Was ist Vitamin D?
Vitamin D ist der Oberbegriff für eine ganze Reihe an Vitaminen – nämlich der Gruppe fettlöslicher Vitamine namens Calciferole. Vitamin D2 und Vitamin D3 zählen zu den wichtigsten Formen dieser Gruppe. Vitamin D sorgt für einen gesunden Kalziumhaushalt und spielt somit eine entscheidende Rolle bei unserem Knochenstoffwechsel sowie der Knochenmineralisierung.
Der Mensch kann Vitamin D über das Sonnenlicht selber herstellen oder mittels Nahrung dem Körper zuführen. Hier erfahren Sie alle Infos zu Vitamin D: In welchen Lebensmittel steckt es – und wie viel Vitamin D braucht der Mensch eigentlich am Tag?
Lesen Sie auch: So stärkt Vitamin D Ihre Knochen >>
In welchen Lebensmitteln steckt Vitamin D?
Vitamin D kommt nur in geringen Mengen in unserer Nahrung vor. Es steck zum Beispiel in folgenden Lebensmitteln:
- Hering
- Makrele
- Lebertran (Fischöl)
- Eigelb
- Speisepilze
- angereicherte Lebensmittel wie Margarine

Wie viel Vitamin D brauchen wir am Tag?
Der Schätzwert für Kinder ab einem Jahr und Erwachsene aller Altersgruppen wird mit 20 µg Vitamin D täglich angegeben, so das Robert Koch-Institut. Dieser Wert entspricht 800 Internationalen Einheiten – beispielsweise enthalten in 150 g Lachskotelett.
Achtung: Mit Eigelb, Käse oder pflanzlichen Lebensmitteln allein lässt sich unser Tagesbedarf nicht decken. Zwar nehmen wir Vitamin D zu einem geringen Anteil – maximal 20 Prozent – über die Nahrung auf. Doch nur in Lebertran steckt reichlich. Von Wildlachs, dem zweitbesten Lieferanten, müssten wir täglich 300 g verzehren, um unseren Bedarf von 2000 bis 4000 IE (= Internationale Einheiten, 1 Mikrogramm entspricht 40 IE) hundertprozentig zu decken. Oder vier Kilo Gouda. Absurd, klar.
Bessere Werte liefert die Eigenproduktion: Trifft ultraviolettes Licht auf die Haut, wird dort die Vorstufe eines Hormons in Vitamin D umgewandelt. Deshalb nennen wir es auch Sonnenvitamin oder Sonnenhormon. Es gelangt über den Blutkreislauf in die Leber und weiter in die Niere. Dort wird es zu seiner aktiven Form umgebaut, dem sogenannten D3.
Wann liegt ein Vitamin-D-Mangel vor?
Experten schätzen den Anteil der Bevölkerung, der nicht ausreichend mit Vitamin D versorgt ist, auf 60 bis sogar 90 Prozent. Ein Mangel liegt vor, wenn Ihr Vitamin D-Spiegel unter 30 ng/ml Blut liegt. Im Prinzip würde es reichen, im Sommer drei, viermal pro Woche zur Mittagszeit Gesicht, Hände und Unterarme je nach Hauttyp fünf bis 15 Minuten in die Sonne zu halten – in etwa die Eigenschutzzeit. Ohne Lichtschutzcreme!
Dazu spannend: Vitamin-D-Mangel: 13 Symptome können auftreten >>
Ein Tipp, um das Krebsrisiko zu minimieren: Die kostenlose App „UV Check“ (für alle Smartphones im App Store) zeigt die Eigenschutzzeit Ihrer Haut an. Soweit so einfach. Doch erstens ist gerade Winter. Und da treffen bei uns aufgrund des Sonnenstandes nicht genug UVB-Strahlen auf die Erde. Zweitens sind wir entweder bis auf die Nasenspitze bekleidet oder sommers wie winters mit Sonnenschutz eingecremt. So kann keine Vitamin-D-Synthese stattfinden.
Symptome: Wie fühlt man sich bei Vitamin-D-Mangel?
Menschen mit einem Vitamin-D-Mangel sind oftmals müde, erschöpft und fühlen sich abgeschlagen. Hinzu kommen teils Stimmungsschwankungen, eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte und vermehrter Haarausfall bei Frauen. Wenn es draußen immer dunkler wird, kann eine sogenannte Winterdepression entstehen.
