Gefährliche Zeckenbisse: In diesen Bundesländern ist das Risiko am größten

Aufgepasst, die Monate März bis Oktober gelten als Zecken-Saison. Jetzt gilt besondere Vorsicht, wenn man durch Wald, Wiesen und hohe Gräser streift. Vor allem in einem Bundesland lauern besonders viele der kleinen Parasiten. Welche Regionen als Risikogebiete gelten, lesen Sie hier!

Schon ab etwa 7 Grad Celsius werden Zecken aktiv. Besonders wohl fühlen sich die Parasiten in Wäldern, Gärten, hohe Gräsern und im Unterholz. Auch an belebten Orten wie ein Fußballplatz, Stadtpark oder Schrebergarten lauert die Gefahr.

>> Wann beginnt und endet die Zeckenzeit?

Einmal nicht aufgepasst – und zack hat eins der Tierchen zugestochen und sich in der Haut festgesaugt, zum Beispiel am Haaransatz, in der Kniekehle oder am Hals. Neben Menschen lieben Zecken auch das Blut von Haustieren, etwa Hunden und Katzen.

>> Daran erkennen Sie einen Zeckenbiss

Das Tückische? Zeckenbisse sind nicht nur lästig – sie können auch sehr gefährlich werden. Wir erklären, wie schädlich ein Biss sein kann, wie Sie den Parasiten wieder entfernen – und in welchem Bundesland eine hohe Gefahr droht.

Im Video: So tötet man Zecken am besten

Wie gefährlich sind Zeckenbisse?

Einen Zeckenbiss sollten Sie nicht unterschätzen. Warum? Zecken können verschiedene Krankheitserreger übertragen. Die bekanntesten durch Zecken übertragenen Krankheiten in Europa sind Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME).

  • Borreliose ist eine bakterielle Infektion, die häufig durch Zeckenbisse verursacht wird und in den frühen Stadien grippeähnliche Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen und Hautausschlag verursachen kann. Wenn sie unbehandelt bleibt, kann sie später zu schwerwiegenderen Symptomen wie Nervenschäden und Gelenkproblemen führen.
  • FSME ist eine Virusinfektion, die ebenfalls von Zecken übertragen wird und zu Entzündungen im Gehirn und im Rückenmark führen kann. In schweren Fällen kann sie zu bleibenden neurologischen Schäden oder sogar zum Tod führen.

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Auch Krankheitserreger wie Anaplasmose, Babesiose und Rickettsiose können Zecken übertragen

Allerdings: Nicht jeder Zeckenbiss verursacht eine Krankheit. Wenn Sie jedoch von einer Zecke gebissen wurden und Symptome wie Fieber, Gelenkschmerzen oder Hautausschlag bemerken, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

In diesem Bundesland ist die Zecken-Gefahr am größten

In Bayern lebt man besonders gefährlich – zumindest was das FSME-Risiko anbelangt: In der Saison 2020 stellte das Bundesland mit 281 gemeldeten Fällen einen neuen Rekord auf. Im Jahr 2022 wurden in Süddeutschland 260 Erkrankungen der Virusinfektion übermittel, was ebenfalls eine sehr hohe Zahl darstellt.

Aktuell gelten in Deutschland 187 Kreise als FSME-Risikogebiete – laut Robert Koch-Institut (RKI). In Bayern benannte die Leitforschungseinrichtung der Bundesregierung jüngst zwei neue Risikogebiete: Hinzu kommen LK Fürstenfeldbruck und SK München.

Ein erhöhtes FSME-Risiko besteht laut Robert Koch-Institut auch in folgenden Bundesländern:

  • Baden-Württemberg
  • Südhessen
  • im südöstlichen Thüringen,
  • Sachsen
  • im südöstlichen Brandenburg (seit 2022)

Hinweis: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 546 FSME-Erkrankungen verzeichnet.

Zecken richtig entfernen: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Zecken sollten Sie so schnell wie möglich entfernen. Nur so minimieren Sie das Risiko einer gefährlichen Infektion. Am besten verwenden Sie dabei eine spezielle Zeckenpinzette oder -karte, um die Zecke so nah wie möglich an der Haut zu greifen. Alternativ können Sie auch eine feine Pinzette oder eine Spitzzange nutzen. Gehen Sie wie folgt vor:

  1. Greifen Sie mit Pinzette, Karte oder Zange die Zecke so nah wie möglich an der Haut.
  2. Versuchen Sie jetzt, die Zecke langsam und gleichmäßig aus der Haut zu ziehen – ohne sie dabei zu drehen oder zu quetschen. Ansonsten erhöht sich das Risiko, dass der Parasit Krankheitserreger in die Haut abgibt.
  3. Sobald Sie die Zecke entfernt haben, reinigen Sie die Einstichstelle mit Seife und Wasser oder einem Desinfektionsmittel.
  4. Entsorgen Sie die Zecke anschließend. Dafür können Sie das Tierchen beispielsweise zwischen zwei Klebestreifen kleben und im Hausmüllentsorgen. Alternativ können Sie es zwischen etwas Papier mit den Fingern zerdrücken oder verbrennen.

Symptome in den Tagen danach beobachten

Achten Sie in den nächsten Tagen auf Anzeichen von Infektionen oder Krankheiten, wie beispielsweise eine sich ausbreitende Rötung um die Einstichstelle, Fieber oder grippeähnliche Symptome. Wenn Symptome auftreten, suchen Sie sich umgehend medizinische Hilfe.
 

Impfung gegen FSME verspricht sicheren Schutz

Wer in den Risikogebieten lebt, sollte eine FSME-Schutzimpfung in Betracht ziehen. Die Impfung besteht aus drei Teilimpfungen, die im Abstand von einigen Wochen gegeben werden. Nach Abschluss der Impfserie ist man für mehrere Jahre vor einer Infektion geschützt. 

Wichtig: Die Impfung reduziert das Risiko einer Erkrankung mit FSME, aber nicht vor Borreliose.