Diabetes Typ 1: Diese Folgeerkrankungen können lebensbedrohlich sein

Diabetes Typ 1 ist eine Autoimmunerkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin produziert. Hohe Blutzuckerwerte können langfristig zu Folgeerkrankungen führen, die lebensbedrohlich sein können.

Was ist Diabetes Typ 1?

Betroffene des Diabetes Typ 1 haben einen erhöhten Blutzuckerspiegel, da ihre Bauchspeicheldrüsen kaum oder kein Insulin produzieren kann. Grund dafür ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das eigene Immunsystem die insulinbildenden Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse angreift und beschädigt. Da dem Körper nun nicht genügend Insulin bereitsteht, um den mit der Nahrung aufgenommenen Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren, steigt der Blutzuckerspiegel. Ein auf Dauer zu hoher Blutzuckerspiegel hat sehr negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Gefäßen, Organen und Nerven.

Symptome des Typ-1-Diabetes

Wer unter Diabetes Typ 1 leidet, muss sich mehrmals täglich das Hormon Insulin von außen zuführen. Die Menge des verabreichten Insulins hängt von der Schwere der Beta-Zellen-Beschädigung ab. Für gewöhnlich verläuft der angeborene Diabetes anfänglich symptomlos. Hat das eigene Immunsystem aber erst einmal 80 Prozent der Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse zerstört, kann Insulin nicht mehr in ausreichender Menge hergestellt werden. Spätestens jetzt machen sich klassische Symptome der Autoimmunerkrankung bemerkbar. Dazu gehören:

  • Müdigkeit
  • starker Durst
  • häufiges Wasserlassen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • trockene Haut
  • die ausgeatmete Luft riecht nach Azeton

Diabetes Typ 1 wird mit regelmäßigen Insulininjektionen behandelt. Auch eine angepasste, möglichst zuckerfreie Diät spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung der Erkrankung. 

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Video: Das sind die Unterschiede zwischen Diabetes Typ 1 und Typ 2

Diabetes Typ 1: Diese Folgeerkrankungen können lebensbedrohlich sein

1. Gestörter Schlaf

Viele Betroffene von Diabetes Typ 1 leiden unter gestörtem Schlaf. Dies kann mehrere Ursachen haben. Zum einen muss auch nachts in regelmäßigen Abständen der Blutzuckerwert gemessen werden. Oft müssen Insulinspritzen dann auch während der späteren Abend- und Nachtstunden gesetzt werden. Zusätzlich sorgen Zustände wie sehr hohe oder sehr niedrige Blutzuckerspiegel dafür, dass ein ruhiger, erholsamer Schlaf gestört wird. Der vermehrte Harndrang vieler Typ-1-Diabetiker macht regelmäßige, nächtliche Toilettengänge nötig. Für viele Zuckerkranke ist Schlaf daher Mangelware. Studien zeigten aber bereits, dass ein erholsamer Schlaf ohne Unterbrechungen elementar für unsere Gesundheit ist. Durch die unregelmäßigen Schlafmuster von Betroffenen der angeborene Diabetes kann sich die Krankheit mitunter sogar verschlechtern.

2. Beeinträchtigtes Sehvermögen

Zu viel Zucker im System löst kleinste, chronische Entzündungen aus. Hohe Blutzuckerwerte schädigen auf Dauer dann Gefäße. Vor allem die kleinen Gefäße der Netzhaut reagieren sensibel auf hohe Blutzuckerwerte. Nicht selten nimmt die Netzhaut bei einer Diabeteserkrankung enormen Schaden. Dann ist die Rede von einer diabetischen Retinopathie. Da die Blutgefäße der Netzhaut beschädigt werden, findet keine ausreichende Durchblutung der Sehzellen mehr statt. Das beeinträchtigt das Sehvermögen von Typ-1-Diabetikern mitunter stark. Wird der Sehverlust nicht rechtzeitig bemerkt, kann die Netzhaut bis zur kompletten Erblindung geschädigt werden.

3. Anfälligkeit für Zahnerkrankungen

Man möchte eigentlich denken, dass es um die Zahngesundheit bei Menschen, die kaum oder gar keinen zusätzlichen Zucker konsumieren, sehr gut bestellt sein sollte. Tatsächlich leiden Betroffene von Diabetes aber dreimal häufiger an Parodontitis als Menschen ohne Zuckerkrankheit. Parodontitis ist die medizinische Bezeichnung für die Entzündung des Zahnhalteapparates. Dabei entzündet sich das Zahnfleisch und weicht mit der Zeit vom Zahn zurück. Zähne lockern sich dann und fallen bei schweren Verläufen sogar aus. Ursache der diabetischen Parodontitis scheint das geschwächte Immunsystem zu sein, das es Bakterien erleichtert, sich am Zahnhals festzusetzen.

4. Blasenschwäche

Hohe Blutzuckerwerte können Blasenreizungen verursachen. Zucker stört und beschädigt Nerven, die für die Blasenentleerung verantwortlich sind. Es folgen Fehlfunktionen, bei denen die gestörten Nerven falsche Signale senden, es kommt zu übermäßigem Harndrang oder Tröpfcheninkontinenz. Eine weitere Ursache des erhöhten Harndrangs ist die zuckerbedingte vermehrte Harnbildung. Um überschüssigen Zucker aus dem Körper auszuwaschen, wird mehr Harnflüssigkeit produziert.

5. Depressionen

Die langfristigen Folgen eines unzureichend eingestellten Diabetes mellitus sind vielfältig und betreffen zahlreiche Organe und Regionen des Körpers. Dazu gehören auch das Gehirn und die Psyche: Eine Diabeteserkrankung kann mit Stress, Depressionen, Gedächtnis- oder Ess-Störungen verbunden sein. Rund 15 von 100 Frauen und Männer haben aufgrund ihrer Erkrankung ein hohes Stress-Niveau, 19 von 100 Frauen und 12 von 100 Männern mit Diabetes berichten über Depressionen

Unterschied zwischen Typ-1- und Typ-2-Diabetes

  • Diabetes Typ 1: Bei Diabetes Typ 1 produziert die Bauchspeicheldrüse nicht mehr ausreichend Insulin. Insulin ist ein Hormon, das dem Körper dabei hilft, Zucker aus der Nahrung in die Zellen zu transportieren. Ohne Insulin gelangt der Zucker ins Blut und der Blutzuckerspiegel steigt an.

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  • Diabetes Typ 2: Bei Diabetes Typ 2 produziert die Bauchspeicheldrüse zwar Insulin, aber der Körper kann das Insulin nicht richtig nutzen. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel an.

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