
Morgendliche Übelkeit ist häufig eines der ersten Anzeichen für eine Schwangerschaft. Dieses Symptom ist allerdings bei jeder Frau unterschiedlich stark ausgeprägt und tatsächlich kommt es auch nicht bei jeder Schwangeren zu der Übelkeit am Morgen. Solltet auch Ihr zu den werdenden Müttern gehören, denen es morgens den Magen umdreht, müsst Ihr Euch aber keine Sorgen machen. Schwangerschaftsübelkeit ist ein gutes Zeichen und in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft auch völlig normal.
Warum ist mir in der Schwangerschaft so übel?
In der Regel ist das Gefühl der Übelkeit ein natürlicher Schutzmechanismus des Körpers, um giftige Stoffe mittels Erbrechen auszuspülen. In der Schwangerschaft wird die Übelkeit vor allem durch den stark angestiegenen Spiegel des Schwangerschaftshormons HCG hervorgerufen. Dieser sinkt meist wieder, sobald der dritte Schwangerschaftsmonat erreicht ist und prompt verschwindet damit auch die Übelkeit wieder.
Wann tritt Schwangerschaftsübelkeit auf?
Werdenden Müttern ist häufig im ersten Trimester, besonders zwischen der 06. und der 12. Schwangerschaftswoche übel und dann vor allem in den Morgenstunden direkt nach dem Aufwachen. Natürlich gibt es auch Frauen, die eher nachmittags oder aber den ganzen Tag über mit dem Unwohlsein in der Magengegend zu kämpfen haben - das ist von Frau zu Frau sehr unterschiedlich. Sollte Eure Übelkeit sich auch mit fortschreitender Schwangerschaft nicht bessern oder Ihr Euch sehr häufig übergeben müssen, empfiehlt sich ein Besuch beim Frauenarzt, da es sich hierbei um eine Hyperemesis gravidarum handeln kann, eine besonders schwere Form der Schwangerschaftsübelkeit. Diese kommt glücklicherweise aber nur sehr selten vor. Berühmtes Beispiel für dieses Leiden ist die Herzogin Kate, die sehr unter Ihren Schwangerschaften leidet.
Was hilft bei Schwangerschaftsübelkeit?
- Ein wichtiges Thema während der Schwangerschaft ist die richtige Ernährung. Es gibt bestimmte Speisen, die Ihr lieber nicht essen solltet. Dazu gehören zum Beispiel rohes Fleisch oder auch roher Fisch. Rohmilchprodukte sollten ebenfalls von Eurem Speiseplan entfernt werden. Käsesorten wie Brie, Feta und Camembert könnt Ihr erst nach der Schwangerschaft wieder ohne Bedenken genießen. Hier findet ihr umfassende Informationen zur gesunden Ernährung in der Schwangerschaft.
- Durch das Erbrechen verliert der Körper viel Flüssigkeit. Deswegen solltet Ihr unbedingt darauf achten, immer ausreichend zu trinken. Gegen die Übelkeit hilft Tee besonders gut - zum Beispiel aus Ingwer. Dieser hat zusätzlich eine entzündungshemmende Wirkung und stärkt das Immunsystem. Aber Achtung: Ingwer solltet Ihr nur im ersten Trimester der Schwangerschaft zu Euch nehmen, da er wehenfördernd wirken kann.
- Schont Euren Magen mit mehreren kleinen Portionen, die Ihr über den Tag verteilt zu Euch nehmt. Zusätzlich wird so verhindert, dass Euer Blutzuckerspiegel zu stark absinkt. Stark gewürzte Speisen sind ebenfalls oft schwer bekömmlich und belasten den Magen zusätzlich.
- Bewegung an der frischen Luft kann wahre Wunder bewirken. Auch feste Routinen unterstützen das Wohlbefinden - ein kleiner Spaziergang am Morgen bringt Euren Kreislauf in Schwung und weckt die Lebensgeister.
- Bitterstoffe, wie sie z. B. in Ruccola, Pampelmusen oder Artischocken vorkommen, können ebenfalls bei Übelkeit helfen. Viele werdende Mütter berichten auch von Heißhungerattacken auf bittere Lebensmittel. Gebt diesen Gelüsten ruhig nach - Euer Körper weiß am besten, was er in dieser Phase benötigt.
- Akupunktur ist eine sanfte und wirksame Methode, dem Unwohlsein entgegenzuwirken. Der Druck auf den Punkt Kei-Nuan am Handgelenk soll besonders bei Übelkeit helfen.
- Ätherische Öle verbreiten einen angenehmen Duft und helfen Euch bei der Entspannung. Stellt einfach kleine Schüsseln mit Wasser und einigen Tropfen ätherischen Öls zu Hause auf.
Hausmittel und Medikamente gegen Schwangerschaftsübelkeit
Ist die Übelkeit in der Schwangerschaft nur leicht, können die oben genannten Tipps oder Hausmittel schnell Linderung bringen. In manchen Fällen kommt es allerdings zu häufigem Erbrechen und extremer Übelkeit, die auf jeden Fall von Eurem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin untersucht werden sollten. Häufig helfen Folsäure-Tabletten oder Mittel mit Vitamin B die Symptome zu lindern. Solche Präparate bekommt Ihr zwar auch rezeptfrei in der Apotheke, eine Absprache mit dem Gynäkologen ist aber trotzdem empfehlenswert, damit auch gezielt die Ursache für die Übelkeit behandelt werden kann.
Häufig werden Schwangeren auch H1-Antihistamine verschrieben, um die Übelkeit und den Brechreiz zu behandeln. Antihistamine sind allerdings für ihre ermüdende Wirkung bekannt, weswegen sie am besten nur abends eingenommen werden sollten.