vielen Fällen dazu beitragen, die Leistungsfähigkeit zu steigern und kurzfristig zu motivieren, beispielsweise bei Prüfungen, chronischer Stress macht allerdings krank.
Chronischer Stress: Das sind die Symptome
Chronischer Stress kann sich auf verschiedenste Weisen äußern und die Symptome können von Person zu Person variieren. Es gibt allerdings häufig auftretende Symptome, dazu gehören:
Körperliche Symptome
- Müdigkeit und Erschöpfung
- Schlafstörungen oder Schlaflosigkeit
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Muskelverspannungen und Schmerzen
- Magen-Darm-Probleme wie Magenschmerzen, Übelkeit, Durchfall oder Verstopfung
- Verminderte Libido
Emotionale Symptome
- Angstzustände oder Sorgen
- Reizbarkeit und erhöhte Reizbarkeit
- Gefühl von Niedergeschlagenheit oder Depression
- Stimmungsschwankungen
- Gefühl von Überforderung oder Hoffnungslosigkeit
Verhaltenssymptome
- Erhöhter Konsum von Alkohol, Nikotin oder anderen Drogen
- Veränderungen im Essverhalten (übermäßiges Essen oder Appetitlosigkeit)
- Sozialer Rückzug oder Isolation
- Verminderte Leistungsfähigkeit bei der Arbeit oder in der Schule
- Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen
Mentale Symptome
- Konzentrationsprobleme und Gedächtnisstörungen
- Übermäßiges Grübeln oder Sorgen
- Schwierigkeiten, klar zu denken oder Entscheidungen zu treffen
- Negative Gedanken oder pessimistische Einstellungen
Es ist wichtig zu beachten, dass chronischer Stress nicht nur negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden hat, sondern auch zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen kann. Wenn Symptome von chronischem Stress auftreten und über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nur so können Betroffene angemessene Bewältigungsstrategien entwickeln und gesundheitliche Risiken minimieren.
Welche Folgen hat unbehandelter chronischer Stress?
Unbehandelter chronischer Stress kann schwerwiegende Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit haben. Hier sind einige der möglichen Folgen:
- Die psychische Gesundheit leidet: Chronischer Stress kann das Risiko für Angstzustände, Depressionen und anderer psychischer Gesundheitsprobleme erhöhen. Langfristiger Stress kann die Neurotransmitter im Gehirn beeinflussen und zu chemischen Ungleichgewichten führen, die die Stimmung und das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen können.
- Es drohen Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Langfristiger Stress kann den Blutdruck erhöhen, die Herzfrequenz beschleunigen und Entzündungen im Körper fördern, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzkrankheiten und Bluthochdruck erhöht.
- Magenschmerzen und Verdauungsstörungen: Dauerhafter Stress kann Magen-Darm-Probleme wie Magenschmerzen, Verdauungsstörungen, Sodbrennen, Durchfall und Verstopfung auslösen oder verschlimmern, denn Stress kann die Funktion des Verdauungssystems beeinträchtigen.
- Schlafstörungen: Chronischer Stress kann Schlafstörungen wie Schlaflosigkeit, unruhiger Schlaf oder übermäßiges Müdigkeit verursachen. Stress kann die Fähigkeit des Körpers beeinträchtigen, sich zu entspannen und in den Schlaf zu finden, was zu Schlaflosigkeit führen kann. Dauerhafte Schlaflosigkeit kann dann wiederum zu verschiedensten Erkrankungen führen, darunter auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Schwächung des Immunsystems: Wer dauernd unter Stress steht, läuft Gefahr, sein Immunsystem zu schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen und Krankheiten zu erhöhen. Freigesetzte Stresshormone, können das Immunsystem beeinträchtigen.
- Gewichtszunahme oder -abnahme: Ständiger Stress kann das Essverhalten beeinflussen und zu Gewichtsveränderungen führen. Einige Menschen neigen dazu, bei Stress mehr zu essen, während andere ihren Appetit und damit Gewicht verlieren.
- Kognitive Beeinträchtigungen: Chronischer Stress kann die kognitiven Funktionen beeinträchtigen, einschließlich Gedächtnisleistung, Konzentration und Aufmerksamkeit. Dies kann zu Schwierigkeiten bei der Bewältigung von Aufgaben im täglichen Leben führen.
