Virushepatitis: Was Sie wissen müssen – und wie Sie sich schützen! Expertin Prof. Dr. Ulrike Protzer gibt Antworten

Am 28. Juli ist Welt-Hepatitis-Tag. Ein guter Anlass, um auf eine der weltweit häufigsten Virusinfektionen aufmerksam zu machen: Hepatitis. Doch was ist Hepatitis eigentlich? Wie unterscheiden sich die verschiedenen Typen? Und wie können Sie sich am besten vor einer Ansteckung schützen? Virologin Prof. Dr. Ulrike Protzer gibt im Vital-Podcast Antworten – und klärt über Risiken, Symptome und neue Therapien auf.

Eine junge Frau hält sich eine Niere aus Papier an die Stelle am Körper, wo sie sich befindet © iStock / SewcreamStudio
Hepatitisviren schaden der Leber und könne sogar zu Leberzirrhose oder Krebs führen.

Was ist Hepatitis? Die wichtigsten Fakten 

Hepatitis ist eine Entzündung der Leber, meist ausgelöst durch Viren. Die Krankheit kann akut oder chronisch verlaufen und im schlimmsten Fall zu Leberzirrhose oder Leberkrebs führen. 

Die fünf Hepatitis-Typen im Überblick 

  • Hepatitis A: Wird größtenteils durch verunreinigte Nahrung oder Wasser übertragen. Häufig in Reiseländern. 
  • Hepatitis B: Übertragung durch Blut, Körperflüssigkeiten oder von Mutter auf Kind. Kann chronisch werden. 
  • Hepatitis C: Wird vor allem durch Blut übertragen. Oft chronisch, aber heute gut behandelbar. 
  • Hepatitis D: Tritt nur gemeinsam mit Hepatitis B auf. 
  • Hepatitis E: Ähnlich wie Hepatitis A, meist durch verunreinigtes Wasser. 

Risiken, Symptome und Schutz 

Fragen, die jetzt wohl jeder hat: Was sind die Risiken dieser Krankheit, welche Symptome bringt sie mit sich und wie kann ich mich am besten schützen? Dazu rät Prof. Dr. Ulrike Protzer Folgendes.

Wie erkenne ich eine Hepatitis-Infektion? 

Typische Symptome sind Müdigkeit, Gelbsucht (gelbe Haut und Augen), Übelkeit und Bauchschmerzen. Viele Infektionen verlaufen jedoch ohne Symptome – und bleiben deshalb unbemerkt.

Unsere Expertin Prof. Dr. Ulrike Protzer
Prof. Dr. Ulrike Protzer (braune, kinnlange Haare) lächelt freundlich in die Kamera

Prof. Dr. Ulrike Protzer ist Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München (TUM) und am Helmholtz Zentrum München. Sie ist Expertin für Virus-Wirt-Interaktionen, insbesondere im Bereich Hepatitis B und COVID-19

Wie kann ich mich schützen? 

  • Impfungen: Gegen Hepatitis A und B gibt es wirksame Impfstoffe. 
  • Hygiene: Regelmäßiges Händewaschen und Vorsicht bei Reisen in Risikogebiete. 
  • Sichere Sexualpraktiken: Hepatitis B und C können beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. 
  • Vorsicht bei Piercings und Tattoos: Nur sterile Geräte verwenden. 

Diagnose und Behandlung 

Moderne Diagnostik ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Erkennung von Hepatitis-Infektionen. Während Hepatitis A meist von selbst ausheilt, sind Hepatitis B und C oft langwieriger. Dank neuer Therapien ist Hepatitis C heute in vielen Fällen heilbar. Auch bei Hepatitis B gibt es wirksame Medikamente, die das Virus in Schach halten. 

Warum ist Aufklärung so wichtig? 

Hepatitis B wird oft unterschätzt. Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Infektion – und tragen das Virus weiter. Ein erhöhtes Bewusstsein, regelmäßige Tests und Impfungen sind entscheidend, um die Ausbreitung zu stoppen. 

Hören Sie jetzt den Vital-Podcast! 

Im neuen Vital-Podcast „Wenn viral gehen gefährlich wird. Alles zur Virushepatitis mit Dr. Ulrike Protzer“ erfahren Sie noch mehr über die verschiedenen Hepatitis-Typen, über Schutzmöglichkeiten, neue Therapien und warum Aufklärung so wichtig ist. Hören Sie rein und bleiben Sie gesund! 

Weiterführende Links: 

  • Robert Koch-Institut – Virushepatitis:RKI 

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