- Im Video: Die besten Hausmittel gegen Husten
- Welche Ursachen stecken hinter nächtlichem Reizhusten?
- Austausch mit Gleichgesinnten kann helfen!
- Ursachen von chronischem Reizhusten in der Nacht
- Unterschied: Unproduktiver und produktiver Husten
- COPD als Ursache für nächtliches Husten
- Was hilft gegen Reizhusten in der Nacht?
Kaum legen wir uns zum Schlafen hin, ist es auch schon da: das fiese Halskratzen und der damit verbundene Husten. Die Ursache für nächtlichen Reizhusten scheint dann schnell gefunden. Denn ja, eine gewöhnliche Erkältung ist für gewöhnlich der häufigste Grund für diesen lästigen Reizhusten.
Zwei Faktoren tragen zum Halskratzen bei: Einerseits fließt durch die horizontale Position beim Liegen das Nasensekret rascher in den Rachen, was Reizhusten verursacht. Andererseits ist die Nase oft verstopft, weshalb wir vermehrt durch den Mund atmen. Dies trocknet den Rachen aus und reizt die Hustenrezeptoren, was ebenfalls zu Hustenanfällen führt. Aber nicht immer ist eine Erkältung der einzige Auslöser für nächtlichen Hustenreiz. In manchen Fällen kann das Husten auch auf eine schwerwiegendere Erkrankung hindeuten. Mehr dazu erfahren Sie weiter unten.
Im Video: Die besten Hausmittel gegen Husten
Welche Ursachen stecken hinter nächtlichem Reizhusten?
Wie bereits erwähnt, ist eine Erkältung in den meisten Fällen für nächtlichen Reizhusten verantwortlich. Jedoch gibt es auch andere Faktoren, die den Hustenreiz auslösen können. Hierbei ist es wichtig, zwischen akutem und chronischem Husten zu differenzieren. Wenn der Husten über vier Wochen anhält, wird er als chronisch eingestuft
Auslöser für nächtlichen Reizhusten
- Allergien: Insbesondere kann nächtlicher Reizhusten durch Allergien hervorgerufen werden, wie beispielsweise eine Bettmilben-, Pollen- oder Hausstauballergie. Um den Husten loszuwerden, sollten Sie entsprechende Maßnahmen gegen die Auslöser ergreifen. Dazu zählt etwa das Absaugen des Bettes, um Bettmilben zu beseitigen.
- Fremdkörper: In seltenen Fällen kann nächtlicher Reizhusten auftreten, wenn ein Fremdkörper oder ein sogenannter Zerumen-Pfropf (Ohrenschmalz) im äußeren Gehörgang feststeckt. In solchen Situationen entsteht der Hustenreiz durch die Stimulation des Ramus auricularis nervi vagi. Ein Ohrast, der uns signalisiert, dass sich etwas in unserem Ohr befindet.
- Covid-19: Selbstverständlich sollte auch COVID-19 in diesem Zusammenhang erwähnt werden. Im Gegensatz zu den anderen hier genannten Erkrankungen verursacht der Erreger eine starke Entzündung in der Lunge, die zum Absterben von Lungengewebe führt. Dies führt dazu, dass Betroffene zunächst unter Husten und anschließend unter Atemnot leiden, die bis zu akutem Lungenversagen führen kann.
- Bronchitis: Eine Entzündung der Bronchialschleimhaut wird als Bronchitis bezeichnet. Oftmals tritt sie gemeinsam mit einer Erkältung auf. In einigen Fällen kann sie jedoch auch ohne Erkältung nächtlichen Reizhusten verursachen.
Austausch mit Gleichgesinnten kann helfen!
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Ursachen von chronischem Reizhusten in der Nacht
Wenn der Husten länger als vier Wochen anhält, wird er als chronisch eingestuft. Es gibt viele Gründe für chronischen Reizhusten in der Nacht. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung mit den typischsten Erkrankungen, die in Zusammenhang mit nächtlichem Reizhusten auftreten:
- Lungenentzündung
- Asthma (auch allergisch)
- chronische Bronchitis
- COPD
- Tuberkulose
- Zerstörung der Lungenbläschen
- Mukoviszidose
- Nebenwirkung von Medikamenten
- Keuchhusten
- Lungenkrebs
- Refluxkrankheit (Sodbrennen)
- Herzinfarkt
- Herzmuskelentzündung
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Möchten Sie mehr über die verschiedenen Erkrankungen erfahren, empfehlen wir Ihnen, die Webseite "Lungenärzte im Netz" zu besuchen. Dort erhalten Sie Informationen zu nahezu allen Lungenerkrankungen.
Unterschied: Unproduktiver und produktiver Husten
Um effektiv gegen nächtlichen Reizhusten vorzugehen, ist es wichtig, zwischen trockenem Husten (unproduktiver Husten) und Husten mit Schleim oder Auswurf (produktiver Husten) zu unterscheiden. Die Therapieansätze für diese beiden Arten von Husten können sich erheblich voneinander unterscheiden.
