Muskelschmerzen in den Wechseljahren: Was Sie dagegen tun können

Muskelschmerzen sind ein häufiges Symptom während der Wechseljahre. Viele Frauen leiden unter Schmerzen und Verspannungen in den Muskeln, insbesondere im Rücken, Nacken und den Gelenken. In diesem Artikel erfahren Sie, was Sie gegen die Schmerzen tun können.

In Kürze: Muskelschmerzen in den Wechseljahren behandeln

  • Muskelschmerzen sind ein häufiges Symptom, das Frauen während der Wechseljahre erleben können. 
  • Diese Schmerzen können sich als allgemeine Muskelverspannungen oder -schwäche manifestieren und in verschiedenen Körperbereichen auftreten. 
  • Die genaue Ursache für Muskelschmerzen in den Wechseljahren ist nicht vollständig geklärt, jedoch wird angenommen, dass hormonelle Veränderungen eine Rolle spielen könnten. 
  • Es gibt verschiedene Möglichkeiten, mit Muskelschmerzen während der Wechseljahre umzugehen, wie regelmäßige körperliche Aktivität, Dehnübungen, Entspannungstechniken und gegebenenfalls die Verwendung von Schmerzmitteln. 

Was sind die Wechseljahre?

Die Wechseljahre, auch als Menopause bezeichnet, sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau. Sie markieren das Ende der fruchtbaren Jahre und treten in der Regel zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr auf. Während dieser Zeit kommt es zu hormonellen Veränderungen im Körper, insbesondere einem Rückgang der Produktion von Östrogen und Progesteron. Dies kann zu verschiedenen körperlichen und emotionalen Symptomen führen, wie Hitzewallungen, Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen und vaginaler Trockenheit. 

Muskelschmerzen sind eine häufige Beschwerde in den Wechseljahren. Etwa 40 % der Frauen leiden unter diesen Schmerzen, die in verschiedenen Körperregionen auftreten können, z. B. im Rücken, Nacken, Schultern oder Beinen.

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Im Video: Wann sind Muskelschmerzen ein Alarmzeichen?

Muskelschmerzen kennen viele Menschen. Meistens sind die unangenehmen muskulären Schmerzen, fachsprachlich Myalgien genannt, harmlos. Manchmal können sie jedoch ein Zeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein. In diesem Video erfahren Sie, wann sie harmlos und wann krankhaft sind.

Ursachen für Muskelschmerzen in den Wechseljahren

Muskelschmerzen können verschiedene Ursachen haben, eine davon ist ein Östrogenmangel. Östrogen ist ein wichtiges Hormon für den Körper, das unter anderem die Muskelgesundheit beeinflusst. Wenn der Östrogenspiegel im Körper sinkt, kann dies zu einer Abnahme der Muskelmasse und -kraft führen. Dies wiederum kann Muskelschmerzen verursachen. Frauen in den Wechseljahren sind besonders anfällig für einen Östrogenmangel und damit verbundene Muskelschmerzen.  Zusätzlich können auch Stress, Schlafstörungen und eine ungesunde Lebensweise zu Muskelschmerzen beitragen. 

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Wie lange dauern Muskelschmerzen in den Wechseljahren?

Die durchschnittliche Dauer beträgt 7,4 Jahre, wobei 4,5 Jahre auf die Zeit nach der Menopause entfallen. Die Wahrscheinlichkeit von Gelenk- oder Muskelschmerzen während dieser Zeit hängt auch von Ihrem Lebensstil ab.

Muskelschmerzen in den Wechseljahren behandeln

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, diese Beschwerden zu lindern. Regelmäßige körperliche Aktivität wie Yoga oder Pilates kann helfen, die Muskeln zu stärken und Verspannungen zu lösen, was zu einer Verbesserung der Durchblutung und einer Lockerung der verspannten Bereiche führt. Dabei ist es wichtig, auf eine ausgewogene Mischung aus Ausdauer-, Kraft- und Dehnungsübungen zu achten. Entspannungstechniken wie Massagen oder warme Bäder können ebenfalls hilfreich sein. 

