Pille danach: Kosten, Wirkung und Einnahme

Eine Panne oder die Verhütung vor lauter Eifer einmal ganz vergessen? So etwas passiert. In diesem Fall kann die Pille danach eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Wir erklären, wie sie wirkt, welche Kosten auf Sie zukommen und wo Sie die Pille danach kaufen können.

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Die Pille danach

Die sogenannte „Pille danach“ ist eine Notfallmethode zur nachtäglichen Verhütung, wenn diese beim Geschlechtsverkehr vergessen wurde oder eine Panne eingetreten ist. Die Pille danach kann relativ zuverlässig eine ungewollte Schwangerschaft verhindern. Je schneller sie nach dem Geschlechtsakt eingenommen wird, desto sicherer die Wirkung.

So wirkt die Pille danach

In Deutschland sind zwei verschiedene Arten der Pille danach erhältlich. Eine Variante enthält das Hormon Levonorgestrel (LNG), die andere Ulipristalacetat.
Die Wirkstoffe können eine Schwangerschaft verhindern, indem sie den Eisprung der Frau verzögern. So treffen die männlichen Spermien im Körper der Frau nicht auf die Eizelle – und eine Befruchtung kann gar nicht erst stattfinden. Dementsprechend handelt es sich bei der Einnahme der Pille danach auch nicht um einen Schwangerschaftsabbruch.

Wie wirksam ist die Pille danach?

Damit die Pille danach eine Schwangerschaft verhindern kann, muss sie so schnell wie möglich nach dem Geschlechtsverkehr genommen werden. Hierbei kommt es auch auf die Art des Präparates an: Pillen mit dem Inhaltsstoff Levonorgestrel müssen innerhalb von 72 Stunden nach der Sex-Panne eingenommen werden, um zu wirken. Die Pille danach mit Ulipristalacetat kann bis zu fünf Tage nach dem Geschlechtsverkehr geschluckt werden, und trotzdem noch wirken. Ist also schon einige Zeit vergangen, sollten Sie sich für dieses Präparat entscheiden.

Der Eisprung kann natürlich nur nach hinten verschoben werden, wenn er noch nicht stattgefunden hat. Befindet sich die Frau in ihrem Zyklus deutlich vor dem Eisprung, ist die Wahrscheinlichkeit, eine Schwangerschaft zu verhindern hoch – sie liegt bei bis zu 98 Prozent.

Findet der Eisprung gerade statt, oder hat vor ein paar Stunden stattgefunden, kann trotz Einnahme der Pille danach eine Schwangerschaft eintreten – in diesem Fall ist die Pille danach wirkungslos.

Da die Eizelle jedoch nur ein paar Stunden lang fruchtbar ist, ist die Wahrscheinlichkeit für solch einen Zufall eher gering, aber möglich. Falls schon eine Befruchtung stattgefunden hat, wird eine bestehende Schwangerschaft durch die Pille danach weder beendet noch gefährdet.

Achtung: Die Pille danach ist eine reine Notfall-Verhütung! Sie sollte nicht regelmäßig eingenommen werden. Und auch nach der Einnahme gilt diese nur dem einmaligen, vorhergegangenen Verhütungspatzer. Danach müssen Sie sich weiterhin mit Kondom oder anderen Verhütungsmethoden schützen.

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Die Pille danach: Nebenwirkungen

Bei der Pille danach handelt es sich nicht mehr um eine Hormonbombe. Sie kann Nebenwirkungen haben, ist aber insgesamt gut verträglich. Längerfristige und schwerwiegende Effekte müssen nicht erwartet werden. Folgende Symptome können nach Einnahme der Pille danach eintreten:

  • Zyklusverschiebungen
  • Zwischenblutungen
  • Bauchschmerzen
  • Schwindel
  • Brustspannen
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit

Sollten Sie sich in den ersten drei Stunden nach Einnahme der Pille danach erbrechen müssen, sollten Sie die Pille danach noch einmal so schnell wie möglich einnehmen.

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Wo kann man die Pille danach kaufen?

Seit 2015 ist die Pille danach rezeptfrei in Apotheken erhältlich – Sie müssen also vorher keinen Arzt aufsuchen!

Die Kosten belaufen sich auf zwischen 16 und 35 Euro pro Pille, wobei die Präparate mit dem Wirkstoff Ulipristal teurer sind (ca. 35 Euro), als solche mit Levonorgestrel ( ca. 18 Euro).

Wer unter 22 Jahre alt ist, kann die Pille danach kostenlos erhalten. Dafür müssen Sie jedoch vorher einen Arzt aufsuchen und sich das Notfallverhütungsmittel verschreiben lassen.