Sex ist die schönste Nebensache der Welt und für viele Menschen ein unverzichtbarer Teil der Partnerschaft. Doch wer nicht schwanger werden möchte, muss verhüten. Zur Auswahl steht eine Reihe unterschiedlicher Verhütungsmethoden – darunter Kondom, Antibabypille, Kupfer- oder Hormonspirale sowie Diaphragma, die alle einen anderen Pearl-Index aufweisen. Dieser beschreibt, wie sicher ein Verhütungsmittel ist – je kleiner der Wert, desto sicherer die Methode. Als das sicherste Verhütungsmittel gilt das Verhütungsstäbchen mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9.
Doch ein Verhütungsmittel ist weniger bekannt – das Vaginalzäpfchen. Davon haben Sie noch nie gehört? Dann erklären wir Ihnen, wie das Verhütungszäpfchen funktioniert und, was Sie bei seiner Anwendung beachten müssen und wie sicher es ist.
Auch spannend: Das sind die Vorteile der Pille als Verhütungsmittel >>
Video: Schon gewusst? Diese Dinge mag Ihre Vagina überhaupt nicht
Was ist ein Vaginalzäpfchen?
Bei dem Vaginalzäpfchen handelt es sich um ein Zäpfchen, das vor dem Sex in die Scheide eingeführt wird, und, dass eine Schwangerschaft verhindert. In der Scheide löst sich das Zäpfchen auf und setzt den Wirkstoff – meist Nonoxinol-9 – frei, der vor dem Muttermund eine Barriere bildet. Nonoxinol-9 ist ein sogenanntes Spermizid, das die Spermien abtötet und so eine Befruchtung verhindert. Das Vaginalzäpfchen zählt zu den chemischen Verhütungsmethoden und, anders als bei der Antibabypille oder bei der Hormonspirale, keine Hormone zum Einsatz.
Auch spannend: 4 hormonfreie Alternativen zur Pille >>
Wie sicher sind die Verhütungszäpfchen?
Als Verhütungsmittel ist das Verhütungsmittel, besonders im Gegensatz zu anderen Methoden, mit einem Pearl-Index zwischen 3 und 21 nicht besonders sicher. Die Zahl besagt, dass bei Untersuchungen zwischen 3 und 21 von 100 Frauen innerhalb eines Jahres schwanger wurden, während sie mit dem Verhütungszäpfchen verhütet haben. Der Grund für die Unsicherheit: Das jeweilige Spermizid ist lediglich für einen bestimmten Zeitraum wirksam, der in der Regel wenige Stunden beträgt. Die Wirksamkeit der Verhütungsmethoden kann gesteigert werden, indem zusätzlich andere Methoden, wie etwa ein Diaphragma, hinzugezogen werden. Auch ein Kondom kann zusätzlich zu einem Verhütungszäpfchen verwendet werden.
Außerdem: Aufgrund des in den Vaginalzäpfchen enthaltenen Spermizids, kann die Benutzung allergische Reaktionen im Genitalbereich hervorrufen. Beispielsweise kann Nonoxinol-9 die empfindlichen Schleimhäute reizen und zu Symptomen wie Brennen, Wärmegefühl oder Jucken führen. Obendrein schützen Verhütungsmittel wie das Vaginalzäpfchen auch nicht vor Geschlechtskrankheiten wie eine HIV-Infektion oder Syphilis.
Auch interessant: Schwanger trotz Pille - so wahrscheinlich ist es >>
Vaginalzäpfchen: So funktioniert die Anwendung
Führen Sie das Vaginalzäpfchen mindestens 10 Minuten vor dem Sex tief in die Scheide ein, bis vor den Muttermund. Dort löst es sich durch die Körperwärme auf, sodass vor dem Muttermund ein Schaum entsteht und die bestmögliche Wirkung erzielt werden kann. Besonders wichtig ist, dass Sie wirklich die gesamte Zeit warten, bis Sie Geschlechtsverkehr haben, da sich das Zäpfchen für die volle Wirkung erstmal vollständig auflösen muss. Die Wirkung ist allerdings nur innerhalb von zwei Stunden nach dem Einführen gegeben, weshalb nach Ablauf dieser Zeit ein neues Zäpfchen eingeführt werden sollte, wenn Sie (noch einmal) Sex haben möchten.
Wichtig: Bei Zäpfchen mit dem Wirkstoff Benzalkoniumchlorid als Spermizid sollten Sie unmittelbar nach dem Geschlechtsverkehr keine Seife nutzen, da diese das Spermizid weniger wirksam machen kann.
Für wen eignen sich die Zäpfchen?
Aufgrund der geringen Sicherheit sind Vaginalzäpfchen nicht als alleiniges Verhütungsmittel für Frauen ohne Kinderwunsch geeignet. Allerdings stellen Sie in Kombination mit einem Kondom eine mögliche Alternative für Frauen dar, die aus gesundheitlichen Gründen nicht hormonell verhüten dürfen oder für Frauen, die nur selten sexuell aktiv sind und daher keine permanente Verhütung benötigen. Ein weiterer Vorteil: Die Vaginalzäpfchen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
Auch spannend: Hormonfreie Verhütung – die Methoden im Überblick >>