Ursachen für trockenen Reizhusten in der Nacht
1. Kehlkopfentzündung: Während einer Kehlkopfentzündung können insbesondere nächtliche Hustenanfälle auftreten. Der Husten, der durch eine Kehlkopfentzündung verursacht wird, ist stets trocken. Zusätzliche Symptome können folgende sein:
- Heiserkeit
- Kratzen im Hals
- Schluckbeschwerden
Bei einer Entzündung des Kehldeckels kommt es außerdem zu folgenden Symptomen:
- Fieber
- Atembeschwerden
- Atemnot (selten)
Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie bei einer Kehlkopfentzündung ausschließlich unter nächtlichem Husten leiden, ist äußerst gering.
2. Entzündete Luftröhre: Die sogenannte Tracheitis ist eine Erkrankung, die vorwiegend bei Kindern auftritt, jedoch auch Erwachsene betreffen kann. Es gibt zwei Formen der Tracheitis: akut und chronisch. Bei einer akuten Entzündung der Luftröhrenschleimhäute treten neben Husten auch Heiserkeit, Fieber und ein brennendes Gefühl unterhalb des Brustbeins auf. Die chronische Tracheitis entsteht häufig durch Schäden durch das Einatmen von schädlichen Substanzen, wie zum Beispiel beim Rauchen oder bei einer Verengung der Luftröhre. Eine erschlaffte Luftröhre kann ebenfalls zur Entstehung einer Tracheitis beitragen.
3. Bronchitis: Als Bronchitis bezeichnet man eine Entzündung der Schleimhäute in den Bronchien, den Luftleitern in der Lunge. Dabei wird zwischen akuter und chronischer Bronchitis differenziert. Die akute Form gehört zu den am weitesten verbreiteten Krankheiten und tritt in etwa 50 Prozent der Fälle zusammen mit einer Erkältung auf. Typische Anzeichen einer akuten Bronchitis sind neben trockenem Husten auch folgende Symptome:
- Heiserkeit
- Fieber
- Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen
- nächtliches Schwitzen
- brennendes Gefühl unter dem Brustbein
Nach einigen Tagen verwandelt sich der trockene Husten bei einer Bronchitis in einen schleimigen Husten mit Auswurf. Eine chronische Bronchitis liegt vor, wenn sie mindestens drei Monate andauert. Mögliche Ursachen sind Rauchen, Luftverschmutzung, Lungenemphysem, Asthma oder eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Der Husten bei einer chronischen Bronchitis geht fast immer mit Schleimauswurf einher. Im Gegensatz zur akuten Form ist die chronische Bronchitis nicht ansteckend, es sei denn, es kommen zusätzliche Atemwegsinfektionen hinzu. Unabhängig davon, ob die Bronchitis akut oder chronisch ist, sollte ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.
4. Schadstoffe: Wenn der Husten lediglich nachts und im Schlafzimmer auftritt, könnte dies auf Schadstoffe in der Raumluft zurückzuführen sein. Beispielsweise kann Schimmel im Schlafzimmer nächtlichen Reizhusten verursachen. Auch Staub oder Abgase können zu Hustenanfällen in der Nacht führen. Bei Personen mit Allergien besteht die Möglichkeit, dass die Allergiesymptome in der Nacht stärker ausgeprägt sind. Ein Grund dafür könnte sein, dass sich beispielsweise Pollen tagsüber im Haar ansammeln und während der Nacht Beschwerden verursachen. Insbesondere bei langem Haar kann dies dazu führen, dass man nachts praktisch in einem Allergieauslöser liegt.
Ursachen von Husten mit Auswurf
Auch Husten mit Auswurf (Schleim) kann verschiedene Gründe haben und die Nachtruhe stören:
1. Lungenentzündung: Bei einer Pneumonie, auch Lungenentzündung genannt, kommt es zu einer Entzündung der Lungenbläschen, die durch eine erhöhte Durchblutung anschwellen. Infolgedessen bilden sich Flüssigkeitsansammlungen, die abgehustet werden müssen. Viren oder Bakterien können eine Lungenentzündung auslösen. In Deutschland erkranken jährlich etwa 400.000 Menschen an dieser Krankheit, die oft zusammen mit einer Grippe auftritt.
2. Erkältung: Wie bereits zuvor erwähnt, stellt die Erkältung den häufigsten Auslöser für nächtlichen Reizhusten dar. In solchen Fällen handelt es sich in der Regel um produktiven Husten.
