Brustschmerzen in den Wechseljahren: Woher kommen sie?

Spannen, Ziehen, Brennen und Stechen in den Brüsten während der Wechseljahre kennen einige Frauen leider nur zu gut. Die Missempfindungen können eine von vielen Beschwerden während der Wechseljahre sein. Wie sie entstehen und was dagegen hilft, verraten wir hier.

Brustschmerzen (Mastalgie oder Mastodynie) können viele verschiedene Ursachen haben und Anzeichen unterschiedlichster gesundheitlicher Zustände sein. Während der zeugungsfähigen Jahre im Leben einer Frau können Brustschmerzen etwa in regelmäßigen Abständen als Begleiterscheinung der Periode auftreten.

Oft aber treten Brustschmerzen auch vor, während und nach den Wechseljahren auf. Brustschmerzen während der Wechseljahre sind auf die großen hormonellen Veränderungen zurückzuführen, die Frauen in dieser Übergangszeit ihres Lebens durchmachen. 

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Während der Wechseljahre treten Brustscherzen oft zusammen mit anderen typischen Symptomen auf. Es kommt dann häufig auch zu Stimmungsschwankungen, Hitzewallungen, Schweißausbrüchen oder Schlafstörungen.

Warum Brustschmerzen während der Wechseljahre entstehen, welche Frauen ein größeres Risiko für Mastalgie im Klimakterium haben und was Sie gegen die unangenehmen Schmerzen in der Brust unternehmen können, verraten wir hier.

Wie machen sich Brustschmerzen in den Wechseljahren bemerkbar?

Nicht jede Frau erlebt während der Menopause Brustschmerzen – und die Frauen, die unter Mastodynie leiden, empfinden die Beschwerden mitunter sehr unterschiedlich. Ob die Schmerzen in nur einer Brust oder beiden auftreten, ist ebenfalls individuell. Schmerzen können dauerhaft sein, oder nur gelegentlich auftreten.

Die Schmerzen beschreiben Frauen wie folgt:

  • starkes Spannen in der Brust
  • Berührungsempfindlichkeit, oft auch nur bestimmte Stellen der Brust
  • Hitzeempfinden und brennen in der Brust
  • Ziehende und stechende Schmerzen in beiden oder nur einer Brust
  • empfindliche und sensible Brustwarzen

Während der Wechseljahre verändert sich auch der Zyklus vieler Frauen. Die Periode wird unregelmäßiger. Brustschmerzen treten besonders stark dann auf, wenn sich eine Periode dem Ende neigt.

Brustschmerzen: Wechseljahre als Ursache

Hormonelle Veränderungen markieren im Leben vieler Frauen Übergänge in neue Lebensphasen. Während der Pubertät kommt es zur ersten Regelblutung. Die Periode – und die damit verbundenen zyklischen Hormonschwankungen – begleiten viele Frauen Jahrzehnte lang. Frauen, die schwanger werden, erleben während der Schwangerschaft erneut riesige hormonelle Veränderungen. Die letzte große hormonelle Umstellung im Leben wird dann durch die Wechseljahre markiert.

Die Wechseljahre, die zur Menopause, also der letzten Regelblutung führen, dauern oft viele Jahre. Die hormonelle Veränderung passiert nicht plötzlich, sondern läuft über Jahre, bis ein neues hormonelles Gleichgewicht gefunden wurde. Wechseljahre zwischen vier und zwölf Jahren sind normal.

Während der Wechseljahre – und während der Perimenopause, die zu den Wechseljahren hinführt – gerät die bis dahin normale Ausschüttung der Hormone Östrogen und Progesteron aus dem Gleichgewicht. In der Perimenopause steigt die Produktion von Östrogen und Progesteron in unvorhersehbaren Mustern an und fällt wieder ab. Mit andauernden Wechseljahren ebbt die Ausschüttung der Hormone aber ab und reduziert sich auf ein Minimum.

Diese sich ständig verändernden Östrogen- und Progesteronspiegel können Auswirkungen auf das Gewebe der Brüste haben. Es kommt zu Schmerzen und Berührungsempfindlichkeit. 

Wechseljahre lassen Brüste im Alter mitunter wachsen 

Ein weiterer Grund für Brustschmerzen: Mit dem Östrogenmangel ändert sich auch die Zusammensetzung des Körpers. Es wird nun mehr Fett angelegt – auch deshalb, weil der Stoffwechsel nun weniger Kalorien benötigt also in den Jahrzehnten zuvor. Zusätzliches Fettgewebe wird nun auch vermehrt in den Brüsten gespeichert. 

