Diabetische Nephropathie: Wenn Diabetes die Nieren schädigt

Bei Diabetes handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, die unter anderem die Nieren schädigen und eine Diabetische Nephropathie hervorrufen kann. Wir erklären, was es mit der Erkrankung auf sich hat. 

Bei Diabetes handelt es sich um eine chronische Stoffwechselerkrankung, bei der der Körper Probleme hat, den Blutzucker richtig zu regulieren. Bei gesunden Menschen produziert die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin, das den Blutzuckerspiegel kontrolliert, während bei Menschen mit Diabetes entweder die Insulinproduktion nicht richtig funktioniert (Typ-1-Diabetes) oder die Körperzellen nicht angemessen auf Insulin reagieren (Typ-2-Diabetes).

Liegt ein Typ-1-Diabetes vor, zerstört das Immunsystem fälschlicherweise die Insulin produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, was zu einem absoluten Insulinmangel führt. Dies erfordert die lebenslange Einnahme von Insulininjektionen oder die Verwendung einer Insulinpumpe, um den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Im Falle von Typ-2-Diabetes produziert die Bauchspeicheldrüse weiterhin Insulin, aber die Körperzellen reagieren nicht mehr richtig darauf. Dies wird als Insulinresistenz bezeichnet. Im Laufe der Zeit kann die Bauchspeicheldrüse auch weniger Insulin produzieren, was zu einem relativen Insulinmangel führt. Typ-2-Diabetes kann durch eine gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Gewichtsabnahme und gegebenenfalls Medikamente behandelt werden. Es gibt auch andere Arten von Diabetes, wie Schwangerschaftsdiabetes, die während der Schwangerschaft auftritt. 

Da Diabetes eine ständige Überwachung des Blutzuckerspiegels, eine Medikamenteneinnahme, gesunde Ernährung sowie regelmäßige körperliche Aktivität erfordert, kann die Erkrankung die Lebensqualität Betroffener beeinträchtigen und zu einer erheblichen Belastung werden. 

Im Video: Diabetes Typ 1 und Typ 2 - was ist der Unterschied?

Was ist diabetische Nephropathie?

Die Nieren sind lebenswichtige Organe in unserem Körper, die für die Ausscheidung von Abfallstoffen, die Regulation des Wasserhaushalts und des Blutdrucks sowie die Produktion bestimmter Hormone verantwortlich sind. 

Eine häufige Komplikation bei Diabetes ist die diabetische Nephropathie, auch bekannt als diabetische Nierenerkrankung. Dabei schädigt der hohe Blutzuckerspiegel im Laufe der Zeit die kleinen Blutgefäße in den Nieren, was wiederum die Nierenfunktion stört und im schlimmsten Fall ein chronisches Nierenversagen zur Folge hat. In diesem Fall können die Nieren Abfallstoffe und überschüssige Flüssigkeit aus dem Blut nicht mehr filtern. Menschen mit Diabetes haben oft auch einen hohen Blutdruck. Dieser kann die Nieren zusätzlich belasten und das Risiko von Nierenschäden erhöhen.

Die diabetische Nephropathie entwickelt sich in der Regel über Jahre oder sogar Jahrzehnte hinweg, ohne dass zunächst erkennbare Symptome auftreten. In späteren Stadien können jedoch Anzeichen wie erhöhter Blutdruck, Schwellungen (insbesondere in den Beinen und im Gesicht), erhöhte Eiweißausscheidung im Urin und eine verringerte Nierenfunktion auftreten. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine der Hauptursachen für Nierenversagen und sie kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen, einschließlich der Notwendigkeit von Dialyse oder einer Nierentransplantation.

Außerdem: Der hohe Blutzuckerspiegel bei Diabetes kann außerdem zu Veränderungen im Urin führen, wie zum Beispiel einem erhöhten Glukosegehalt. Dies schafft eine günstige Umgebung für das Wachstum von Bakterien und erhöht das Risiko von Harnwegsinfektionen. Obendrein kann Diabetes die Durchblutung der Nieren beeinträchtigen, wodurch es zu einer verminderten Ausscheidung von Abfallstoffen und einer erhöhten Konzentration von bestimmten Substanzen im Urin kommen kann. Diese kann das Risiko von Nierensteinen erhöhen.

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Nierenschaden bei Diabetes vorbeugen

Menschen mit Diabetes sollten daher Maßnahmen ergreifen, um ihre Nieren zu schützen. Zu den Wichtigsten zählen:

1. Blutzuckerspiegel kontrollieren: Die Aufrechterhaltung eines stabilen Blutzuckerspiegels ist entscheidend, um Nierenschäden zu verhindern oder zu verzögern. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen, die Einhaltung des Behandlungsplans und gegebenenfalls eine Anpassung der Medikamente sind wichtig.

2. Blutdruck überwachen: Ein hoher Blutdruck kann die Nieren zusätzlich belasten. Es ist wichtig, den Blutdruck regelmäßig zu kontrollieren und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen, um ihn auf einem gesunden Niveau zu halten. Dies kann eine Kombination aus Medikamenten, gesunder Ernährung, körperlicher Aktivität und Stressmanagement umfassen.

3. Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten ist, kann dazu beitragen, die Nierenfunktion zu schützen. Reduzieren Sie hingegen den Konsum von salzreichen und verarbeiteten Lebensmitteln sowie gesättigten Fettsäuren.

4. Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist wichtig, um die Nierenfunktion zu unterstützen. Trinken Sie genug Wasser, aber achten Sie auch darauf, nicht übermäßig viel Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Nieren nicht zu belasten. 

5. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen: Lassen Sie Ihre Nierenfunktion regelmäßig untersuchen, einschließlich Urin- und Blutuntersuchungen, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin kann Ihnen helfen, den besten Überwachungsplan für Ihre individuellen Bedürfnisse festzulegen.

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Weitere gesundheitliche Folgen bei Diabetes

Aber nicht nur unsere Nieren kann die Erkrankung schädigen, unkontrollierter Diabetes kann auch zu einer Reihe anderer Gesundheitsprobleme führen. Darunter:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Augenerkrankungen
  • Nervenschäden
  • Fußprobleme
  • Hautinfektionen

Diese Komplikationen können im schlimmsten Fall sogar lebensgefährlich werden. Bei Menschen mit Diabetes kann es zu einem plötzlichen Abfall des Blutzuckerspiegels kommen, was eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) hervorruft. Dieser Zustand kann mit Symptomen wie Schwindel, Verwirrtheit, Schwäche, Ohnmacht und in schweren Fällen sogar zu Bewusstlosigkeit oder Krampfanfällen einhergehen.

Bei unbehandeltem oder schlecht kontrolliertem Diabetes kann es zudem zu einer lebensbedrohlichen Ketoazidose kommen. Diese tritt auf, wenn der Körper aufgrund eines Mangels an Insulin beginnt, Fett als Energiequelle abzubauen und Ketone zu produzieren. Ein hoher Ketongehalt im Blut kann den pH-Wert des Körpers verändern und schwere Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Atembeschwerden und Bewusstseinsverlust verursachen.