Besonders Frauen kennen es im Herbst und Winter – kalte Füße. Wenn die Temperaturen sinken oder wir barfuß auf einem kalten Boden stehen, kühlen unsere Füße schneller aus. Frauen leiden häufiger unter kalten Füßen als Männer, da sie oft eine geringere Muskelmasse aufweisen und ihre Blutgefäße eher reagieren, indem sie sich verengen. Wer jedoch auch im Sommer oft kalte Füße hat, sollte ärztlichen Rat einholen. Denn ernste Ursachen können für die Beschwerden verantwortlich sein.
Kalte Füße im Sommer: Welche Ursachen gibt es?
Nicht immer ist es ein Grund zur Sorge, wenn die Füße im Sommer kalt werden. Bei hohen Temperaturen können kalte Füße allerdings ein Hinweis auf zugrundeliegende Erkrankungen sein. Dazu zählen vor allem:
1. Durchblutungsstörungen
Durchblutungsstörungen sind eine häufige Ursache für kalte Füßen im Sommer, da sie den normalen Blutfluss in den Extremitäten beeinträchtigen. Sind die Blutgefäße verengt oder blockiert, werden die Beine und Füße nicht ausreichend durchblutet und es kann weniger warmes Blut in diese Bereiche gelangen. Als Folge kommt es zu einem Kältegefühl.
Es gibt verschiedene Ursachen für Durchblutungsstörungen, wie etwa die periphere arterielle Verschlusskrankheit, Diabetes, Rauchen, Bluthochdruck oder auch bestimmte Medikamente. Diese Bedingungen können die Blutgefäße verengen oder blockieren, was den Blutfluss einschränkt und zu kalten Füßen führen kann.
Im Sommer können Durchblutungsstörungen besonders spürbar sein, da die Temperaturen normalerweise höher sind und der Körper dazu neigt, die Blutgefäße in den Extremitäten zu erweitern, um Wärme abzuführen. Bei einer eingeschränkten Durchblutung können die Gefäße jedoch nicht ausreichend erweitert werden, was zu einer unzureichenden Wärmeabgabe führt und die Füße kalt bleiben lässt.
2. Nervenschäden
Eine weiter mögliche Ursache sind Nervenschäden, auch periphere Neuropathie genannt. Sie können durch verschiedene Faktoren entstehen, wie zum Beispiel Diabetes, Alkoholmissbrauch, Vitaminmangel oder bestimmte Infektionen.
Wenn die Nerven in den Beinen und Füßen geschädigt sind, können sie ihre Aufgabe, Signale wie Temperaturänderungen oder Schmerzempfindungen an das Gehirn zu übermitteln, nicht richtig erfüllen. Dies kann dazu führen, dass die Füße kalt erscheinen, obwohl die Umgebungstemperatur normal oder warm ist.
3. Schilddrüsenerkrankungen
Auch Schilddrüsenerkrankungen können zu kalten Füßen im Sommer führen, da die Schilddrüse den Stoffwechsel und die Regulation der Körpertemperatur beeinflusst. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion ist etwa die Produktion von Schilddrüsenhormonen reduziert, was einen verlangsamten Stoffwechsel zur Folge hat, wodurch der Körper wiederum weniger Wärme produziert. Dadurch können Betroffene schneller kalte Füße bekommen.
4. Nährstoffmängel
In manchen Fällen steckt auch ein Nährstoffmangel hinter den Beschwerden. Beispielsweise kann ein Eisenmangel die Sauerstoffversorgung im Körper beeinträchtigen und dadurch Kältegefühle hervorrufen. Ebenso kann ein Mangel an bestimmten Vitaminen, wie Vitamin B12 oder Vitamin D die Durchblutung beeinflussen und kalte Füße im Sommer hervorrufen.
5. Niedriger Blutdruck
Der Blutdruck ist der Druck, mit dem das Blut durch die Arterien gepumpt wird. Ist er zu niedrig, kann der Blutfluss in den Beinen und Füßen reduziert sein, was ebenso kalte Füße im Sommer zur Folge haben kann.
Wenn weniger Blut in die Extremitäten gelangt, kommt es zu einer unzureichenden Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen, was dazu führt, dass die Füße kalt werden. Ein niedriger Blutdruck kann auch zur Folge haben, dass die Blutgefäße in den Extremitäten enger werden, um den Blutfluss aufrechtzuerhalten, was ebenfalls ein Kältegefühl hervorrufen kann.
Wann zum Arzt?
Wenn Ihre Füße trotz warmer Umgebung und entsprechender Kleidung über einen längeren Zeitraum kalt bleiben, sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Außerdem ist ein Arztbesuch ratsam, wenn Sie folgende weitere Symptome bei sich feststellen:
- Schmerzen
- Kribbeln oder Taubheitsgefühle
- Schwellungen
- Verfärbungen der Haut (bläulich, weißlich)
- Wunden, die schlecht heilen
- Müdigkeit
- Gewichtsverlust
- Herzrasen
- Atemnot