Wechseljahre und Schwindel: Wie hormonelle Veränderungen Ihr Gleichgewicht beeinflussen

Die Wechseljahre sind eine Zeit tiefgreifender Veränderungen im weiblichen Körper. Während Hitzewallungen und Stimmungsschwankungen weithin bekannte Symptome sind, überrascht es viele Frauen, dass auch Schwindel zu den häufigen Begleiterscheinungen dieser Lebensphase gehört. Tatsächlich erleben zahlreiche Frauen zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr Schwindelgefühle, die von leichter Desorientierung bis hin zu intensiven Schwindelanfällen reichen können.

Schwindel in den Wechseljahren ist ein unterschätztes Symptom.© iStock/VioletaStoimenova
Schwindel in den Wechseljahren ist ein unterschätztes Symptom.

Wechseljahre und Schwindel: Der hormonelle Hintergrund

Die Wechseljahre sind geprägt von signifikanten Veränderungen im Hormonspiegel, insbesondere bei Östrogen und Progesteron. Diese Hormone spielen nicht nur eine zentrale Rolle für die Fortpflanzung, sondern beeinflussen auch zahlreiche andere Körperfunktionen.

1. Östrogen und Gleichgewicht

Östrogen hat einen schützenden Effekt auf das Nervensystem und das Innenohr, welches für unser Gleichgewicht verantwortlich ist. Wenn der Östrogenspiegel sinkt, kann dies das Gleichgewichtssystem beeinträchtigen.

2. Progesteron und Blutdruck

Progesteron kann den Blutdruck beeinflussen. Schwankungen im Progesteronspiegel können zu Kreislaufproblemen führen, die wiederum Schwindel verursachen können.

Symptome und Auswirkungen von Schwindel in den Wechseljahren

Schwindel in den Wechseljahren kann sich auf vielfältige Weise manifestieren und erhebliche Auswirkungen auf den Alltag betroffener Frauen haben. 

Zu den häufigsten Symptomen zählt der Drehschwindel, bei dem Frauen das Gefühl haben, ihre Umgebung würde sich drehen. Ebenso tritt oft Schwankschwindel auf, der sich durch eine Unsicherheit beim Stehen oder Gehen äußert und mit einer erhöhten Sturzgefahr einhergeht

Lagerungsschwindel, der beim schnellen Aufstehen auftritt, kann in manchen Fällen sogar zur Ohnmacht führen. Diese Schwindelgefühle können von leichter Desorientierung bis hin zu intensiven Schwindelanfällen reichen und stellen besonders bei Aktivitäten wie Radfahren oder Treppensteigen eine potenzielle Gefahr dar.
 
Häufig werden die Schwindelattacken von weiteren Symptomen wie Übelkeit, Hitzewallungen und Kopfschmerzen begleitet. In einigen Fällen können auch Tinnitus, Sehstörungen, Taubheitsgefühle, Atemnot oder Brustschmerzen auftreten.

Weitere Faktoren für Schwindel in den Wechseljahren

Neben den hormonellen Veränderungen können auch andere Faktoren, die häufig mit den Wechseljahren einhergehen, zu Schwindel beitragen:

  • Schlafstörungen: Insomnie und andere Schlafprobleme können Schwindel verschlimmern.
  • Psychische Gesundheit: Angstzustände und Depressionen, die in den Wechseljahren häufiger auftreten, können sich auch physisch in Form von Schwindel manifestieren.
  • Lebensstilfaktoren: Ernährung, Bewegungsmangel und Substanzkonsum können ebenfalls einen Einfluss haben.

Welche Lebensmittel können Schwindel in den Wechseljahren verschlimmern?

Während der Wechseljahre können bestimmte Lebensmittel die Symptome wie Schwindel verstärken. Hier sind einige Lebensmittel, die in dieser Lebensphase mit Vorsicht genossen werden sollten:

  1. Alkohol: Alkohol kann nicht nur Hitzewallungen und Schlafstörungen verstärken, sondern auch das Gleichgewichtssystem beeinträchtigen, was zu Schwindel führen kann.
  2. Koffein: Getränke wie Kaffee und schwarzer Tee enthalten Koffein, das innere Unruhe und Schlafstörungen fördern kann. Diese Effekte können das Gefühl von Schwindel verstärken, besonders wenn der Konsum nicht moderat gehalten wird.
  3. Scharfe Speisen: Gewürze wie Chili und Pfeffer können Hitzewallungen auslösen, die wiederum das Gleichgewicht stören und Schwindel verursachen können.
  4. Salzreiche Lebensmittel: Ein hoher Salzgehalt kann zu Wassereinlagerungen führen, was ebenfalls das Gleichgewicht beeinträchtigen und Schwindel hervorrufen kann. Es ist ratsam, den Konsum von Fertiggerichten und stark gesalzenen Speisen zu reduzieren.
  5. Fast Food und Süßigkeiten: Diese enthalten oft Transfette und Zucker, die nicht nur das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, sondern auch den Blutzuckerspiegel destabilisieren können, was zu Schwindel führen kann.
  6. Raffinierte Kohlenhydrate: Lebensmittel wie weißer Reis und Teigwaren sollten vermieden werden, da sie Hitzewallungen begünstigen können, die wiederum Schwindel verstärken.

Durch eine bewusste Auswahl der Lebensmittel können Frauen in den Wechseljahren ihre Symptome besser kontrollieren und das Risiko von Schwindelgefühlen reduzieren. Es ist wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten und bei Unsicherheiten einen Arzt oder Ernährungsberater zu konsultieren.