
Jeder von uns hat dieses Szenario vermutlich schon einmal erlebt: Sie liegen im Bett und wälzen sich hin und her, unfähig, in den Schlaf zu finden. Verschiedene Faktoren, wie die falsche Schlafumgebung, unregelmäßige Schlafenszeiten oder Stress, können Ein- oder Durchschlafprobleme hervorrufen. Um Schlafproblemen entgegenzuwirken, greifen viele Menschen zu pflanzlichen Mitteln, darunter häufig Baldrian-Tropfen.
Was sind Baldrian-Tropfen?
Die Wurzel des Baldrians wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze in Form von Tee, Pulver oder Tropfen verwendet. Baldrian ist reich an ätherischen Ölen, die auf die Nervenzellen des Körpers wirken und sowohl entkrampfen als auch entspannen. Aufgrund seiner entspannenden Wirkung wird Baldrian vor allem als natürliches Mittel bei Schlafstörungen eingesetzt. Baldrian-Tropfen bestehen in der Regel aus Ethanol und Baldrianextrakt, sodass eine Einnahme die Nerven entspannen, gegen innere Unruhe und Nervosität helfen und bei Ein- und Durchschlafproblemen Linderung verschaffen kann.
Da Baldrian nicht sofort wirkt, sondern über einen längeren Zeitraum eingenommen werden sollte, um seine Wirkung zu entfalten, eignet sich eine Einnahme nicht bei akuten Unruhezuständen, Angststörungen oder Depressionen. Wie schnell die Wirkung genau eintritt, variiert von Mensch zu Mensch. In der Regel dauert es jedoch etwa zwei Wochen, bis bei der Einnahme von Baldrian-Tropfen oder Baldriantabletten erste Erfolge spürbar sind.
Baldrian-Tropfen Dosierung: So viel sollten Sie einnehmen
Zur Beruhigung empfehlen die meisten Hersteller, zwei- bis dreimal täglich einen halben Teelöffel Baldrian-Tropfen einzunehmen, was etwa 1,5 Millilitern entspricht. Diese können unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden. Zur Behandlung von Schlafstörungen liegt die Empfehlung in der Regel bei einem Teelöffel, verdünnt mit etwas Wasser, der ungefähr eine halbe Stunde vor dem Schlafengehen eingenommen werden sollte.
Bei stärkeren Schlafproblemen empfehlen Hersteller, zweimal täglich einen Teelöffel Baldrian-Tropfen einzunehmen – einmal abends und einmal vor dem Schlafengehen. Bei Fragen zur individuellen Einnahme oder der Dauer der Anwendung sollten Sie am besten einen Arzt oder Apotheker konsultieren. Dass Baldrian abhängig machen kann, ist ein Irrglaube. Ebenso wenig muss die eingenommene Dosis gesteigert werden, um die Wirksamkeit aufrechtzuerhalten.
Baldrian Nebenwirkungen: Diese können auftreten
Doch haben Baldrian-Tropfen Nebenwirkungen? Das pflanzliche Mittel gilt allgemein als gut verträglich, jedoch können in Ausnahmefällen Beschwerden auftreten. Dazu gehören:
- Übelkeit
- Bauchkrämpfe
- Magen-Darm-Probleme
Abgesehen davon sollten Baldrian-Präparate nicht in Kombination mit Alkohol eingenommen werden, da es zu Wechselwirkungen kommen kann. Auch von einer Kombination aus chemischen Schlafmitteln und Baldrian-Tropfen sollten Sie absehen, da die Medikamente die Wirkung des pflanzlichen Mittels überdecken würden. Aufgrund der auftretenden Müdigkeit sollten Sie zwei Stunden nach der Einnahme von Baldrian-Tropfen weder Auto fahren noch schwere Maschinen bedienen.
Große Mengen Baldrian sind zwar nicht tödlich, jedoch können bei einer Überdosierung Symptome wie Sehstörungen oder Zittern auftreten. In diesem Fall sollten Sie umgehend ärztlichen Rat einholen.
Kann ich Baldrian-Tropfen über einen längeren Zeitraum einnehmen?
Da Baldrian gut verträglich ist, können Baldrian-Tropfen auch über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Die Unbedenklichkeit einer Einnahme über bis zu vier Wochen konnte in verschiedenen Studien nachgewiesen werden. Nach dem Absetzen des Mittels kann es jedoch zu Beschwerden wie Herzrasen, Schwindel oder Orientierungsstörungen kommen. Möchten Sie solchen Entzugserscheinungen vorbeugen, sollten Sie die Einnahme in den zwei Wochen vor dem Absetzen allmählich reduzieren.