3. Bronchitis: Wenn eine akute Bronchitis länger als vier Wochen anhält, entwickelt sie sich zu einer chronischen Bronchitis. Oft verändert sich dabei auch die Art des Hustens, der im Laufe der Erkrankung von trocken zu feucht mit Schleim und Auswurf wird. Es ist wichtig, eine chronische Bronchitis nicht mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung zu verwechseln, auf die wir im Folgenden näher eingehen werden.
COPD als Ursache für nächtliches Husten
Auch als chronisch obstruktive Bronchitis bezeichnet, ist die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) eine Krankheit, die zwar tagsüber vorhanden ist, jedoch nachts erheblich zunimmt. Eine COPD entsteht nicht plötzlich, sondern entwickelt sich langsam über mehrere Jahre. In den meisten Fällen ist Rauchen der Hauptauslöser für diese Erkrankung. Tatsächlich sind etwa 80 bis 90 Prozent aller COPD-Fälle auf das Rauchen zurückzuführen.
Was genau ist COPD?
Bei der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung kommt es zu einer Verengung der Atemwege, die entweder mit oder ohne Lungenemphysem (einer Schädigung und Überdehnung der Lungenbläschen) einhergeht.
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Welche Symptome sind typisch für COPD?
Im Alltag nutzen wir lediglich etwa zehn Prozent des gesamten Lungenvolumens. Bei geringer körperlicher Anstrengung, wie beispielsweise ohne Sport oder schwere Arbeit, benötigen wir nur einen kleinen Teil unserer Lungenkapazität. Infolgedessen kann die Lungenfunktion über Jahre hinweg unbemerkt abnehmen, ohne dass wir einen Arzt oder eine Ärztin konsultieren. Oftmals zeigen sich die ersten Anzeichen einer COPD erst, wenn ein Großteil des Volumens bereits verloren gegangen ist. Zu den Symptomen gehören:
- Atemgeräusche beim Atmen (Brummen oder Pfeifen)
- Auswurf
- tägliches Husten über einen längeren Zeitraum
- Atemnot bei körperlicher Betätigung
- verstärkte Beschwerden Erkältung oder Grippe
Welche Ursachen stecken hinter COPD?
Eine COPD kann sich entwickeln, wenn unsere Atemwege wiederholt schädlichen Substanzen wie Tabakrauch, Gasen oder Staub ausgesetzt sind. Infolgedessen entzünden sich einerseits die Bronchien und andererseits überdehnen sich die Lungenbläschen, wodurch die Flimmerhärchen in der Lunge beschädigt werden.
Unter normalen Umständen sind die Flimmerhärchen beweglich und befördern Staub sowie Krankheitserreger aus der Lunge heraus. Wenn sie jedoch, wie bei einer COPD, zerstört sind, können sie diese Selbstreinigungsfunktion nicht mehr ausführen. Dies führt dazu, dass die Bronchien verstopfen und die Sauerstoffaufnahme reduziert wird.
Was hilft gegen Reizhusten in der Nacht?
Zunächst ist es wichtig, bei schwerwiegenden Erkrankungen einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren. Die meisten Lungenkrankheiten lassen sich erfolgreich behandeln, wenn sie frühzeitig erkannt werden. Darüber hinaus gibt es natürlich auch Maßnahmen, die Sie selbst ergreifen können, um Ihre Beschwerden zu mildern:
- Gutes Raumklima schaffen: Achten Sie auf ein angenehmes Raumklima. Ist die Luft im Schlafzimmer möglicherweise zu trocken? Idealerweise sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 70 Prozent liegen. Viele Thermometer verfügen auch über eine Funktion zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Eine Schale mit Wasser kann dazu beitragen, die Feuchtigkeit im Raum zu erhöhen.
- Schlafposition ändern: Achten Sie darauf, Ihre Schlafposition zu erhöhen. Dies verbessert nicht nur die Atmung, sondern fördert auch den Abfluss von Schleim. Zudem wird das Zurückfließen von Magensäure in die Speiseröhre erschwert.
- Hausmittel: Versuchen Sie verschiedene Hausmittel, um den Hustenreiz zu lindern. Honig ist beispielsweise ein effektives Mittel gegen nächtlichen Reizhusten. Tees können nicht nur beim Einschlafen unterstützen, sondern auch bei Husten helfen - zum Beispiel solche mit Thymian, Efeu oder Primelwurzel. Vor dem Zubettgehen kann das Inhalieren von salzhaltigem Wasserdampf ebenfalls den nächtlichen Reizhusten mildern, indem es die Atemwege befeuchtet. Ein Dampfbad mit Kamille kann ebenso für Linderung sorgen.
- Natürliche Arzneimittel: Wenn die bisherigen Tipps gegen nächtlichen Reizhusten nicht wirksam sind, können Sie auch auf Medikamente zurückgreifen. Bevor Sie jedoch selbst Medikamente einnehmen, ist es ratsam, einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren. Sie können Ihnen dann die geeigneten Medikamente verschreiben.