Lesen Sie hier: So beugen Sie eine Winterdepression vor >>
Im Video: Vitamin-D-Mangel: Symptome und Folgen
Wofür ist Vitamin D gut?
Noch bis vor Kurzem wurde Vitamin D in erster Linie mit der Knochengesundheit und Muskelgesundheit in Verbindung gebracht. Heute wissen wir, dass ein Mangel neben Osteoporose viele weitere Erkrankungen von Alzheimer über Diabetes bis Herzinfarkt und Krebs begünstigen kann. Präventionsmediziner und Buchautor Prof. Dr. Jörg Spitz erklärt: „Da Vitamin D die Vorstufe eines Hormons ist, das praktisch alle Zellen für ihren Stoffwechsel benötigen, gibt es so gut wie keinen Prozess im Körper, den ein Mangel nicht betrifft. Das gilt für die Nervenzellen des Gehirns genauso wie für die Zellen der Muskulatur oder des Immunsystems.“
Die große Stärke von Vitamin D besteht vor allem darin, chronische Krankheiten zu vermeiden oder im Verlauf positiv zu beeinflussen. Dazu liegen zahlreiche Untersuchungen vor. So hat eine über 30 Jahre laufende finnische Studie gezeigt, dass Neugeborene, die im ersten Lebensjahr hochdosiert Vitamin D erhielten, ein um 78 Prozent niedrigeres Risiko hatten, an Diabetes Typ 1 zu erkranken.
Einen Zusammenhang von genetischem Vitamin-D-Mangel und einer geringeren Lebenserwartung legt eine aktuelle Studie aus Dänemark nahe. Kanadische Wissenschaftler konnten nachweisen, dass eine depressive Verstimmung umso ausgeprägter auftritt, je niedriger der Vitamin-D-Spiegel ist. Eine japanische Studie ergab unter täglicher Einnahme von hoch dosiertem Vitamin D eine um 42 Prozent geringere Gefahr, an Influenza A zu erkranken.
Vitamin D: Richtige Dosierung durch Tabletten?
Welche Dosis ist also sinnvoll und wirksam? Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) hat die Referenzwerte für die tägliche Zufuhr vor einiger Zeit drastisch erhöht. Sie empfiehlt nun 800 IE. Auch der Dachverband Osteologie (DVO) passte seine Leitlinien an, er rät zu bis zu 2000 IE. In welcher Form, das liegt bei Ihnen. Zwar ist grundsätzlich auch eine Überdosierung denkbar. Allerdings hatte sogar eine fünfmonatige Einnahme von täglich 10 000 IE in einer US-amerikanischen Studie keine Überdosierung zur Folge.
Apotheker Uwe Gröber von der Akademie für Mikronährstoffmedizin beruhigt: „Generell machen Sie nichts falsch, wenn Sie regelmäßig 1000 bis 2000 IE Vitamin D zusätzlich als Supplement einnehmen, auf jeden Fall in den Wintermonaten.“ Im Drogeriemarkt bekommen Sie die Tagesration in Tablettenform (z. B. „tetesept Vitamin D3 1000“) oder in der Apotheke als Granulat für unterwegs („Vigantoletten Sticks“). Sie können auch nur ein Gel-Tab pro Woche lutschen („Vitamin D-loges 5600 IE“). Die einmalige Einnahme von 10 000 IE erhöht den Blutspiegel um 1 ng/ml. In der Dauertherapie steigt der Pegel nach einigen Monaten um 10 ng/ml an, wenn Sie täglich 1000 IE einnehmen.
Tipp: Lassen Sie zunächst Ihren Vitamin-D-Gehalt im Blut ermitteln. Beim Hausarzt kostet diese IGeL-Leistung ca. 30 Euro – so viel wie ein Test-Set für die Anwendung zu Hause (erhältlich auf www.cerascreen.de). Auch hier wertet ein Fachlabor Ihre Blutprobe (ein Tropfen!) aus. Im Frühjahr können Sie mit einem neuen Test den Erfolg Ihrer Selbstmedikation überprüfen.
Was passiert, wenn man zu viel Vitamin D zu sich nimmt?
