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Schleim im Stuhl: Diese Ursachen stecken hinter schleimigem Stuhlgang
Farbe, Konsistenz und Geruch des Stuhls sagen viel über unsere Gesundheit aus. Doch was bedeutet es, wenn man plötzlich Schleim im Stuhl bemerkt? Hier erfahren Sie, welche Ursachen hinter schleimigem Stuhl stecken können und wann dieser ein Grund zur Sorge ist.

Unser Stuhl ist ein Indikator für unsere Gesundheit, weshalb sich ein Blick in die Toilette lohnen kann. Der Stuhl eines gesunden Menschen hat in der Regel eine weiche Konsistenz, ist dennoch geformt und hat eine hell- bis dunkelbraune Farbe. Bestimmte Ursachen können Farbe, Konsistenz und Geruch des Stuhls verändern. Unter Umständen kann sich sogar Schleim im Stuhl befinden. Aber ist das ein Grund zur Sorge?
Schleim im Stuhl: Das sind die Ursachen
Im Darm ist der Schleim zum einen dafür zuständig, Nährstoffe mithilfe von Darmbakterien aufzunehmen und zum anderen dafür, die Schleimhaut vor Erregern und Bakterien zu schützen. Kleine Mengen des Schleims im Stuhl sind also normal. Wenn sich die Schleimmenge jedoch erhöht, sodass der Schleim im Stuhl sichtbar wird, kann dies verschiedene Ursachen haben.
Der Schleim muss nicht immer krankheitsbedingt auftreten. Wenn er nur kurzzeitig auftritt und nach wenigen Tagen wieder verschwunden ist, kann das zum Beispiel auf eine Ernährungsumstellung zurückzuführen sein. Auch nach dem Verzehr fettreicher Mahlzeiten kann der Stuhl kurzzeitig schleimig sein. Anhaltender Schleim im Stuhl kann folgende Ursachen haben:
1. Lebensmittelunverträglichkeiten
Eine weitere Ursache für veränderten Stuhl sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten. Zu den häufigsten Unverträglichkeiten zählen Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit (Zöliakie). Eine Unverträglichkeit macht sich meist durch Verdauungsbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, einen aufgeblähten Bauch, Blähungen, Bauchkrämpfe sowie Durchfall bemerkbar. Darüber hinaus kann es auch zu Hautreaktionen wie Hautausschlag, Kopfschmerzen und Migräne, Atemwegsbeschwerden sowie Müdigkeit kommen. Wenn Sie die genannten Symptome bei sich bemerken, sollten Sie ärztlichen Rat einholen und sich auf mögliche Unverträglichkeiten testen lassen.
2. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen
Auslöser für den Schleim im Stuhl können zudem Krankheiten sein. Dazu zählen chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa. Bei diesen kommt es zu Entzündungen, die mit einer erhöhten Produktion von Schleim einhergehen können.
3. Darmkrebs
Seltener ist Darmkrebs für die Beschwerden verantwortlich. In vielen Fällen verursacht der Tumor eine Entzündungsreaktion im Darm, die unter anderem zu einer erhöhten Produktion von Schleim führen kann. Außerdem kann der Krebs die normale Bewegung des Darms beeinflussen, was wiederum zu einer veränderten Darmfunktion und Schleim im Stuhl führt. Weitere typische Anzeichen für Darmkrebs sind Blut im Stuhl, krampfartige Bauchschmerzen, häufiger Stuhldrang, Abgeschlagenheit und unfreiwilliger Gewichtsverlust.
Wichtig: Am häufigsten tritt der Schleim im Stuhl als Folge einer falschen Ernährung und unentdeckter Lebensmittelunverträglichkeit auf. Oft kann hier schon eine Ernährungsumstellung helfen.
4. Infektionen des Verdauungstrakts
Darüber hinaus können bakterielle Infektionen, Parasiten oder Viren den Darm reizen und die Schleimproduktion erhöhen. Infektionen des Verdauungstrakts können Entzündungen und Reizungen in den Darmwänden hervorrufen. Diese Entzündungen können die Schleimdrüsen in der Darmschleimhaut dazu anregen, mehr Schleim zu produzieren. Zudem können manche Infektionen Durchfall verursachen, was mitunter dazu führt, dass mehr Schleim im Stuhl auffällt, da der Stuhl flüssiger ist.
5. Hämorrhoiden
Bei Hämorrhoiden handelt es sich um geschwollene und entzündete Blutgefäße im Bereich des Anus oder des Rektums. Sie können durch verschiedene Faktoren wie chronische Verstopfung, Durchfall, langes Sitzen auf der Toilette oder Übergewicht verursacht werden und ebenfalls für das Auftreten von Schleim im Stuhl verantwortlich sein. Sind die Hämorrhoiden entzündet oder gereizt, kann es zu Schleimsekretionen kommen, die dann im Stuhl sichtbar sind. Weitere mögliche Symptome sind Juckreiz, wiederkehrendes Fremdkörpergefühl, Brennen oder Blut im Stuhl.
