In Kürze: Gelenkschmerzen in den Wechseljahren verhindern
- Durch den Östrogenmangel während der Wechseljahre verändert sich der Hormonhaushalt von Frauen enorm. Typische Beschwerden, die während dieser Zeit entstehen, sind: Hitzewallungen, Schlafprobleme, Stimmungsschwankungen, Hautprobleme, Libidoverlust.
- Besonders häufig leiden Frauen aber auch unter Gelenkschmerzen. Schmerzen in den Gelenken sind ebenfalls auf den Östrogenmangel zurückzuführen. Das Hormon nämlich reguliert auch den Flüssigkeitshaushalt der Gelenke und wirkt entzündungshemmend.
- Ohne ausreichend Östrogen nimmt auch die Knochendichte von Frauen ab. Es kann zu Osteoporose kommen. Eines der primären Symptome des Knochenschwunds sind Gelenkschmerzen.
- Mit regelmäßiger Bewegung, gesunder Ernährung mit Omega-3-Fettsäuren und einiger Hausmittel können Sie Gelenkschmerzen in den Wechseljahren vorbeugen – oder die Beschwerden zumindest lindern.
- In Kürze: Gelenkschmerzen in den Wechseljahren verhindern
- Ursachen für Knochenschmerzen in den Wechseljahren
- Gelenkschmerzen durch Östrogenmangel
- Knochenschmerzen und Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
- Gelenkschmerzen in den Wechseljahren vorbeugen
- Was tun gegen Gelenkschmerzen: Osteoporose in den Wechseljahren behandeln
Herzrasen, Schweißausbrüche, Stimmungsschwankungen – nach der Menopause kommt es bei Frauen zu hormonellen Veränderungen, die verschiedene psychische und physische Symptome hervorrufen können. Die Eierstöcke produzieren weniger Östrogen, bis die Hormonproduktion letztendlich vollständig eingestellt wird. Was viele nicht wissen: Sogar auf unsere Knochen können die Wechseljahre sich auswirken. Doch was passiert genau?
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Ursachen für Knochenschmerzen in den Wechseljahren
Östrogene, die weiblichen Geschlechtshormone, erfüllen im Körper verschiedene Aufgaben, was auch der Grund dafür ist, dass sich der sinkende Östrogenspiegel in den Wechseljahren durch eine Reihe von Beschwerden äußern kann. Eine wichtige Rolle spielt das Östrogen zum Beispiel für unseren Knochenstoffwechsel: So hemmt es die Wirkung von knochenabbauenden Zellen, steigert die Durchblutung der Knochen und fördert die Calciumaufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt. Der Mineralstoff dient als Baustein unserer Knochen und wird daher benötigt, um einem Knochenschwund, auch als Osteoporose bezeichnet, vorzubeugen.
Im Umkehrschluss sorgt ein niedriger Östrogenspiegel dafür, dass vermehrt Knochenmasse abgebaut wird – nach der Menopause können das ohne Hormonersatz jährlich zwischen ein und vier Prozent sein. Zudem werden die Knochen brüchiger und poröser. Diese Form der Osteoporose wird auch postmenopausale Osteoporose genannt. Zwar bekommen nicht alle Frauen in den Wechseljahren einen Knochenschwund, allerdings ist das Risiko stark erhöht. Eines der häufigsten Symptome von Knochenschwund sind Gelenkschmerzen.
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Gelenkschmerzen durch Östrogenmangel
In den Wechseljahren nimmt die Produktion von Östrogen ab. Der Östrogenspiegel sinkt, es kommt zum Östrogenmangel. Östrogen hat entzündungshemmende Eigenschaften und spielt eine Rolle bei der Regulierung des Flüssigkeitshaushalts in Ihrem Körper, einschließlich der Flüssigkeit in Ihren Gelenken. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, können die Gelenke trockener werden, was zu Schmerzen und Steifheit führen kann. Dies kann besonders in den Händen, Knien und Hüften spürbar sein. Die Gelenkflüssigkeit nämlich hat die primäre Aufgabe, Reibung zwischen den Knochen zu verhindern.
Außerdem können andere Symptome der Wechseljahre, wie Gewichtszunahme und Schlafstörungen, ebenfalls zu erhöhtem Stress und Verschleiß der Gelenke führen.
