Diabetes Typ 2: Diese Ursachen stecken dahinter

Bei Diabetes handelt es sich um eine ernste Krankheit, die verschiedene Folgeerkrankungen hervorrufen kann. Doch wie entsteht Diabetes Typ 2? Wir erklären, welche Ursachen dahinterstecken. 

Bei Diabetes handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der die Blutzuckerregulierung im Körper nicht richtig funktioniert. Wenn wir essen, werden Kohlenhydrate in Form von Zucker (Glukose) in den Verdauungstrakt aufgenommen. Die Bauchspeicheldrüse produziert normalerweise das Hormon Insulin als Reaktion auf den Anstieg des Blutzuckerspiegels nach einer Mahlzeit. Insulin ermöglicht es den Zellen im Körper, Glukose aus dem Blut aufzunehmen und sie als Energiequelle zu nutzen. 

Bei Typ-2-Diabetes haben die Körperzellen eine verringerte Empfindlichkeit gegenüber Insulin, was als Insulinresistenz bezeichnet wird. Dadurch können die Zellen nicht mehr effektiv auf das Insulin reagieren und die Glukoseaufnahme wird beeinträchtigt. Bei Typ-1-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse kein oder nur sehr wenig Insulin, da die insulinproduzierenden Zellen zerstört wurden. Aufgrund der Insulinresistenz oder des Insulinmangels bleibt die Glukose im Blutkreislauf und der Blutzuckerspiegel steigt an. Dies wird als Hyperglykämie bezeichnet. Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form von Diabetes und tritt meist im Erwachsenenalter auf. 

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Im Video: Diabetes Typ 1 und Typ 2 - was ist der Unterschied?

Diabetes Typ 2: Ursachen für die Insulinresistenz

Für den Typ-2-Diabetes sind die Gene nur minimal verantwortlich. Forschende gehen davon aus, dass zwar die Neigung zur Insulinresistenz vererbt werden kann. Allerdings bricht ein Diabetes Typ 2 trotz Veranlagung nur dann aus, wenn ein ungesunder Lebensstil praktiziert wird. Zu den Hauptursachen gehören BewegungsmangelÜbergewicht und die falsche Ernährung

Eine Ernährung, die reich an zuckerhaltigen Getränken, verarbeiteten Lebensmitteln, gesättigten Fettsäuren und Transfetten ist, erhöht das Risiko für die Entwicklung von Diabetes Typ 2 stark. Eine hohe Aufnahme von raffinierten Kohlenhydraten wie Weißmehlprodukten, Süßigkeiten und zuckerhaltigen Snacks kann den Blutzuckerspiegel stark ansteigen lassen und langfristig eine Insulinresistenz hervorrufen. Ebenfalls kann eine übermäßige Kalorienzufuhr und ein Mangel an Ballaststoffen in der Ernährung das Risiko für Diabetes Typ 2 erhöhen. Häufige Zwischenmahlzeiten mit kurzkettigen Kohlenhydraten (Zucker) zwingen die Bauchspeicheldrüse dazu, ständig Insulin zu produzieren. So entsteht über Jahrzehnte hinweg schleichend eine Insulinresistenz, die schließlich zur Insulinabhängigkeit führt. Umso wichtiger ist bei Typ-2-Diabetes die frühzeitige Erkennung und rechtzeitige Anpassung des Lebensstils.

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Ursachen der anderen Diabetes Typen

Bei Typ-1-Diabetes hingegen handelt es sich um eine erblich bedingte Autoimmunerkrankung. Dabei identifiziert das Immunsystem fälschlicherweise die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse als feindlich und greift sie an. Die Folge: Der Pankreas kann kein Insulin mehr produzieren, wodurch Betroffene einen absoluten Insulinmangel erleiden und für den Rest des Lebens auf die äußere Zufuhr von Insulin angewiesen sind. Diabetes Typ 1 bricht meist bereits im Kindes- oder Jugendalter aus und neben der Genetik scheinen auch Virusinfektionen sowie Umweltfaktoren eine Rolle zu spielen.

Hinter dem Begriff Diabetes Typ 3 stecken vor allem seltene Formen der Zuckerkrankheit, die nicht den anderen Typen zugeordnet werden können. Typ-3-Diabetes entsteht unter anderem infolge von Entzündungen oder Operationen an der Bauchspeicheldrüse, einer dauerhaften Behandlung mit Cortison oder Störungen der Hormonsysteme des Körpers, z.B. Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nebennieren. In der Behandlung steht die Therapie der verursachenden Krankheit im Vordergrund, da sich dadurch in den meisten Fällen auch der Blutzuckerspiegel wieder bessert.

