Keuchhusten, auch Pertussis genannt, ist eine akute, schwere Atemwegserkrankung, die über mehrere Wochen oder Monate anhalten kann und von dem Bakterium Bordatella pertussis verursacht wird. Die Infektion wird durch Bakterien ausgelöst. Die Erreger bilden Giftstoffe, wodurch die Schleimhäute der oberen Atemwege beschädigt werden. Der Körper reagiert darauf mit verschiedenen Keuchhusten-Symptome.
Die Erreger werden von Mensch zu Mensch durch eine Tröpfcheninfektion übertragen. Bereits winzige Tröpfchen, die aus dem Nasen-Rachen-Raum durchs Niesen, Husten oder Sprechen nach außen gelangen, reichen aus, um gesunde Menschen mit dem Erreger zu infizieren. Die Erkrankung dauert in der Regel vier bis sechs Wochen.
Keuchhusten: Welche Symptome zeigen sich?
Leider können bei Keuchhusten die Symptome je nach Alter und Gesundheitszustand variieren. Man kann also nicht von einem Kind auf ein anderes Kind schließen. Typischerweise beginnt der hochansteckende Husten mit ähnlichen Anzeichen wie eine gewöhnliche Erkältung. Deswegen ist es auch so schwer Keuchhusten zu Beginn zu identifizieren.
Für Eltern bedeutet das vor allem eins: Bei den ersten Anzeichen eines etwas hartnäckigeren Husten direkt den Kinderarzt oder die Kinderärztin aufsuchen. Eine weitere Möglichkeit ist natürlich eine frühzeitige Impfung gegen Keuchhusten. Bei den Keuchhusten-Symptomen müssen wir zwischen frühen und späteren Symptomen unterscheiden.
Die frühen Keuchhusten-Symptome
Zu den frühen (circa erste und zweite Woche) Keuchhusten-Symptomen gehören:
- Trockener Husten
- Niesen
- Eine laufende Nase
- Mildes Fieber
- Schwächegefühl
Die späteren Keuchhusten-Symptome
Bleibt der Keuchhusten unbehandelt, treten nach einigen Wochen (in etwa zweite bis sechste Woche) verschlimmerte Symptome auf, darunter:
- Hustenanfälle bis zum Erbrechen
- Müdigkeit
- Gesichtsrötung
- Blutunterlaufene Augen
- Nasenbluten (in seltenen Fällen)
- Appetit- und Schlaflosigkeit
- Hörbares, starkes Luftholen
Der Husten der Kinder ist zu diesem Zeitpunkt extrem ansteckend. Die größte Gefahr bei Keuchhusten besteht in der Infektion mit anderen Erregern durch eine geschwächte Lunge. Zudem kann sich aus dem Keuchhusten eine Lungenentzündung entwickeln. Bei Babys kann es zu Atemaussetzern und komplettem Atemstillstand kommen.

Diagnose von Keuchhusten
Keuchhusten verläuft in drei Stadien. Die ersten Keuchhusten-Symptome treten meist sieben bis zehn Tage, manchmal auch bis zu drei Wochen nach der Ansteckung auf. Hierzu zählen vor allem Erkältungsbeschwerden. In dieser Phase sowie noch bis zu drei Wochen nach dem ersten Hustenanfall ist Ansteckungsrisiko am höchsten. Dann beginnt die unangenehmste Phase, in der Erkrankte unter ihrem starken Husten leiden. Der Husten tritt häufig nachts auf und wirkt quälend auf den Erkrankten. Appetit- und Schlaflosigkeit kommen in dieser Phase ebenfalls hinzu.
Nach ca. vier bis sechs Wochen schreitet die Infektionskrankheit in das dritte Stadium über. Die Hustenanfälle lassen in der sogenannten Erholungsphase zwischen der 6. und 10. Woche nach. Ein Reizhusten kann danach lediglich bei kalter Luft, Zigarettenrauch oder körperlicher Anstrengung entstehen. Bei Jugendlichen und Erwachsenen zeichnet sich Keuchhusten durch einen eher untypischen Verlauf aus. Die Krankheit erfolgt in den meisten Fällen ohne Hustenanfälle, dennoch mit langanhaltendem Husten. Das Risiko, die Krankheit nicht als solche zu erkennen und Keuchhusten an andere weiterzutragen, ist sehr hoch.