Knochenschmerzen und Gelenkschmerzen in den Wechseljahren
In den meisten Fällen wird eine Osteoporose erst spät erkannt, da es sich dabei um eine schleichende Erkrankung handelt. Ein typisches Symptom, an dem man die Erkrankung in den Wechseljahren erkennen kann, sind akute und starke Knochenschmerzen – diese treten oftmals als starke Rückenschmerzen auf, die durch Wirbelkörperfrakturen hervorgerufen werden. Bei vielen Osteoporose-Betroffenen krümmt sich mit Fortschreiten der Erkrankung auch die Wirbelsäule. Häufig werden auch Oberschenkelbrüche durch den Knochenschwund verursacht – durch diese kommt es in vielen Fällen erst zur Diagnose.
Je eher eine Osteoporose-Erkrankung als solche erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln und Knochenbrüchen kann vorgebeugt werden. Aus diesem Grund ergibt eine Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) für Frauen in den Wechseljahren Sinn. Diese gibt Ihnen Aufschluss über Ihr individuelles Osteoporose-Risiko.
Gelenkschmerzen in den Wechseljahren vorbeugen
Eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung ist essenziell für einen gesunden Körper – das ist immer so. Allerdings ist die Zufuhr bestimmter Nährstoffe besonders in der Menopause von Bedeutung, um Erkrankungen vorzubeugen. Achten Sie hier vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von calciumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten, Nüssen, grünem Gemüse wie Brokkoli oder Hülsenfrüchten. Auch eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D ist von großer Bedeutung, da Vitamin D die Einlagerung von Calcium in den Knochen fördert. Das sogenannte Sonnenvitamin bildet unser Körper überwiegend durch Sonneneinstrahlung, aber es ist in geringen Mengen auch in Lebensmitteln wie fettreichem Fisch wie Lachs oder Eigelb enthalten. Da es schwierig ist, den Vitamin-D-Bedarf ausschließlich über die Ernährung zu decken, sollten Frauen in den Wechseljahren nach Absprache mit Ihrem Arzt gegebenenfalls Vitamin-D-Präparate einnehmen.
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Das Risiko, an Osteoporose zu erkranken, können Frauen in den Wechseljahren außerdem senken, indem sie eine Hormonersatztherapie machen. Mit dieser kann der Östrogenspiegel ausgeglichen werden. Hier sollten jedoch Kosten und Nutzen abgewägt werden, da die Hormonersatztherapie unter anderem das Brustrisiko erhöhen kann – auch noch Jahre nach der Behandlung.
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Was tun gegen Gelenkschmerzen: Osteoporose in den Wechseljahren behandeln
Das A und O in der Behandlung von Osteoporose ist das Vermeiden von Stürzen. Mithilfe von Sport und Physiotherapie können Betroffene Muskeln aufbauen und ihre Koordination verbessern. Obendrein ist eine barrierefreie Wohnung bei einer fortgeschrittenen Erkrankung wichtig, um die Verletzungsgefahr zu senken – denn die meisten Unfälle und Stürze passieren im eigenen Zuhause.
Zudem gibt es bestimmte Medikamente, um dem Knochenabbau entgegenzuwirken. Welche geeignet sind, weiß der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin. Im Falle von Wirbelkörperfrakturen kann die Wirbelsäule bei einer Operation stabilisiert werden.
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Hausmittel gegen Gelenkschmerzen
Auch in den Wechseljahren gilt: Gesunde Gelenke brauchen Bewegung. Regelmäßige Bewegung und leichte sportliche Aktivität sind wichtige Faktoren, um Osteoporose vorzubeugen und Gelenkschmerzen zu verhindern.
Leiden Sie bereits an Schmerzen in den Gelenken, sollten Sie trotzdem Bewegung und Krankengymnastik in Ihre Routinen einbauen. Im Gespräch mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin können Sie erörtern, welche Form der Physiotherapie in Ihrem Fall erfolgversprechend sein könnte.
Auch Massagen mit kühlenden oder durchblutungsfördernden Ölen können helfen, Gelenke zu entspannen und Schmerzen zu lindern. Pfefferminzöl kühlt die Gelenke auch von außen, Rosmarinöl etwa kann durch die durchblutungsfördernde Wirkung helfen, Nährstoffe in die Gelenke zu transportieren.