Definition Wechseljahre
Die Wechseljahre, auch bekannt als Klimakterium oder Menopause, bezeichnen eine natürliche Phase im Leben einer Frau, in der ihre reproduktive Funktion allmählich abnimmt und schließlich endet. Eine amerikanische Studie zeigt nun, dass die Wechseljahre viel früher eintreten können. Ab 35 Jahren kann bei Frauen das späte Fortpflanzungsstadium beginnen. Damit einhergehend können sich erste Symptome, welche typisch für die Wechseljahre sind, bemerkbar machen.
Normalerweise beginnen die Wechseljahre zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr. In dieser Phase produzieren die Eierstöcke allmählich weniger Geschlechtshormone, wodurch der Eisprung seltener auftritt. Die Fruchtbarkeit der Frau nimmt ab und die Monatsblutungen werden oft unregelmäßiger. Die Zykluslänge kann verkürzt oder verlängert sein und schließlich hören die Monatsblutungen ganz auf.
Die letzte Menstruation der Frau wird als Menopause bezeichnet und tritt durchschnittlich im Alter von 51 bis 52 Jahren ein. Bei einigen Frauen endet die Periode bereits im Alter von 45 oder sogar früher, während andere die Menopause erst in ihren mittleren 50ern erleben. Es dauert bei vielen Frauen in der Regel weitere Jahre, bis die hormonelle Umstellung abgeschlossen ist.
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Wechseljahre: Das sind die ersten Anzeichen
In einer Online-Umfrage wurden Frauen im Alter von 35 bis 55 Jahren unter anderem zu ihrer Menstruation und zu Beschwerden befragt. Der Vergleich zwischen dem späten Fortpflanzungsstadium und der Wechseljahre zeigt: Frauen, deren Regelblutung noch regelmäßig kommt, können schon Jahre vorher diese Symptome haben:
- Vermehrte Schweißausbrüche in der Nacht und Hitzewallungen
- Schlafstörungen
- Traurigkeit
- Gefühl von Überforderung
- Abnahme der Leistungsfähigkeit
- Gereiztheit
- Vergesslichkeit
- Dünner werdendes Haar
- Juckende Haut
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Eine der Studienautorinnen, Nancy Fugate Woods, frühere Dekanin der University of Washington School of Nursing, sagte im Gespräch mit Forbes, dass die Veränderungen, die Frauen in ihren 30er und 40er Jahren erleben, oft nicht als Symptome im Zusammenhang mit der Menopause erkannt werden, da überraschend wenig über das späte Fortpflanzungsstadium bekannt ist.
Hauptautorin der Studie und Mitbegründerin vom Blog Women Living Better, Nina Coslov, sagte: „Ich wusste aus eigener Erfahrung und von so vielen anderen, die mir ihre Geschichten erzählt hatten, dass viele von uns wechseljahrsbedingte Veränderungen erleben, bevor die Zyklen merklich anders werden, wenn die Periode noch monatlich kommt.“ Die Studie zeigt: Die Wechseljahre sind mehr als Hitzewallungen.
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Wechseljahresbeschwerden: Was tun?
Bei Wechseljahresbeschwerden ist es ratsam, zuerst mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen zu sprechen. In einem Gespräch werden alle Ihre Beschwerden untersucht, einschließlich solcher, die Sie nicht sofort mit den Wechseljahren in Verbindung bringen würden, wie beispielsweise Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Hitzewallungen, Konzentrationsprobleme, Stimmungsschwankungen und Gelenkschmerzen. Es ist wichtig, auch unangenehme Symptome anzusprechen, wie Harninkontinenz oder Schmerzen und Unlust beim Geschlechtsverkehr.
Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird dann möglicherweise Blutuntersuchungen durchführen, um die Werte von Östrogen, Progesteron und Testosteron zu bestimmen. Diese Werte dienen als grobe Orientierung, da es möglich ist, dass Frauen mit höheren Hormonspiegeln stärkere Beschwerden haben, während andere mit niedrigeren Spiegeln weniger Symptome aufweisen. Die Blutuntersuchung gibt jedoch einen Überblick darüber, in welchem Maße die Hormone abgenommen haben und wie eine eventuelle Hormonersatztherapie dosiert werden könnte.
Gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin können Sie dann über verschiedene therapeutische Möglichkeiten sprechen und die potenziellen Risiken und Vorteile abwägen.
Was hilft gegen Wechseljahresbeschwerden?
Die Wechseljahre können für viele Frauen eine herausfordernde Zeit sein, da sie mit verschiedenen körperlichen und emotionalen Beschwerden einhergehen. Glücklicherweise gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, um diese Symptome zu lindern. Eine gesunde Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten kann helfen, den Hormonhaushalt auszugleichen.
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Regelmäßige Bewegung, wie zum Beispiel Yoga oder Spaziergänge, kann ebenfalls dazu beitragen, Beschwerden zu lindern, die Stimmung zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden in den Wechseljahren zu steigern.
Darüber hinaus können pflanzliche Präparate wie Traubensilberkerze oder Johanniskraut in den Wechseljahren unterstützend wirken.
Auch eine Hormonersatztherapie (HRT) kann bei starken Symptomen wie Schweißausbrüche, Hitzewallungen, Schlafstörungen, Nachtschweiß und vaginaler Trockenheit helfen. Sie beinhaltet die Einnahme von Östrogen oder einer Kombination aus Östrogen und Progesteron. Es ist wichtig, dass jede Frau in den Wechseljahren individuell herausfindet, welche Maßnahmen am besten für sie geeignet sind.
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