Schwarzer Stuhlgang: Ursachen für Teerstuhl

Schwarzer Stuhlgang: Ursachen für Teerstuhl

Unser Stuhl kann die unterschiedlichsten Farben annehmen. Wenn sich Ihr Kot schwarz färbt, können zwar einige harmlose Gründe dafür verantwortlich sein, aber ebenso auch bestimmte Erkrankungen dahinterstecken. Wir verraten Ihnen, welche fünf Ursachen für den schwarzen Stuhgang infrage kommen.

Die Farbe des Stuhlgangs kann erstaunlich viel über Ihren derzeitigen Gesundheitszustand aussagen. Oftmals stecken zwar lediglich harmlose Ursachen, wie der Verzehr bestimmter Lebensmittel, hinter den Verfärbungen. Doch auch Erkrankungen oder gesundheitliche Schäden können die Farbe der Exkremente verändern. Falls Ihr Stuhlgang einmal sehr dunkel oder sogar pechschwarz sein sollte, könnten die folgenden Ursachen dem Phänomen zugrunde liegen.

Teerstuhl: Ursachen für schwarzen Stuhlgang

1. Lebensmittel

Eine harmlose und vollkommen unbedenkliche Ursache für dunklen Stuhl ist der Konsum bestimmter Lebensmittel. Wenn Sie eine größere Menge Heidelbeeren, Rote Bete, dunkle Schokolade oder Rotwein zu sich nehmen, kann es durchaus dazu kommen, dass am nächsten Tag Ihr Stuhl schwarz verfärbt ist. Dies ist auf die starken, natürlich vorkommenden Farbstoffe solcher Lebensmittel zurückzuführen und keinerlei Grund zur Sorge. Auch rote, grüne und blaue Lebensmittelfarben, die etwa beim Backen verwendet werden, können dunklen Stuhl auslösen. 

Haben Sie jedoch keines der genannten Nahrungsmittel verzehrt, könnten die folgenden Ursachen für das als Teerstuhl oder Meläna bezeichnete Phänomen verantwortlich sein.

2. Eisentabletten

Ein weiterer Grund für Teerstuhl kann die Einnahme von Eisenpräparaten sein. Gerade bei höheren Dosen kann Ihr Stuhl die Farbe Schwarz annehmen, was jedoch unbedenklich ist. Falls sich die Farbe Ihres Stuhls also ändert, weil Sie aufgrund einer Eisenmangelanämie Eisentabletten einnehmen, seien Sie unbesorgt und nehmen Sie die Tabletten nach der Anweisung Ihres Arztes weiter. Treten jedoch zusätzlich unangenehme Symptome wie Bauchschmerzen, Verstopfungen oder andere Beschwerden im Verdauungstrakt auf, sollten Sie Ihren Arzt kontaktieren und das weitere Vorgehen besprechen.

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3. Blutungen im oberen Magen-Darm-Trakt

Neben diesen harmlosen Ursachen kann ein Teerstuhl auch auf eine ernste Erkrankung, die der Behandlung durch einen Arzt bedarf, zurückgehen. Dunkler Stuhl, besonders pechschwarze Stuhlverfärbungen, können nämlich die direkte Folge einer Blutung im Magen oder in der Speiseröhre sein.

Kommt Blut mit Magensäure in Kontakt, wird das hellrote Hämoglobin, welches im Blut für den Sauerstofftransport zuständig ist, zum dunkelroten bis schwarzen Hämatin umgewandelt. Hämatin im Stuhl sorgt dann für die dunkle bis schwarze Farbe.

Blutungen in Ihrem oberen Verdauungstrakt können beispielsweise durch

  • Krampfadern in der Speiseröhre,
  • geplatzte Blutgefäße im Magen, 
  • Magengeschwüre oder
  • Tumorerkrankungen

zustande kommen. Blutungen in der Speiseröhre können auch durch ständige Reizungen entstehen, etwa wenn Magensäure in die Speiseröhre aufsteigt. Bei der Refluxkrankheit kommt es immer wieder zu schmerzhaftem Sodbrennen durch eine Überproduktion an Magensäure.

Gut zu wissen: Hellrote Spuren im Stuhl oder am After sind hingegen eher ein Zeichen für Schäden des Darmausgangs – beispielsweise vergrößerte Hämorrhoiden oder Analfissuren. Kommt es im Darm oder am Darmausgang zu Blutungen, bleibt das Hämoglobin im Blut erhalten und wird nicht zu Hämatin abgebaut. Bei Erkrankungen dieser Art empfiehlt sich der Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin.

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4. Blutungen im Darm

Treten hingegen Blutungen im Dünndarm oder Dickdarm auf, ist das Blut, welches im Stuhl zu sehen ist, eher hellrot. Zu einem pechschwarzen Teerstuhl kann es jedoch unter gewissen Umständen trotzdem kommen, wenn der Darm betroffen ist. Etwa dann, wenn die Darmpassage stark verlangsamt ist – bei Verstopfungen oder einem trägen Darm, z.B. ausgelöst durch Bettlägerigkeit oder Immobilität. Dann wandeln nämlich bestimmte Darmbakterien das Hämoglobin des Blutes in Hämatin um – es kommt zum Teerstuhl. 