Tipps und Hausmittel gegen Keuchhusten
Wirkliche Hausmittel gegen Keuchhusten gibt es nicht. Keuchhusten muss mit Antibiotika behandelt werden. Allerdings kann man die Keuchhusten-Symptome versuchen zu lindern. Und das geht mit folgenden Tipps und Hausmitteln:
- Zuwendung und Beruhigung
- Tragen und aufrechtes Sitzen bei Hustenanfällen
- Frische Luft, Spaziergänge und ruhige Spielmöglichkeiten
- Das Vermeiden von körperlicher Anstrengung
- Viel trinken und hauptsächlich leichte, flüssig-breiige Speisen, die in mehreren, kleinen Mahlzeiten über den Tag verteilt werden.
- Inhalieren mit ein paar Teelöffeln Meersalz
- Ein warmer Brustwickel mit Zitronensaft, der vor dem Schlafengehen aufgelegt wird
Weist Ihr Kind die typischen Symptome von Keuchhusten auf, sollten Sie mit Ihrem Kind unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Informieren Sie diesen vorher unbedingt von Ihrem Verdacht, um eine mögliche Ansteckung weiterer Menschen zu verhindern. Der Arzt oder die Ärztin kann anhand der charakteristischen Hustenanfälle bei Keuchhusten feststellen, ob es sich um Keuchhusten oder um eine Grippe handelt. Zudem wird häufig eine Bakterienkultur aus dem Nasen-Rachen-Sekret angelegt.
Behandlung von Keuchhusten
Keuchhusten wird mit Antibiotika behandelt. Eine Antibiotikabehandlung findet meist über einen Zeitraum von 14 Tagen statt. Eine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika kann den Krankheitsverlauf mildern, Bakterien abtöten und die Ansteckungsgefahr um ca. fünf Tage verkürzen. Doch Vorsicht, Ihr Kind ist noch etwa fünf bis sieben Tage nach Beginn der Therapie ansteckend. Der Besuch von Kindergarten oder Schule kann große Anstrengungen bedeuten, weshalb es wichtig ist, dass die Erkrankung vollständig auskuriert wird.
Keuchhusten bei Kindern, besonders bei Säuglingen, kann sehr gefährlich werden. Erkrankte Babys unter sechs Monaten sollten unverzüglich im Krankenhaus behandelt werden. Nur dort besteht die Möglichkeit, die Atemnot zu lindern, einem Erstickungsrisiko vorzubeugen und weitere Infektionen rechtzeitig abzuwehren. Der Grund für das erhöhte Risiko: Säuglinge haben noch keine eigens gebildeten Abwehrstoffe im Körper.
Impfung Ja oder Nein?
Bitte bedenken Sie, dass eine Impfung gegen Keuchhusten nicht nur die Symptome, sondern auch mögliche Folgeerkrankungen wie eine Lungen- oder Mittelohrentzündung vorbeugen kann. Aus diesem Grund ist eine Keuchhusten-Impfung dringend zu empfehlen. Eine Keuchhusten-Impfung wird in Deutschland meist mit anderen Impfungen kombiniert, zum Beispiel mit der Immunisierung gegen Tetanus, Diphtherie und Kinderlähmung.
Keuchhusten ist nicht auf Kinder beschränkt und kann jeden treffen. So erkranken immer mehr Jugendliche und Erwachsene in Deutschland, die keinen Impfschutz nachweisen können, an Keuchhusten. Das Risiko, dass diese wiederum Säuglinge, Kleinkinder, Senioren und Menschen mit Grunderkrankungen anstecken, ist hoch. Wenn Sie wissen möchten, was Sie tun können, wenn Sie sich angesteckt haben, lesen Sie unseren Artikel: "Keuchhusten: Vorsicht vor diesen Symptomen".