Schwangerschaftsdiabetes, auch als Typ-4-Diabetes oder Gestationsdiabetes bezeichnete Form, können Frauen während einer Schwangerschaft entwickeln. Aufgrund hormonell bedingter Veränderungen des Stoffwechsels kann es dabei zu einer vorübergehenden Insulinresistenz kommen. Bleibt der Schwangerschaftsdiabetes unentdeckt und unbehandelt, kann dies beim ungeborenen Kind verstärktes Wachstum, Komplikationen bei der Geburt sowie Fehlbildungen zur Folge haben. Daher zahlen die gesetzlichen Krankenkassen einen Glukosetoleranztest, welcher üblicherweise zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird. Bei entsprechender Behandlung verschwindet der Diabetes nach der Schwangerschaft fast immer wieder, jedoch verbleibt in der Folge ein erhöhtes Risiko für Diabetes Typ 2.

Wichtig: Diabetiker:innen sollten ihren Blutzuckerspiegel stets mit einem Messgerät kontrollieren und dementsprechend ihre Insulindosis anpassen. Günstige Blutzuckermessgeräte finden Sie online bereits ab 15 bis 25 Euro, z.B. von Medisana oder Adia. Zusätzlich sind regelmäßige Kontrolltermine und die Rücksprache mit der behandelnden Ärztin bei Diabetes Pflicht!

Neue Studie: Wie der Chronotyp Diabetes beeinflusst

Unter Chronotyp wird in der Forschung das präferierte Schlaf-Wach-Muster einer Person verstanden. Grundsätzlich gibt es Morgentypen, Abendtypen und Mischtypen. Manche Konzepte orientieren sich am Tierreich und benennen bis zu vier Chronotypen mit individueller Schlaf-Wach-Ausprägung. In einer Langzeitstudie aus den USA ermittelten Forschende nun die potenziellen gesundheitlichen Auswirkungen bestimmter Chronotypen. Das Ergebnis: Abendmenschen – also solche, die während der Abendstunden am aktivsten und wachsten waren und erst spät zu Bett gehen – haben im Vergleich zu Morgenmenschen mit 54 Prozent ein deutlich höheres Risiko, ungesunde Verhaltensweisen zu entwickeln.

Das Risiko, dass Abendmenschen einen höheren BMI haben, schlecht essen und schlecht schlafen, ist größer. Dies wiederum hat direkten Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit, Diabetes-Typ-2 zu entwickeln. Laut der US-Studie war das Risiko für Diabetes bei den Nachteulen etwa 72 Prozent. An der Studie nahmen fast 64.000 Krankenschwestern teil, die von 2009 bis 2017 alle zwei Jahre umfassende Fragebögen ausfüllten, um Schlafgewohnheiten und Gesundheitsdaten zu aktualisieren.

Folgen von Diabetes Typ 2

Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Diabetes Typ 2 ist wichtig. Der erhöhte Blutzuckerspiegel kann nicht nur Symptome wie übermäßigen Durst, häufiges Wasserlassen, Müdigkeit, Gewichtsverlust oder verschwommenes Sehen hervorrufen, langfristig kann unbehandelter Diabetes zu schwerwiegenden Komplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenproblemen, Nervenschäden, Augenerkrankungen und Wundheilungsstörungen führen.

Die Behandlung von Diabetes zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Dies kann durch eine Kombination aus gesunder Ernährung, regelmäßiger körperlicher Aktivität, Medikamenteneinnahme oder Insulintherapie, Gewichtskontrolle und regelmäßigen ärztlichen Untersuchungen erreicht werden.

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Diabetes Typ 2 vorbeugen

Es gibt verschiedene Maßnahmen, um dem Entstehen von Diabetes Typ 2 vorzubeugen. Besonders effektiv sind diese Tipps:

1. Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Protein und gesunden Fetten ist. Vermeiden Sie den übermäßigen Konsum von zuckerhaltigen Getränken, verarbeiteten Lebensmitteln und gesättigten Fetten.

2. Gewichtskontrolle: Übergewicht und Fettleibigkeit sind wichtige Risikofaktoren für Diabetes Typ 2. Versuchen Sie, ein gesundes Gewicht zu erreichen und zu halten, indem Sie regelmäßige körperliche Aktivität in Ihren Alltag integrieren und sich kalorienarm ernähren.

3. Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und das Risiko für Diabetes Typ 2 zu senken. Versuchen Sie, mindestens 150 Minuten moderate bis intensive körperliche Aktivität pro Woche einzuplanen, wie zum Beispiel Spaziergänge, Radfahren, Schwimmen oder Krafttraining.

4. Rauchen aufgeben: Rauchen erhöht das Risiko für viele Krankheiten, einschließlich Diabetes Typ 2. Wenn Sie rauchen, ist es daher ratsam, mit dem Rauchen aufzuhören.

5. Stressmanagement: Chronischer Stress kann den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Finden Sie Wege, um Stress abzubauen, wie zum Beispiel durch Entspannungstechniken, regelmäßige Bewegung, ausreichend Schlaf und soziale Unterstützung.

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