Krebs erregende Stoffe: Neue Risikofaktoren entdeckt

Krebszellen entstehen durch eine Reihe von Faktoren, darunter Umwelteinflüsse, Lebensstil und Erbanlagen. Die Krebsforschung entdeckt dabei immer wieder neue Faktoren und Stoffe, die das Krebsrisiko erhöhen können. Lesen Sie mehr dazu in diesem Artikel.

Krebs ist eine Erkrankung, bei der sich gesunde Zellen unkontrolliert vermehren und zu einem Tumor werden. Dieser Tumor kann gesundes Gewebe zerstören und Körperfunktionen beeinträchtigen. Die Ursache für Krebs ist komplex und kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie Umwelteinflüsse, Lebensstil und Erbanlagen. Die Krebsforschung arbeitet ständig daran, diese Faktoren besser zu verstehen und neue Behandlungsmethoden zu entwickeln.

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Krebs erregende Stoffe: Neue Risikofaktoren entdeckt

Das U.S. Department of Health and Human Services hat eine Liste von 265 Faktoren erstellt, die das Risiko für Krebs erhöhen können. Diese Faktoren umfassen Viren, Chemikalien, bestimmte Lebensmittel und Inhaltsstoffe, radioaktive Strahlung, Röntgenstrahlung und Alkohol. Im Dezember 2021 wurden der Liste neue Faktoren hinzugefügt.

1. Helicobacter pylori

Helicobacter pylori ist ein Bakterium, das Magengeschwüre verursachen kann. Eine Infektion mit dem Bakterium kann das Risiko für Magenkrebs erhöhen. Daher sollten Betroffene so schnell wie möglich behandelt werden.

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2. Antimontrioxid

Antimontrioxid ist ein Flammschutzmittel, das in Textilien und Kunststoffen verwendet wird. Es hat krebserregendes Potenzial. Der Einsatz von Antimontrioxid sollte möglichst vermieden werden, um das Krebs-Risiko zu senken.

3. Halogenessigsäuren

Halogenessigsäuren sind krebserregende Substanzen, die als Nebenprodukt bei der Desinfektion von Trinkwasser entstehen können. In Zukunft werden Änderungen bei der Trinkwasserdesinfektion erforderlich sein, um die Belastung mit Halogenessigsäuren zu reduzieren.

Das U.S. Department of Health and Human Services hat sechs Halogenessigsäuren in die offizielle Liste der karzinogenen Substanzen aufgenommen:

  • Bromchloressigsäure
  • Bromdichloressigsäure
  • Chlordibromessigsäure
  • Dibromessigsäure
  • Dichloressigsäure
  • Tribromessigsäure

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Krebs: Bekannte Risikofaktoren

Krebs entsteht durch eine Reihe von Faktoren, darunter Schäden am Erbgut. Diese Schäden können durch die natürliche Zellteilung, Fehler beim Zellstoffwechsel oder den Lebensstil verursacht werden. Ein ungesunder Lebensstil, wie eine ungesunde Ernährung, Übergewicht, Rauchen, Alkoholkonsum und Bewegungsmangel, erhöht das Risiko für Krebs.

Erbliche Faktoren spielen bei der Entstehung von Krebs ebenfalls eine Rolle, aber sie sind nur in etwa 5 % der Fälle die Ursache. Auch wenn einige Gene das Risiko für bestimmte Krebsarten erhöhen können, sind die Hauptursachen für Krebs meist Umwelteinflüsse und Lebensstilfaktoren.

Übersicht der krebserregenden Stoffe

Krebserregende Stoffe, auch Karzinogene genannt, sind Stoffe, die Krebs verursachen oder die Krebsentstehung fördern können. Sie können in drei Hauptkategorien eingeteilt werden:

  • Chemische Karzinogene: Diese Stoffe sind in der Umwelt oder in Produkten und Materialien enthalten. Zu den chemischen Karzinogenen gehören zum Beispiel:
    • Arsen
    • Asbest
    • Benzol
    • Blei
    • Cadmium
    • Formaldehyd
    • Nickel
    • Radon
    • Tabakrauch
    • Vinylchlorid
  • Physikalische Karzinogene: Diese Stoffe sind Strahlungen, die Zellen schädigen können. Zu den physikalischen Karzinogenen gehören:
    • Ionisierende Strahlung (z. B. Röntgenstrahlen, Gammastrahlen, Alpha- und Betastrahlen)
    • UV-Strahlung (z. B. Sonnenlicht)
  • Biologische Karzinogene: Diese Stoffe sind Viren, Bakterien oder Parasiten, die Krebs verursachen können. Zu den biologischen Karzinogenen gehören:
    • Humane Papillomaviren (HPV) (z. B. Zervixkarzinom)
    • Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Viren (z. B. Leberkrebs)
    • Epstein-Barr-Virus (z. B. Nasopharynxkarzinom)
    • Helicobacter pylori (z. B. Magenkrebs)

Der schädlichste krebserregende Stoff ist übrigens Arsen. Arsen ist ein natürlich vorkommendes Element, das in der Umwelt in geringen Mengen vorkommt. Es kann jedoch auch in der Industrie und in der Landwirtschaft verwendet werden. Arsen ist ein starkes Karzinogen, das Krebs in vielen verschiedenen Organen verursachen kann.

Krebs in Deutschland: So entwickelt sich der Trend

Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erkranken in Deutschland jährlich etwa 500.000 Menschen neu an Krebs. Das entspricht einer Inzidenz von etwa 280 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner. Die häufigsten Krebsarten bei Männern sind Prostatakrebs, Lungenkrebs und Darmkrebs. Bei Frauen sind es Brustkrebs, Darmkrebs und Lungenkrebs.

Die Zahl der Krebserkrankungen in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten deutlich gestiegen. Dies ist zum einen auf die zunehmende Alterung der Bevölkerung zurückzuführen, da das Risiko für Krebs mit zunehmendem Alter steigt. Zum anderen spielt auch die verbesserte Früherkennung eine Rolle, da dadurch Krebserkrankungen früher erkannt werden und die Heilungschancen steigen.

Trotz der Fortschritte in der Früherkennung und Behandlung von Krebs ist Krebs in Deutschland nach wie vor die zweithäufigste Todesursache. Im Jahr 2022 starben in Deutschland etwa 230.000 Menschen an den Folgen von Krebs.

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