Experten zufolge ist das Bewusstsein für Geschlechtskrankheiten innerhalb der letzten Jahre zurückgegangen. Das ist eine gefährliche Entwicklung, denn diese können im schlimmsten Falle zu ernsten Beschwerden zu Unfruchtbarkeit führen. Unter anderem äußern sich sexuell übertragbare Krankheiten durch Veränderungen der Haut wie Hautausschlag, Juckreiz oder nicht abheilende Hautverletzungen. Wir erklären, welche 5 Geschlechtskrankheiten Sie an der Haut erkennen können.
5 Geschlechtskrankheiten, die an der Haut sichtbar sind
- Gonorrhoe (Tripper)
Bei Gonorrhoe, umgangssprachlich als Tripper bezeichnet, handelt es sich um eine meldepflichtige, sexuell übertragbare Krankheit. Da die Erreger (Gonokokken) sehr empfindlich sind, kann die Geschlechtskrankheit nicht über Toilette und Co übertragen werden. Charakteristisch für den Tripper ist ein beschwerdearmer Verlauf. Häufig treten jedoch sowohl bei Frau als auch Mann ein Brennen beim Wasserlassen und Juckreiz auf. Bei Frauen kann ein weißlicher Ausfluss hinzukommen. Wenn die Krankheit fortschreitet und die Erreger in die Blutbahn gelangen, kann sie sich zudem durch Hautausschläge und andere Symptome wie Fieber bemerkbar machen. Ein Tripper sollte immer schnell behandelt werden, da er zur Unfruchtbarkeit führen kann.
- Syphilis
Die Syphilis ist eine Geschlechtskrankheit, die durch Bakterien übertragen wird. Ein typisches Symptom der Erkrankung ist der nicht juckende Hautausschlag, der meist an Bauch, Brust oder Rücken auftritt – dabei handelt es sich um kleine hell- bis dunkelrote Flecken oder Knötchen. Bei der Frau entwickeln sich die Knötchen meist an den Schamlippen, dem Scheidenvorhof oder der Klitoris. Wird die Syphilis in diesem Stadium nicht mit Antibiotika behandelt, kann sie im schlimmsten Fall sogar auf die Organe übergehen und das Nervensystem angreifen.
- Chlamydien
Chlamydien sind mit rund 300.000 jährlichen Neuinfektionen die am meisten verbreitete Geschlechtskrankheit in Deutschland. Die Erkrankung wird durch Bakterien verursacht und äußert sich durch Juckreiz, Entzündungen im Bereich der Schleimhaut und Schmerzen beim Wasserlassen, die auch zusammen mit Unterbauchschmerzen auftreten können. Eine Chlamydien-Infektion sollte mit Antibiotika behandelt werden, da auch sie Unfruchtbarkeit oder Eileiterschwangerschaften begünstigen kann. Gefährlich ist die Infektion, da sie ebenfalls beschwerdefrei verlaufen kann und so lange unentdeckt bleibt.
- Feigwarzen
Feigwarzen werden von Humanen Papilloma-Viren (HPV) verursacht, die auch für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich sind. Es handelt sich dabei um stecknadelgroße Papeln im Genital- oder Analbereich, die, wenn sie äußerlich auftreten, meist vom Betroffenen selbst behandelt werden können. Hierfür gibt es spezielle Lösungen und Cremes. In der Regel sind die Feigwarzen ungefährlich, jedoch können sie im Analbereich juckende Entzündungen hervorrufen.
- Genitalherpes
Die meisten Menschen kennen Herpes als Bläschen im Mundbereich. Die Herpes-simplex-Viren können jedoch auch im Intimbereich juckende, brennende Bläschen verursachen. Diese treten in Gruppen auf und können einreißen, nässen und anschließend eine Kruste bilden. Die Erkrankung gilt als sehr schmerzhaft und kann zusätzlich bei Frauen mit Schmerzen beim Wasserlassen einhergehen.
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Geschlechtskrankheiten: Nicht nur an der Haut im Intimbereich sichtbar
Laut Dr. med. Alice Martin, Ärztin und Mitgründerin der Online - Hautarztpraxis dermanostic, äußern sich Geschlechtskrankheiten nicht nur durch Symptome an den Geschlechtsorganen. Sie erklärt: "Die Krankheitserreger können auch die Schleimhäute an Mund, After, im Rachen, an den Augen aber auch auf der kompletten Haut betreffen und dort für Beschwerden sorgen."