Der Kalziumspiegel erhöht sich, wenn ein Mensch zu viel Vitamin D zu sich nimmt. Mediziner:innen sprechen von einer sogenannten Hyperkalzämie. Zu viel Vitamin D im Blut kann zu folgenden Symptomen führen:
- akute Übelkeit
- Appetitlosigkeit
- Bauchkrämpfe
- Erbrechen
In besonders schwerwiegenden Fällen können Nierenschädigungen sowie Herzrhythmusstörungen eintreten. Das kann zu einer Bewusstlosigkeit und – in äußerst seltenen Fällen – sogar zum Tod einer Person führen.
Welche Gerichte haben Vitamin D?
Im Folgenden stellen wir Ihnen zwei Rezepte mit einer Extraportion an Vitamin D vor. Viel Spaß beim Nachkochen!

Gebratener Lachs mit Asia-Gemüse
FÜR 4 PERSONEN
- 1 Bio-Limette
- 200 g Basmatireis
- Salz
- 1 kleiner Spitzkohl (ca. 1 kg)
- 400 g Möhren
- 1 Stück Ingwer (ca. 3 cm)
- 2 EL Olivenöl
- 250 ml Gemüsebrühe
- 1 Töpfchen Koriander
- 4 Lachskoteletts à 150 g
- 4 EL Sesamsamen
- Pfeffer aus der Mühle
Limette heiß abwaschen, trocken tupfen. Etwa 5 feine Streifen Schale abziehen. Reis mit der gleichen Menge leicht gesalzenem Wasser und der Limettenschale ca. 12 Minuten kochen. Spitzkohl und Möhren putzen und waschen. Kohl in Streifen schneiden. Möhren mit einem Sparschäler in Streifen hobeln. Ingwer schälen, fein hacken. 1 EL Öl erhitzen. Ingwer, Kohl und Möhren anbraten. Mit Brühe ablöschen und ca. 10 Minuten dünsten. Korianderblättchen abzupfen. Lachs kalt abspülen, mit Küchenpapier trocken tupfen. Sesam in einer beschichteten Pfannekurz anrösten. Restliches Öl erhitzen. Lachs darin von beiden Seiten ca. 8 Minuten goldbraun braten. Mit Salz und Pfeffer würzen. Lachs mit Limettenreis und Asia-Gemüse anrichten. Alles mit Sesam und Koriander bestreuen.
Pro Person 410 kcal / Fett: 12 g
Zubereitungszeit ca. 30 Minuten
Lachs-Röllchen
FÜR CA. 15 RÖLLCHEN
- 1 Ei (Größe M)
- 1–2 TL eingelegte Kapern
- 1/2 Bund Schnittlauch
- 100 g Frischkäse
- Pfeffer und Salz
- 200 g Räucherlachs in Scheiben
Ei in wenig Wasser ca. 10 Minuten hart kochen. Schale abpellen. Ei leicht abkühlen lassen und fein hacken. Kapern fein hacken. Schnittlauch abspülen, trocken schütteln, in Röllchen schneiden. Frischkäse, Ei, Kapern und ·Schnittlauch cremig verrühren. Würzen. Große Lachsscheiben eventuell halbieren. 1–2 TL Creme auf jede Scheibe streichen und aufrollen.
Pro Stück 60 kcal / Fett: 4 g
Zubereitungszeit ca. 20 Minuten
Paprika-Käse-Omelett
Käse und Eier liefern Vitamin D – ideal, wenn wir gleich beides zusammen essen: 1/2 rote Paprika und 1 große Scheibe Gouda in feine Streifen schneiden. 2 Eier schaumig rühren. 1 TL Olivenöl erhitzen. Paprika anbraten. Eier und Käse zugeben. Mit Salz und Pfeffer würzen und stocken lassen. Mit frischem gehacktem Basilikum bestreuen.
Tipp: Sonnenlicht-Spaziergang
Da Vitamin D überwiegend durch Sonne auf der Haut gebildet wird, nehmen Sie mit diesem „Sonnen-Rezept“ locker 20 μg auf: Halten Sie sich jetzt im Frühling bei heller Haut täglich 10 bis 20 Minuten im Sonnenlicht auf – ohne dass Kleidung Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen bedeckt. Übrigens: Nimmt der Körper über die Sonne oder die Nahrung mehr als die gebrauchte Menge Vitamin D auf, kann er es für graue Wintertage in der Leber speichern.