Bei Diabetes Typ 2 werden die Körperzellen gegenüber dem Hormon Insulin empfindlich (Insulinresistenz), sodass der Zucker aus dem Blut nicht mehr ausreichend in die Zellen gelangt. Früher galt die Krankheit als "Altersdiabetes", da sie hauptsächlich ältere Menschen bekamen. Verschiedene Risikofaktoren sorgen jedoch dafür, dass Diabetes Typ 2 immer verstärkter bei jüngeren Erwachsenen und auch bei Kindern auftritt.
Im Video: Diabetes Typ 1 und Typ 2 - was ist der Unterschied?
Wie entsteht Diabetes Typ 2?
Anzeichen für Diabetes Typ 2
- Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwäche
- schlecht heilende Wunden
- Neigung zu Infektionen
- trockene oder juckende Haut
- vermehrter Durst
- häufiges Wasserlassen
- Infektionen im Genitalbereich, Harnwegsinfekte
- Sehstörungen, wechselnde Sehstärke
- Muskelkrämpfe
- Durchblutungsstörungen
- Nervenerkrankungen
- Übelkeit, Bauchschmerzen
- Menstruationsstörungen, verminderte Fruchtbarkeit
- Potenzstörungen, Libidoverlust
- Fuß- und Scheidenpilz
- Bei Kindern: Wachstumsstörungen, Bettnässen und Gewichtsabnahme
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Risikofaktoren von Diabetes Typ 2
Beeinflussbare Faktoren
Übergewicht
Bewegungsmangel
Übergewicht entsteht durch eine zu hohe Kalorienaufnahme und Bewegungsmangel. Der Körper verbrennt nicht genug Energie, sondern lagert diese als Fettdepots an. Ein Überschuss an Kalorien spiegelt sich in einem erhöhten Blutzuckerspiegel wieder.
Metabolisches Syndrom
Zum Metabolischen Syndrom gehört neben Übergewicht auch die bauchbetonte Fettsucht, erhöhte Blutfettwerte, Bluthochdruck und eine Insulinresistenz. Das Syndrom gilt daher als wichtiger Risikofaktor für Diabetes Typ 2 sowie für Schlaganfall und Herzinfarkt.
Nicht beeinflussbare Faktoren
Alter
Im zunehmenden Alter kann die Produktion von Insulin nachlassen. Die Bauchspeicheldrüse schüttet zum Ausgleich vermehrt Insulin aus, wodurch die Wirksamkeit auf die Zellen gemindert wird.
Vererbung
Die Genetik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Töchter, deren Mütter an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, haben ein 50-prozentiges Risiko, ebenfalls zu erkranken. Sind beide Elternteile erkrankt, steigt das Risiko für die Kinder sogar auf 80 Prozent.
Hormonelle Erkrankungen
Erkrankungen wie das PCO-Syndrom können ebenfalls das Risiko für Diabetes erhöhen.
Weitere Risikofaktoren für Diabetes Typ 2
- Medikamente wie Verhütungspille, harntreibende Mittel (Diuretika), Blutdrucksenker und Antidepressiva
- Rauchen
- Depressionen
- ballaststoffarme Ernährung
- fett- und zuckerreiche Ernährung
- hoher Koffeinkonsum
- Zusammensetzung des Blutplasmas (z. B. Vorkommen mehrfach ungesättigter Fettsäuren, Aminosäuren etc.)
Diagnose von Diabetes Typ 2
- der Blutzuckerspiegel bei mindestens zwei unabhängigen Messungen nüchtern 126 mg/dl (7,0 mmol/l) oder höher beträgt.
- der Blutzuckerspiegel (nüchtern oder nicht) bei zwei unabhängigen Messungen über 200 mg/dl (11,1 mmol/l) beträgt.
- der Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c 6,5 Prozent (48 mmol/mol) oder höher beträgt.
Behandlung von Diabetes Typ 2
Die Behandlung von Diabetes Typ 2 zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren und das Risiko von Komplikationen zu verringern. Die Therapie umfasst in der Regel eine Kombination aus folgenden Maßnahmen:
1. Lebensstiländerung: Eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und Gewichtsmanagement sind wichtige Säulen der Behandlung von Diabetes Typ 2. Eine ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker und gesättigten Fettsäuren sowie reich an Ballaststoffen und komplexen Kohlenhydraten kann helfen, den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Regelmäßige körperliche Aktivität verbessert die Insulinempfindlichkeit und trägt zur Blutzuckerkontrolle bei. Ein Gewichtsverlust kann ebenfalls den Blutzuckerspiegel senken.
2. Medikamente: In einigen Fällen kann es notwendig sein, Medikamente einzunehmen, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Es gibt verschiedene Arten von Medikamenten zur Behandlung von Diabetes Typ 2, darunter orale Antidiabetika (z.B. Metformin, Sulfonylharnstoffe, DPP-4-Inhibitoren) und/oder Insulininjektionen. Die Wahl der Medikamente hängt von individuellen Faktoren wie dem Schweregrad des Diabetes, dem Vorhandensein anderer Erkrankungen sowie der Verträglichkeit ab.
3. Blutzuckerkontrolle: Regelmäßige Blutzuckermessungen sind wichtig, um den Erfolg der Behandlung zu überwachen und Anpassungen vorzunehmen. Dies kann durch Selbstmessung des Blutzuckerspiegels zu Hause oder durch den Besuch eines Arztes erfolgen.
4. Kontrolle von Begleiterkrankungen: Diabetes Typ 2 geht oft mit anderen gesundheitlichen Problemen einher, wie z.B. Bluthochdruck oder einem erhöhten Cholesterinspiegel. Die Kontrolle dieser Begleiterkrankungen ist wichtig, um das Risiko von Komplikationen zu verringern. Dies kann den Einsatz von Medikamenten zur Senkung des Blutdrucks oder Cholesterins erfordern.
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