Chronischer Stress kann nicht nur kurzfristige Beschwerden verursachen, sondern auch langfristige und vor allem dauerhafte Auswirkungen auf die Gesundheit haben kann. Daher ist es entscheidend, Strategien zur Stressbewältigung zu entwickeln und bei Bedarf professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um die negativen Auswirkungen von chronischem Stress zu minimieren.
Welche Behandlungsmöglichkeiten bei chronischem Stress gibt es?
Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten gegen chronischen Stress, die je nach den eigenen Bedürfnissen und Präferenzen der betroffenen Person variieren können. Einige gängige Behandlungsoptionen sind:
Stressmanagement-Techniken
Das Entwickeln und Anwenden von Stressmanagement-Techniken wie Entspannungsübungen, Meditation, Yoga, progressive Muskelentspannung und Atemübungen können gegen chronischen Stress helfen. Diese Techniken beruhigen den Körper, reduzieren die Stressreaktion und fördern das Gefühl der Entspannung.
Bewegung und körperliche Aktivität
Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, Stress abzubauen, die Stimmung zu verbessern und die körperliche Gesundheit zu fördern. Sowohl Übungen wie Gehen, Laufen, Schwimmen oder Radfahren als auch Krafttraining und Stretching können vorteilhaft sein.
Gesunde Lebensgewohnheiten
Gesunde Lebensgewohnheiten wie eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, genügende Flüssigkeitszufuhr und das Vermeiden von übermäßigem Alkohol- und Nikotinkonsum kann dazu beitragen, den Körper widerstandsfähiger gegen Stress zu machen.
Psychotherapie
Eine Psychotherapie kann eine wirksame Behandlung gegen chronischen Stress sein, insbesondere wenn damit verbundene psychische Gesundheitsprobleme wie Angstzustände oder Depressionen vorliegen. Kognitive Verhaltenstherapie (CBT), achtsamkeitsbasierte Therapien, Stressmanagementkurse und Beratungen können helfen, Stress zu bewältigen und wirksame Strategien zu entwickeln.
Soziale Unterstützung
Ein starkes soziales Netzwerk und die Suche nach Unterstützung von Freunden, Familie oder Supportgruppen können dabei helfen, mit dauerhaftem Stress umzugehen. Das Teilen von Problemen und Gefühlen mit anderen kann befreiend sein und dazu beitragen, psychischen Belastung besser zu bewältigen.
Medikamentöse Behandlung
Wenn alles nicht hilft, können in einigen Fällen Medikamente wie Antidepressiva, Angstlöser oder Betablocker verschrieben werden, um Symptome von chronischem Stress zu lindern. Diese sollten jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden und sind oft Teil eines umfassenderen Behandlungsplans.
Wichtig ist, dass Personen, die unter chronischem Stress leiden, verschiedene Behandlungsoptionen ausprobieren und herausfinden, welche für sie am besten geeignet sind. Eine individuell angepasste Herangehensweise, die verschiedene Aspekte des Lebens und der Gesundheit berücksichtigt, kann dazu beitragen, Stress zu reduzieren und das Wohlbefinden zu verbessern. Bei Bedarf sollte professionelle Hilfe von einem Arzt oder Ärztin, eines Therapeuten oder einer Therapeutin oder anderen Gesundheitsexperten in Anspruch genommen werden.
Ab wann beginnt chronischer Stress?
Eine klare Zeitangabe gibt es bei chronischem Stress nicht. Man kann also nicht sagen, chronischer Stress beginnt nach einer Woche, einem Monat oder einem Jahr. Chronischer Stress beginnt dann, wenn sich die Stressfaktoren anhäufen und keine Besserung in Sicht ist.
Auch kleine Belastungen, wie etwa Baustellenlärm, Haushaltspflichten oder ein unangenehmer Weg zur Arbeit können in Summe auf Dauer zu einer anhaltenden Stressbelastung führen. Selbst positive Ereignisse können dann zu einer Belastung werden und zu chronischem Stress führen.
Quellen: