Harter Stuhlgang kann zu Schmerzen und Unwohlsein im Bauchbereich führen und mit Krämpfen, Blähungen oder einem allgemeinen Gefühl der Völle einhergehen. Ist unser Kot zu hart, erfordert es oft starkes Pressen und Anstrengung, um ihn auszuscheiden. Dies kann zu einer Belastung des Darms und des Anus führen, was wiederum Risse in der Haut (Analfissuren) oder Hämorrhoiden zur Folge haben kann. Kurzum: harter Stuhlgang birgt gesundheitliche Risiken. Doch wie können wir entgegenwirken?
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Im Video: Verstopfung lösen: Diese Hausmittel helfen
Stuhlgang weich machen: Die besten Hausmittel
Es gibt verschiedene Hausmittel, die helfen können, den Stuhl weicher zu machen und Verstopfung vorzubeugen oder zu lindern. Besonders effektiv sind:
Ballaststoffreiche Ernährung
Eine ballaststoffreiche Ernährung ist wichtig, um den Stuhl weicher zu machen und die Darmbewegungen zu fördern. Der Grund: Die unverdaulichen Nahrungsbestandteile binden Wasser im Darm und erhöhen so das Stuhlvolumen, wodurch der Stuhl schneller ausgeschieden wird. Achten Sie daher darauf, ballaststoffreiche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse in Ihren Speiseplan zu integrieren.
Ausreichend Flüssigkeit trinken
Zudem hilft Wasser, den Stuhl weicher zu machen, indem es dem Darm Feuchtigkeit zuführt. Dies erleichtert den Durchgang des Stuhls durch den Darm und verhindert Verstopfung. Außerdem unterstützt ausreichendes Trinken die Produktion von Verdauungssäften. Diese Säfte, etwa Magensäure und Enzyme, sind entscheidend für die Aufspaltung von Nahrungsmitteln und deren Verdauung. Wenn der Körper dehydriert ist, kann die Produktion dieser Verdauungssäfte beeinträchtigt werden, was Verdauungsprobleme zur Folge haben kann. Darüber hinaus fördert Wasser die Beweglichkeit des Darms, wodurch der Stuhl schneller durch den Verdauungstrakt transportiert wird. Trinken Sie mindestens eineinhalb Liter Wasser pro Tag, um hydratisiert zu bleiben.
Leinsamen oder Flohsamen
Leinsamen sind eine besonders gute Quelle für Ballaststoffe und können deshalb dabei helfen, den Stuhl weicher zu machen. Sie können Leinsamen beispielsweise in Ihren Joghurt oder Ihr Müsli, aber auch in Smoothies geben. Flohsamen gelten aufgrund ihres hohen Ballaststoffanteils ebenso als Geheimtipp bei hartem Stuhl und Verstopfung. Sie können Flohsamen in Wasser einweichen und dann trinken oder ebenso zu sich nehmen wie Leinsamen.
Natürliche Abführmittel
Außerdem gibt einige natürliche Abführmittel wie Rizinusöl, Aloe-Vera-Saft oder Sennesblättertee, die den Stuhl weicher machen und die Darmbewegungen fördern können. Es ist jedoch wichtig, diese in Maßen und nach ärztlicher Absprache einzunehmen.
Ausreichend Bewegung
Achten Sie auch auf regelmäßige körperliche Aktivität, um hartem Stuhlgang und Verstopfung vorbeugen. Sie regt die Darmbewegungen an, wodurch der Kot schneller durch den Darm zu transportiert und der Verdauungsprozess unterstützt wird. Hinzu kommt, dass die Bewegung den Stoffwechsel anregt und die Durchblutung im gesamten Körper fördert, einschließlich des Verdauungstrakts. Dies kann die Verdauungseffizienz verbessern und die Aufnahme von Nährstoffen fördern. Versuchen Sie, täglich mindestens 30 Minuten lang aktiv zu sein.
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Ursachen für harten Stuhlgang
Wie bereits erwähnt, sind Bewegung, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie der Verzehr von Ballaststoffen essenziell, um den Stuhlgang weich zu machen. Daher können ein Bewegungs- oder Flüssigkeitsmangel sowie eine ballaststoffarme Ernährung harten Stuhlgang bis hin zu Verstopfung zur Folge haben.
Bestimmte Medikamente können ebenfalls zu hartem Stuhlgang führen. Dazu zählen beispielsweise einige Schmerzmittel, Antidepressiva sowie Eisenpräparate. Auch Stress und Angst können Auswirkungen auf den Stuhlgang haben. In Stresssituationen setzt der Körper Stresshormone frei, die mitunter die Darmbewegung verlangsamen und harten Stuhlgang verursachen.
Schließlich können sich bestimmte Krankheiten, wie das Reizdarmsyndrom, Schilddrüsenunterfunktion oder Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa durch harten Stuhlgang äußern.
Weicher Stuhlgang: Wann ist er zu weich?
Normaler, gesunder Stuhl sollte zwar weich, aber klar geformt sein und eine glatte Oberfläche haben. Eine typische Wurstform ist hier am besten. Aber auch, wenn der Stuhl Risse aufweist, liegt das noch im Normalbereich. Sobald der Stuhl keine richtige Form mehr hat und die Konsistenz breiig ist, handelt es sich bereits um eine Vorstufe von Durchfall. Dieser kann mit einer erhöhten Stuhlfrequenz einhergehen. Hierfür kann es verschiedene Ursachen geben. Dazu zählen beispielsweise Lebensmittelunverträglichkeiten oder Krankheiten wie Morbus Crohn. Wenn die breiige Konsistenz des Stuhls länger anhält und zusätzlich weitere Symptome wie Bauchschmerzen oder Blähungen hinzukommen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen – denn bei permanent breiigem Stuhl werden Ihrem Körper Wasser und wichtige Nährstoffe entzogen. Diese können Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Kreislaufprobleme auslösen.
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