Wichtig: Bei schwarzem Stuhlgang, der mehrere Tage anhält und auf keine der harmloseren Ursachen zurückzuführen ist, sollten Sie unbedingt Ihren Arzt kontaktieren. Er oder sie kann die genaue Ursache abklären und Ihnen gegebenenfalls Medikamente verschreiben.

5. Darmkrebs

Neben Prostatakrebs und Brustkrebs gehört Darmkrebs zu den drei häufigsten Krebsarten in Deutschland. Meist tritt das Karzinom im unteren Abschnitt des Dickdarms auf – dann kann es zu hellroten Blutspuren im Kot kommen. In etwa 25 Prozent der Fälle ist der Darmkrebs jedoch im obersten Abschnitt des Dickdarms lokalisiert – was zu dunkelroten bis schwärzlichen Stuhlverfärbungen führen kann. Krebs im Dünndarm ist eher selten. Zu den weiteren Symptomen bei Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) zählen unter anderem Blähungen mit Blut oder Schleim, krampfartige Bauchschmerzen, ein Wechsel zwischen Verstopfungen und Durchfall sowie Bleistiftstuhl.

Wie sieht Teerstuhl aus?

Wie genau Teerstuhl aussieht, hängt natürlich stark von der jeweiligen Ursache ab. Wird schwarzer Stuhlgang durch Lebensmittel und Pflanzenfarbstoffe ausgelöst, unterscheidet sich Teerstuhl in Konsistenz und Beschaffenheit nicht von gesundem Stuhl. Einzig die Farbe ist dann auffällig verändert und mitunter pechschwarz.

Sind jedoch Blutungen im Verdauungstrakt, Erkrankungen des Darms, blutende Magengeschwüre oder Blutungen in der Speiseröhre die Ursachen für schwarzen Stuhlgang, kann sich auch die Erscheinungsform der Ausscheidungen verändern. Tritt viel Blut aus einer Blutungsquelle im oberen Verdauungstrakt, also Speiseröhre und Magen, aus, kann Teerstuhl auch sehr flüssig sein. Ist der Stuhlgang schwarz und flüssig, erinnert er tatsächlich stark an Teer.

Teerstuhl, der aufgrund von Blutungen im Darm und einer sehr langen Darmpassage entsteht, riecht außerdem sehr streng und unangenehm. Kommt es im Darm zu Verstopfung, verbleibt der Nahrungsbrei besonders lang im Verdauungstrakt. Befindet sich die Blutungsquelle im Darm, beginnen Bakterien hier nun mit der Zersetzung des Hämoglobins des Blutes zu Hämatin. Grundsätzlich gilt, je länger Stuhl im Darm verbleibt, desto strenger ist der Geruch.

Teerstuhl beim Baby

Schwarzer Stuhlgang und besonders dunkler Stuhl kommen auch bei Neugeborenen vor. Häufig färbt sich bei Neugeborenen der Stuhlgang schwarz, wenn sie Blut der Mutter während der Geburt verschluckt haben. Im Magen der Neugeborenen findet dann die bereits beschriebene Zersetzung von Hämoglobin zu Hämatin durch die Magensäure statt. Der Teerstuhl bei Babys normalisiert sich nach wenigen Tagen oft wieder. 

Bei Säuglingen kann es zu schwarzem Kot kommen, wenn sie während des Stillens an der Brust Blut durch kleine Verletzungen der Brustwarzen aufnehmen. Auch diese Form des Meläna normalisiert sich von allein wieder.

Schwarzer Stuhlgang in der Schwangerschaft

Schwangere Frauen, deren Stuhl die Farbe Schwarz aufweist, müssen sich in den meisten Fällen keine Sorgen machen. Viele Frauen haben Eisenmangel und greifen deswegen zu entsprechenden Medikamenten. Denn: Ausreichend Eisen ist wichtig, damit sich der Fötus gesund entwickelt. Im Zweifel sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Schwarzer Stuhlgang: Behandlung von Teerstuhl

Wie die Behandlung von Teerstuhl aussieht, hängt vor allem von der jeweiligen Ursache ab. Vermuten Sie den Verzehr bestimmter färbender Lebensmittel hinter der Verfärbung des Kots, streichen Sie die Lebensmittel für ein paar Tage vom Speiseplan und beobachten Sie, ob sich die Farbe Ihres Stuhls wieder normalisiert.

Warten Sie aber nicht zu lang und holen Sie zeitnah ärztlichen Rat ein. Handelt es sich bei der Ursache des Teerstuhls etwa um ein Magengeschwür oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt, stehen die Heilungschancen besser, wenn die Behandlung frühzeitig beginnt.

Leiden Sie neben einer auffällig schwarzen Verfärbung des Stuhls auch an anderen akuten Symptomen wie Bauchschmerzen, Druck im Magen, Schmerzen im Magen nach dem Essen oder Erbrechen, suchen Sie schnellstmöglich ärztlichen Rat. Erbrechen Sie sich und bemerken Blut im Erbrochenen, ist ebenfalls Gefahr in Verzug.

Quellen: magen-darm-aerzte.de, dasgastroenterologieportal.de, frauenaerzte-im-netz.de, krebsgesellschaft.de

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