Etwa jede fünfte Frau hat nach den Wechseljahren größere Brüste als zuvor. Größere Brüste bedeuten aber auch: Mehr Gewicht, das direkt auf die Bruststruktur wirkt und Schmerzen verursachen kann. 

Bekommt jede Frau in den Wechseljahren Brustschmerzen? Das sind die Risikofaktoren

Nicht jede Frau erlebt in den Wechseljahren Brustschmerzen. Ein Zusammenhang scheint es zwischen der Brustgröße und Schmerzen zu geben. Frauen mit großen leiden häufiger unter Brustschmerzen während der Menopause. 

Risikofaktoren, die Beschwerden verschlimmern oder wahrscheinlicher machen können, sind etwa:

  • Einnahme bestimmter Medikamente wie Diuretika (entwässernde Medikamente)
  • persönliche Krankheitsgeschichte mit wiederkehrenden Brustinfektionen
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • Stress

Haben Sie während der Wechseljahre oder auch nach der Menopause Brustschmerzen, sollten Sie immer eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Nur Fachleute können die genauen Ursachen für Ihre Brustschmerzen sicher diagnostizieren oder feststellen, ob bestimmte Medikamente die Brustschmerzen auslösen oder verschlimmern.

Wie kann man Brustschmerzen in den Wechseljahren behandeln?

Brustschmerzen in den Wechseljahren können auf verschiedene Weise behandelt werden. Die Behandlung richtet sich immer nach der Ursache. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, welche Behandlung in Ihrem Fall am vielversprechendsten sein könnte. 

Einige Möglichkeiten, die Schmerzen zu reduzieren, sind etwa:

  1. Schmerzmittel: Over-the-Counter-Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können helfen, leichte bis mäßige Schmerzen zu lindern.
  2. Hormontherapie: Wenn die Schmerzen durch hormonelle Veränderungen verursacht werden, kann eine Anpassung der Hormontherapie hilfreich sein. Dies sollte jedoch immer unter Aufsicht eines Arztes erfolgen.
  3. Änderungen des Lebensstils: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stressmanagement-Techniken können dazu beitragen, die allgemeine Gesundheit zu verbessern und Brustschmerzen zu verringern.
  4. Vermeiden von Triggern: Wenn bestimmte Substanzen oder Aktivitäten die Schmerzen verschlimmern (wie Koffein oder bestimmte Arten von körperlicher Aktivität), kann es hilfreich sein, diese zu vermeiden.
  5. Topische Cremes: Einige topische Cremes oder Gele können bei Brustschmerzen helfen. Diese sollten jedoch immer nach Rücksprache mit einem Arzt verwendet werden.
  6. Wärmetherapie: Eine warme Kompresse oder ein warmes Bad können helfen, Muskelschmerzen und Verspannungen zu lindern.

Mönchspfeffer und Co.: Heilpflanzen gegen Wechseljahrsbeschwerden

Auch bestimmte Heilpflanzen können unter Umständen dabei unterstützen, Beschwerden in den Brüsten, Knochen, Gelenken und dem restlichen Körper zu lindern. Hier sind einige davon:

  • Traubensilberkerze: Sie wird oft zur Linderung von Hitzewallungen und Nachtschweiß verwendet.
  • Johanniskraut: Es kann bei Stimmungsschwankungen und depressiven Verstimmungen helfen.
  • Salbei: Salbei kann bei übermäßigem Schwitzen und Hitzewallungen helfen.
  • Rotklee: Er enthält Phytoöstrogene, die ähnlich wie das weibliche Hormon Östrogen wirken können und daher bei verschiedenen Wechseljahrsbeschwerden helfen können.
  • Mönchspfeffer: Er kann bei hormonell bedingten Beschwerden wie Brustspannen oder Stimmungsschwankungen helfen.
  • Nachtkerzenöl: Es wird oft empfohlen zur Linderung von trockener Haut und anderen Symptomen, die durch hormonelle Veränderungen während der Menopause verursacht werden.

Bitte beachten Sie, dass obwohl diese Pflanzen helfen können, sie nicht für alle Frauen geeignet sind und Nebenwirkungen haben können. Es ist immer ratsam, Ihre Ärztin oder Arzt zu konsultieren, bevor Sie mit einer neuen Behandlung beginnen.