6. Analfissur
Kommt es zu einem kleinen Riss in der Schleimhaut des Analkanals, wird dies als Analfissur bezeichnet. Zu den Risikofaktoren gehören übermäßiges Pressen beim Stuhlgang, harter Stuhl, Durchfall oder Verstopfung. Analfissuren können schmerzhaft sein und zu Blutungen während oder nach dem Stuhlgang führen. In einigen Fällen kommt es obendrein zu Schleim im Stuhl, da die Fissur die normale Schleimproduktion im Analkanal beeinflussen kann.
Schleim im Stuhl bei Reizdarmsyndrom
Ebenso kann schleimiger Stuhl bei einem Reizdarmsyndrom auftreten. Dabei handelt es sich um eine weit verbreitete chronische Erkrankung des Dickdarms, deren Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind. Es wird jedoch vermutet, dass ein Zusammenhang zu Stress besteht. Bei einem Reizdarmsyndrom sollte der Schleim eine helle, klare Farbe aufweisen. Beschwerden, die auf die Erkrankung hinweisen, sind Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall sowie Verstopfungen.
Wieso produziert der Körper Schleim?
Schleim, auch Mukus genannt, ist ein zähflüssiges Sekret, das in den Schleimdrüsen an verschiedenen Orten des Körpers produziert wird. Dazu zählen beispielsweise der Magen-Darm-Trakt oder die Atemwege. Je nachdem, wo im Körper der Schleim produziert wird, variiert die Zusammensetzung. Der Mukus besteht zum großen Teil aus einer Gruppe von Eiweißen, den Muzinen. Sie bilden die Grundlage des Schleims und sorgen für dessen Konsistenz.
Der Schleim fungiert im Körper als eine Art Schutzschicht für das Gewebe, schützt vor Austrocknung und kann Bakterien oder Viren abwehren. In den Atemwegen hilft der Schleim beispielsweise dabei, Fremdkörper, Staub, Bakterien oder Viren einzufangen und abzutransportieren. Er fungiert auch als Barriere, um die empfindlichen Gewebe vor Reizstoffen zu schützen. Normaler Schleim ist in der Regel klar und zähflüssig.
Schleim: Welche unterschiedlichen Arten gibt es?
Wässrigen Schleim produzieren die Schleimdrüsen als Reaktion auf eine Entzündung, weshalb dieser auf einen Infekt hinweisen kann. Besonders die Farbe des Schleims sagt viel über mögliche Ursachen aus.
- Heller Schleim: Klarer Schleim ist eine normale Reaktion des Körpers – beispielsweise auf eine Unverträglichkeit oder die Umstellung der Ernährung.
- Weißer Schleim: Hinter weißem Schleim steckt meist eine Intoleranz und selten auch eine entzündliche Darmerkrankung.
- Gelber Schleim: Durch abgestorbene Leukozyten (weiße Blutkörperchen) färbt sich der Schleim gelb. Gelber Schleim kann als Folge einer Infektion auftreten.
- Roter Schleim: Roter Schleim spricht dafür, dass sich Blut im Schleim befindet. Das kann ein Zeichen für eine entzündliche Darmerkrankung oder Darmkrebs sein. Selten kann roter Schleim auch bei Infektionen auftreten.
- Brauner Schleim: Auch eine braune Farbe des Schleims kann durch Blutbeimengungen entstehen. Der braune Schleim könnte auch ein Anzeichen für Blutungen im Verdauungstrakt sein.
Wichtig: Auch bestimmte Lebensmittel wie grünes Blattgemüse oder Rote Bete können den Stuhl und Schleim verfärben. Wenn die Verfärbung also nur kurzzeitig auftritt, ist das kein Grund zur Sorge.
Schleimiger Stuhl: Wann zum Arzt?
Da auch ernsthafte Erkrankungen den Schleim im Stuhl auslösen können, sollten Sie in jedem Fall einen Arzt aufsuchen, wenn der schleimige Stuhl länger als ein paar Tage anhält. Besonders dann, wenn weitere Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Krämpfe und insbesondere Blut im Stuhl auftreten.
Wie wird Schleim im Stuhl behandelt?
Da der auftretende Schleim im Stuhl lediglich ein Symptom ist, muss zuerst die Ursache identifiziert werden. Stecken harmlose Gründe wie eine Ernährungsumstellung dahinter, normalisiert sich der Stuhl in der Regel von alleine. Dasselbe gilt für kurzweilige Infektionskrankheiten. Ist Darmkrebs oder eine chronisch entzündliche Darmkrankheit die Ursache für die Beschwerden, können die Symptome zumindest durch eine Behandlung gelindert werden.
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