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Hausmittel bei Muskelschmerzen in den Wechseljahren

Darüber hinaus können auch pflanzliche Präparate wie Traubensilberkerze oder Johanniskraut eine positive Wirkung auf Muskelschmerzen haben. Für kleine Gelenke wie die Finger kann eine Selbstmassage mit Pfefferminz- oder Rosmarinöl oft bereits hilfreich sein. Wenn das Gelenk warm und geschwollen ist, kann Pfefferminzöl eine kühlende Wirkung haben. Falls das Gelenk hingegen steif ist, kann Rosmarinöl die Durchblutung anregen und dabei lindernd wirken. Bei starken oder anhaltenden Beschwerden ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache abzuklären und weitere Behandlungsmöglichkeiten zu besprechen.

Ist eine Hormonersatztherapie bei Muskelschmerzen in den Wechseljahren sinnvoll?

In den Wechseljahren leiden viele Frauen unter unangenehmen Symptomen wie Hitzewallungen, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Eine mögliche Behandlungsoption ist die Hormonersatztherapie (HRT), bei der Östrogen und manchmal auch Progesteron eingenommen werden, um den Hormonhaushalt auszugleichen. Die Entscheidung für oder gegen eine HRT sollte jedoch gut überlegt sein. Während sie effektiv bei der Linderung von Symptomen ist, gibt es auch potenzielle Risiken wie ein erhöhtes Brustkrebsrisiko oder das Auftreten von Blutgerinnseln. Jede Frau sollte individuell mit ihrem Arzt besprechen, ob eine HRT für sie sinnvoll ist und welche Alternativen es gibt.

Kann man Muskelschmerzen in den Wechseljahren vorbeugen?

Ja, es gibt einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um Muskelschmerzen in den Wechseljahren vorzubeugen:

Gesunde Ernährung

  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
  • Vermeiden Sie zu viel Zucker und verarbeitete Lebensmittel.
  • Stellen Sie sicher, dass Sie ausreichend Kalzium und Vitamin D zu sich nehmen.

Regelmäßige Bewegung

  • Treiben Sie mindestens 30 Minuten Sport pro Tag.
  • Wählen Sie Aktivitäten, die Ihnen Spaß machen und die Ihre Muskeln stärken.
  • Geeignete Sportarten sind z. B. Schwimmen, Radfahren, Walking oder Yoga.

Gewichtsmanagement

  • Halten Sie ein gesundes Gewicht.
  • Übergewicht kann die Muskeln zusätzlich belasten und Muskelschmerzen begünstigen.

Stressabbau

  • Finden Sie Wege, um Stress abzubauen.
  • Geeignete Methoden sind z. B. Entspannungsübungen, Meditation oder Yoga.

Ausreichend Schlaf

  • Schlafen Sie mindestens 7-8 Stunden pro Nacht.
  • Schlaf ist wichtig für die Regeneration der Muskeln.

Vermeiden von Alkohol und Rauchen

  • Alkohol und Rauchen können Muskelschmerzen verschlimmern.

Nicht nur Muskelschmerzen: Gelenkschmerzen in den Wechseljahren

Auch Gelenkschmerzen sind ein häufiges Symptom, das Frauen während der Wechseljahre erleben können. Die hormonellen Veränderungen, insbesondere der Abfall des Östrogenspiegels, können zu Entzündungen und Schmerzen in den Gelenken führen. Besonders betroffen sind oft die Gelenke Knie, Hüften und Finger. Grund dafür ist der sinkende Östrogenspiegel, der zu einer Verringerung der Knochendichte führen kann und somit das Risiko für Gelenkprobleme erhöhen. Diese Beschwerden können das tägliche Leben beeinträchtigen und die Beweglichkeit einschränken. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, mit den Gelenkschmerzen umzugehen. Regelmäßige Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und die Vermeidung von Übergewicht können helfen, die Gelenk-Beschwerden zu lindern. Auch alternative Therapien wie Akupunktur oder pflanzliche Präparate können eine unterstützende Wirkung haben.

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