
Wenn Sie sich nach alternativen Süßungsmitteln umschauen, finden Sie eine Vielzahl an Möglichkeiten – Zuckerrübensirup wäre eine davon. Doch wie wird er überhaupt hergestellt und was genau zeichnet die Alternative aus? Wir erklären Ihnen den Zuckerrübensirup.
Woher kommt Zuckerrübensirup?
Im 18. Jahrhundert war Zuckerrohr ein teures Gut und nur die wenigsten konnten ihn sich leisten. 1747 machte der Chemiker Andreas Sigismund Margraf jedoch die Entdeckung, dass Rüben, die man sonst als Viehfutter verwendete, eine Menge Zucker enthielten. Ein paar Jahre später gelang es Franz Carl Achard, die Rübe mit weißer Schale zu züchten, die den höchsten Zuckergehalt aller Rüben hatte. 1801 wurde die erste Zuckerrübenfabrik eröffnet und der erste Zuckerrübensirup hergestellt. Besonders interessant: Zuckerrübensirup fällt nicht unter die EU-Konfitürenverordnung, sondern unter das deutsche Lebensmittelrecht und zählt somit zu den Obsterzeugnissen!
Nährwerte und Inhaltsstoffe von Zuckerrübensirup – ist Zuckerrübensirup gesund?
Zuckerrübensirup zeichnet sich durch seine gesunden Nährstoffe aus. Der Sirup ist reich an Folsäure, Magnesium und Kalium. Tatsächlich ist er auch ein guter Eisenlieferant und unterstützt dabei den Tagesbedarf an Mineralstoffen und Spurenelementen zu decken. Im Vergleich zu herkömmlichem Zucker verfügt der Zuckerersatz über bessere Nährwerte und ist also richtiggehend gesund! Ähnlich wie beim Agavendicksaft können Sie beim Zuckerrübensirup eine leichte Malz- bis Karamellnote feststellen.
Nährwerte je 100 g Zuckerrübensirup
- Kalorien: 299 kcal
- Eiweiß: 2,3 g
- Kohlenhydrate: 69 g
- davon Zucker: 66 g
- Fett:
Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente
- Eisen: 13 mg
- Magnesium: 90 mg
- Folsäure: 130 µg
- Kalium: 450 mg
Verwechslungsgefahr: Zuckerrübensirup und Melasse
Zuckerrübensirup ist ein natürliches Süßungsmittel und wird aus Zuckerrüben gewonnen. Die Erntezeit der Rübe liegt zwischen September und Oktober. Vorwiegend wird die Zuckerrübe in Ländern wie Frankreich, USA, oder Russland angebaut. Aber auch in Deutschland ist diese Gemüsesorte nicht fremd. Bei guter Ernte können in Deutschland bis 70 Tonnen Rüben je Hektar geerntet werden. Diese Zeit der Zuckerrübenernte wird auch umgangssprachlich "Rübenkampagne" genannt.
Nach einer sorgfältigen Kontrolle werden die Rüben von Erdresten befreit und ausgiebig gesäubert. Danach werden die Zuckerrüben auch schon maschinell in kleine Stücke geschnitten, damit sie anschließend bis zu 13 Stunden bei hoher Temperatur gedämpft werden können. Ab diesem Zeitpunkt wird es noch interessanter, denn durch den Dampfvorgang verändert sich die Zuckerstruktur in der Zuckerrübe. Im Rohzustand bestehen Zuckerrüben aus Saccharose, durch die Hitze wird diese aber in die Zuckerformen Glucose und Fructose umgewandelt. Um aus dem entstandenen Brei einen Saft zu gewinnen, wird der Zuckerrübenbrei gefiltert. Der gefilterte Saft wird dann nochmals so lange gedämpft, bis man den Ihnen bekannten, zähflüssigen Zuckersirup erhält.
Melasse hingegen ist streng genommen ein Abfallprodukt der Zuckerherstellung. Dabei werden Zuckerrohr und Zuckerrübe so lange geschleudert, bis sich Zuckerkristalle und flüssige Bestandteile getrennt haben. Damit die Melasse ihre typisch dunkle Farbe bekommt, wird sie mehrfach eingekocht. Je dunkler die Melasse später ist, desto weniger Zucker ist enthalten. Sie schmeckt leicht süß, viel mehr aber herb und erinnert ein wenig an Lakritz. Von ihrem Nährwerte- und Mineralstoffgehalt unterscheiden sich Zuckerrübensirup und Melasse nur minimal.
Zuckerrübensirup selber machen
Zutaten für 500 ml Sirup
- 5 Kilogramm Zuckerrüben
- Wasser
Wofür kann ich Zuckerrübensirup verwenden?
- Als Brotaufstrich
- Zu Waffeln und Pfannkuchen
- Verleiht Gebäck und Desserts eine malzige, karamellige Note
- Marmelade und Konfitüre
Lagerung und Haltbarkeit von Zuckerrübensirup
Zuckerrübensirup lagern Sie am besten gut verschlossen und trocken – zum Beispiel in einer Speisekammer. Im Kühlschrank hat das alternative Süßungsmittel jedoch nichts zu suchen, dann wird es nämlich fest und lässt sich weniger gut verstreichen. Auch das Aroma geht bei einer Lagerung im Kühlschrank verloren. Richtig gelagert können Sie den Zuckerrübensirup bis zu drei Jahre aufbewahren. Grund für die lange Haltbarkeit: Der hohe Zuckergehalt!
Alternative Zuckerrübensirup: Vor- und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
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